Nadine Keßler: "Gruppensieg ist uns wichtig"
Dienstag, 16. Juli 2013
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Vor dem abschließenden Duell der Gruppe B gegen Norwegen am Mittwoch in Kalmar will sich DFB-Mittelfeldspielerin Nadine Keßler nicht auf Rechenspiele einlassen.
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Gut gelaunt, mit rot lackierten Fingernägeln und dezentem Silberring am linken Ringfinger blickte Deutschlands Mittelfeldspielerin Nadine Keßler in der Abschlusspresskonferenz im Stadion von Kalmar auf die Partie gegen die punktgleichen Skandinavierinnen. Bereits ein Remis würde der DFB-Elf zum Gruppensieg und zum Einzug ins Viertelfinale reichen, doch auf Rechenspiele möchte sich die 25-Jährige gar nicht erst einlassen.
"Man kann nicht auf Unentschieden spielen, der Schuss geht meist nach hinten los. Wir wollen Gruppensieger werden, das ist unser erklärtes Ziel", so Keßler. Denn mit einem Erfolg will sich die deutsche Mannschaft das nötige Selbstvertrauen für das Viertelfinale holen. Beide Teams haben derzeit vier Punkte auf der Habenseite.
Es ist nicht das erste Mal, dass Keßler in dieser Saison Bekanntschaft mit den Norwegerinnen schließt, in zwei Spielen der UEFA Women’s Champions League mit dem VfL Wolfsburg gegen Røa IL konnte sie sich genauso ein Bild von deren Leistungsstärke machen wie als Einwechselspielerin beim 2:0-Sieg gegen Norwegen beim Algarve Cup, wo sie kurz vor Spielende den Treffer zum 2:0 erzielte. Dem Erfolg im Süden Portugals im März misst sie allerdings nur geringe Bedeutung zu.
"Man kennt Norwegen, bei der EM wird das definitiv anders. Norwegen wird sich verausgaben, uns das Leben schwer machen und sehr aggressiv in den Zweikämpfen sein. Wir müssen genau wie gegen Island noch einmal alles abrufen." Druck sieht sie auf ihrem Team nicht lasten. "Der eigene Anspruch ist der einzige Druck, den wir uns machen."
Trotz einer langen und erfolgreichen Saison mit drei Titeln, darunter dem Erfolg in der UEFA Women's Champions League, und zwei Verletzungen, einem Mittelhandbruch und einem Zehenbruch, ist Keßlers Motivation ungebrochen. "Ich habe zwar noch Schrauben, aber die stören nicht. Die Verletzungen waren eher klein und gut zu kompensieren. Ich spiele zum ersten Mal im Leben eine EM, da braucht es nicht viel Motivation, auch wenn man einmal müde ist. Mit der Nationalhymne und den Fans im Rücken ist es problemlos, den Schalter umzulegen."
Mit gewohnt schonungsloser Selbstkritik hat sie ihre ersten beiden Auftritte analysiert. "Mit dem ersten Spiel war ich absolut nicht zufrieden, ich hatte keinen Zugriff auf das Spiel. Nach dem zweiten Spiel bin ich zufriedener und befreiter, da waren wir im Kollektiv viel stärker und daran wollen wir anknüpfen. Die Stimmung ist gut und ich freue mich auf das nächste Spiel."
Ihre Mannschaft sieht sie nach dem Auftaktremis gegen die Niederlande und dem Sieg gegen Island für das Duell mit Norwegen gerüstet. "Es war wichtig, dass die Mannschaft nach dem schlechten Auftakt gemerkt hat, dass sie Tore schießen kann, speziell die jungen Spielerinnen. Das gibt uns hoffentlich Auftrieb für die nächsten Aufgaben. Gegen wen wir dann im Viertelfinale spielen, darüber machen wir uns keine Gedanken."