Historische Niederlage für Deutschland
Mittwoch, 17. Juli 2013
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Deutschland – Norwegen 0:1
Durch die erste EM-Niederlage seit 17 Jahren hat Deutschland den Gruppensieg verpasst und spielt nun im Viertelfinale gegen Italien.
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In der mit 10 346 Zuschauern besetzten Kalmar Arena sorgte ein Tor von Ingvild Isaksen (45.+1) in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dafür, dass die DFB-Elf die Vorrunde der UEFA Women’s EURO als Gruppenzweiter abschloss und nun im Viertelfinale in Växjö auf Italien treffen wird. Für die DFB-Elf war es die erste Niederlage in einem EM-Spiel seit dem 2. Mai 1996 - damals ebenfalls gegen Norwegen.
Bundestrainerin Silvia Neid nahm gegenüber dem 3:0-Sieg gegen Island zwei Änderungen vor: Luisa Wensing ersetzte die gelbgesperrte Jennifer Cramer, für die grippekranke Lena Goeßling kam Simone Laudehr auf der Doppel-Sechs zum Einsatz. Norwegen ließ gar gleich sechs Spielerinnen auf der Bank, die beim 1:0 gegen die Niederlande von Beginn an aufgelaufen waren: Marit Christensen, Ingvild Stensland, Trine Rønning, Solveig Gulbrandsen, Caroline Hansen und Kristine Hegland.
Norwegen hatte mit einem direkten Freistoß aus 20 Metern von Emilie Haavi die erste Chance des Spiels, doch DFB-Torhüterin Nadine Angerer parierte. Aber auch die DFB-Elf fand nach und nach in die Partie und kam durch Okoyino da Mbabi nach einer knappen Viertelstunde zur ersten Torchance.
In der an Höhepunkten armen Partie neutralisierten sich beide Teams im Mittelfeld zunächst weitgehend, Okoyino da Mbabi und Dzsenifer Marozsán sorgten mit Schüssen für einige der wenigen gelungenen Aktionen. Doch einer knappen halben Stunde kam mehr Schwung die Partie. Saskia Bartusiak sorgte mit einem weiten Schlag aus dem Mittelfeld gegen die Latte für den größten Aufreger, kurz darauf verfehlte Wensing mit einem Kopfball das Ziel nur knapp.
Doch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit fiel wie aus heiterem Himmel der norwegische Führungstreffer; einen Schuss von Ingvild Isaksen fälschte Elise Thorsnes unhaltbar an Angerer vorbei zur Führung ins Netz. Und auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Haavi die erste Chance, ihr Schuss strich jedoch am Pfosten vorbei.
Die DFB-Elf fand nach wie vor kein Mittel, die kompakte Defensive der Norwegerinnen zu überwinden. Dafür sorgte die eingewechselte Caroline Hansen nach einer Stunde mit einem Lauf über den linken Flügel für Beifall von den vollen Rängen. Und erneut stand Hansen im Rampenlicht, als sie drei deutsche Spielerinnen umkurvte und Angerer von der Strafraumgrenze zu einer Parade zwang.
Mit Anja Mittag für Melanie Leupolz und Melanie Behringer für Simone Laudehr versuchte die DFB-Elf frische Impulse zu setzen, doch auch eine Viertelstunde vor Schluss fehlten der deutschen Mannschaft die Ideen. Denn kam Keßler dem Ausgleich nahe, als einen Heber nur knapp über das Tor setzte (76.).
Norwegen hätte sechs Minuten vor dem Ende alles klarmachen können, als Catherine Dekkerhus nach einer Ecke von Ingvild Stensland mit dem Kopf an den Ball kam, das Ziel aber haarscharf verfehlte. So blieb es beim 1:0, sodass Deutschland nun am Sonntag in Växjö gegen Italien – Zweiter der Gruppe B - um den Einzug ins Halbfinale spielt, während Norwegen auf den Zweiten der Gruppe C trifft, der am Donnerstag ermittelt wird.