Der rasante Aufstieg der Melanie Leupolz
Montag, 15. Juli 2013
Artikel-Zusammenfassung
Vor zwei Jahren feuerte Melanie Leupolz bei der FIFA-Frauen-WM in Deutschland die DFB-Spielerinnen noch beim Public Viewing als Fan an, bei der UEFA Women’s EURO in Schweden sorgt sie nun selbst für Furore.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Melanie Leupolz strahlte am Tag nach dem 3:0-Sieg gegen Island im zweiten Gruppenspiel bis über beide Ohren. "Mir geht es sehr gut, auch wenn ich nur wenig geschlafen habe", so die 19-Jährige, die noch am Abend mit Glückwünschen via SMS und Facebook überflutet wurde und ihr Glück kaum fassen konnte.
"Es hat mich natürlich sehr gefreut, von Beginn an zu spielen, auch wenn ich in den ersten Minuten sehr nervös war. Aber es hat Spaß gemacht und es war ein toller Abend. Wir waren viel präsenter als gegen die Niederlande, hatten viele Torchancen, haben drei Tore gemacht, das war sehr wichtig, auch wenn die Chancenausbeute noch nicht so gut war."
Nicht einmal vier Wochen ist es her, dass sie im Spiel gegen Kanada zu ihrem ersten Einsatz im Nationaldress kam, in ihrem vierten Länderspiel durfte die gebürtige Allgäuerin nun erstmals von Beginn an auflaufen, erst wenige Wochen vor dem Turnier in Schweden war die Mittelfeldspielerin des SC Freiburg erstmals in den DFB-Kader berufen worden.
Bundestrainerin Silvia Neid ist von ihrem Schützling angetan: "Sie hat sich unheimlich gut entwickelt. Sie ist körperlich stark, hat ein klasse Zweikampfverhalten, ist schnell, beidfüßig und kopfballstark. Sie muss ihre Erfahrungen sammeln, dann wird sie bestimmt noch besser." Doch bereits jetzt ist sie so gut, dass sie am 14. August mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold als beste "Nachwuchsspielerin des Jahres 2013" ausgezeichnet werden wird.
Acht Jahre lange spielte Leupolz bei ihrem Heimatverein TSV Ratzenried in Jungenteams, über die B-Juniorinnen des TSV Tettnang ging es dann 2010 nach Freiburg. Dort profitiert sie genauso wie ihre Teamkolleginnen Sara Däbritz und Laura Benkarth von der gelungenen Verbindung zwischen Sport und Schule an der Eliteschule des Sports, wo alle drei ihr Abitur abgelegt haben.
"Die Jugendarbeit wird in Freiburg großgeschrieben. Aber es gehört natürlich auch viel Eigendisziplin und eigenes Training dazu." 2011 schaute sie sich die Spiele der DFB-Elf noch beim Public Viewing auf großer Leinwand an, Fatmire Bajramaj war einst ihr Vorbild. "Damals hätte ich nicht damit gerechnet, dass es einmal so schnell gehen kann."
Nun freut sich Leupolz auf den Umzug nach Kalmar. "Uns hat Växjö gut gefallen, aber wir freuen uns jetzt, eine neue Stadt und ein neues Umfeld zu sehen, wir sind sehr gespannt." Dort würde sie sich am liebsten gleich noch einmal von ihrer stärksten Seite zeigen.
"Ich hoffe, dass ich wieder spielen kann, aber die Trainerin muss entscheiden, was die beste Aufstellung gegen Norwegen. Ist. Ich kenne den Gegner aus den Juniorinnenteams, Norwegen hat eine starke Entwicklung hingelegt. Es ist wird ein schweres Spiel und wir müssen gut eingestellt sein."