Shlyapina will es mit Russland wissen
Mittwoch, 10. Juli 2013
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Die russische Toptorschützin mit sieben Treffern in der Qualifikation zur UEFA Women's EURO 2013, Natalia Shlyapina, darf nun erstmals an einer Endrunde teilnehmen.
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Die russische Toptorschützin mit sieben Treffern in der Qualifikation zur UEFA Women's EURO 2013, Natalia Shlyapina, darf nun erstmals an einer Endrunde teilnehmen.
Die 30-jährige Shlyapina musste bis zuletzt zittern, ehe Trainer Sergei Lavrentyev sie dann doch für den Kader nominierte. Sie sprach darüber, wie der Trainer dem Team half, nachdem er kurz vor den Play-offs verpflichtet worden war.
UEFA.com: Was bedeutet dieser Wettbewerb für Sie persönlich?
Natalia Shlyapina: Ohne Zweifel ist es ein sehr wichtiges Ereignis für mich, denn in meinem 30-jährigen Leben habe ich bisher noch nie bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft mitgespielt. Ich habe mit Futsal angefangen, aber ich bin zum Fußball gekommen, um an dieser Art von Wettbewerben teilzunehmen.
UEFA.com: Während der Qualifikation wurde der Trainer gewechselt. Welche Wirkung hatte das auf die Mannschaft?
Shlyapina: Das Engagement des neuen Trainers hat unser Team sehr positiv beeinflusst. Er wurde noch vor den Play-off Spielen gegen Österreich unser Chef. So hatte er etwas mehr als eine Woche bis zum Spiel Zeit, eine gemeinsame Sprache zu finden. Er hat das sehr gut gemeistert. Jetzt gibt es keine Probleme.
UEFA.com: Was denken Sie über Ihre Gruppengegner?
Shlyapina: Im vergangenen Sommer hatten wir ein Freundschaftsspiel gegen Frankreich, das wir mit 0:3 verloren. Gegen Frankreich zu spielen wird sehr schwierig, denn sie haben ein wirklich gutes Team. Gegen England müssen wir kämpfen, wir befinden uns ungefähr auf dem selben Level. Und gegen Spanien müssen wir gewinnen, auch wenn wir ein Freundschaftsspiel gegen sie verloren haben. Ich denke, dass wir dennoch mithalten können.
UEFA.com: Sprechen wir über Ihre Erfahrung, von der Sie auf jeden Fall genug haben. Wird die Ihnen bei der Europameisterschaft helfen?
Shlyapina: Wahrscheinlich psychisch. Man bekommt eine Art Sicherheit, egal wer der Gegner ist. Man ist bereit und furchtlos. Vielleicht ist es nur meine subjektive Meinung, aber das Hauptproblem im Frauenfußball ist Psychologie.
Wenn eine Spielerin mental nicht bereit ist oder mit Angst rausgeht, heißt das, dass sie nicht am Spielgeschehen auf dem Feld teilnimmt. Und das ist hart. Und wenn das auf zwei oder drei Spielerinnen der Elf zutrifft, bedeutet das, dass das Team nicht wirklich Fußball spielt, denn trotz allem ist Fußball ein Mannschaftsport. Und je öfter man gegen starke Gegner antritt, desto größer wird die Sicherheit und es macht keinen Unterschied mehr, gegen wen man spielt.
UEFA.com: Wie kamen Sie zum Fußballspielen?
Shlyapina: Daran kann ich mich noch gut erinnern. In der Schule, in der 2. Klasse, hat eine Sportlehrerin bemerkt, wie schnell ich bin. Ich habe immer mit den Jungs Fußball gespielt und bin mit ihnen gelaufen. Dazu kannte sie einen Fußballtrainer. Dies alles war im Jahre 1992. Damals galt Frauenfußball in Russland als Unsinn, niemand hatte je davon gehört. Die Lehrerin lud schließlich den Trainer zu einer Unterrichtsstunde ein, um mich zu treffen. Er kam, wir redeten miteinander und daraufhin lud er mich ein: "Komm morgen mit deinen Eltern, du kannst dir das Training anschauen und wenn du willst, selbst mitspielen." Also bin ich hingegangen und dabei geblieben.