Camporese: Cabrini und Panico tun Italien gut
Montag, 8. Juli 2013
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Die Italienerin Elisa Camporese ist fest von einem erfolgreichen Abschneiden bei der Frauen-EM überzeugt, als Gründe dafür nennt sie den neuen Trainer Antonio Cabrini und Spielführerin Patrizia Panico.
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Italien, das in den 1990er-Jahren zweimal im Finale stand und immer mindestens die Endrunde erreichte, hat zuletzt nicht mehr die großen Erfolge gefeiert. Doch Elisa Camporese ist überzeugt davon, dass es diesmal klappen kann.
Vor zwei Jahren verfehlten sie knapp die Endrunde der FIFA-Weltmeisterschaft, weil sie in den Play-offs zwei 0:1-Niederlagen gegen den späteren Finalisten USA kassierten. Durch die Qualifikation zur UEFA Women's EURO 2013 stürmten sie ohne ein einziges Gegentor. Während der Qualifikation übernahm Antonio Cabrini, FIFA-Weltmeister von 1982, das Amt des Nationaltrainers bei den Italienerinnen. Camporese, die 2005 bei der Endrunde mitspielte, zeigt sich im Gespräch mit UEFA.com begeistert, von einer "Legende" betreut zu werden. Bei der EURO bestreitet Italien am Mittwoch in Halmstad sein Auftaktspiel gegen Finnland.
UEFA.com: Was ist ihrer Meinung nach die größte Stärke des italienischen Teams?
Elisa Camporese: Für mich sind die Charaktere, die wir haben, ein großartiger Mix aus neuen jungen und auch erfahreneren Spielerinnen. Und diese erfahrenen Spielerinnen können sehr gute Vorbilder für die jüngeren sein, die gewiss erst wachsen müssen. Aber sie haben sie einen Weg bestritten, der sie definitiv bereit für die EURO macht. Sie haben den richtigen Willen, es gut zu machen.
UEFA.com: Wer werden in diesem Sommer die Schlüsselspielerinnen Italiens sein?
Camporese: Ich glaube, es wird unsere Kapitänin sein. Patrizia [Panico] ist in einer starken Form und sie krönt eine sehr lange Karriere, die hoffentlich ein bisschen länger dauern wird, denn wenn sie ihre derzeitige Form beibehält, hoffe ich, dass sie noch lange spielt. Sie ist unsere Kapitänin, sie ist in jeder Hinsicht unsere Vollstreckerin.
UEFA.com: Antonio Cabrini übernahm das Traineramt letztes Jahr, was denken Sie über ihn?
Camporese: Antonio ist in Italien eine Legende. Er kann ein Trainer, aber auch ein Anführer sein, weil er immer ein offenes Ohr für alle von uns hat und immer da ist, ohne sich selbst zu sehr hervorzuheben. Und das ist ein sehr wichtiger Aspekt. Natürlich sind wir noch am Anfang, es ist erst ein Jahr vergangen und es wird noch sehr viel mehr Zeit brauchen, weil ich denke, dass er uns noch eine Menge lehren kann.
UEFA.com: In Ihrer Gruppe spielen auch Finnland, Dänemark und Schweden. Wie schätzen Sie die Gegner ein?
Camporese: Spiele gegen nordeuropäische Mannschaften sind immer ziemlich körperbetonte Spiele, weil sie einfach größer und kräftiger gebaut sind als wir. In den vergangenen Jahre haben sie auch viel besser gespielt. Also werden es Spiele, in denen wir unsere Vorteile aus unserer Kreativität gegen ihre organisiertere Spielweise ziehen müssen.
UEFA.com: Vor zwei Jahren waren sie kurz davor, die FIFA-Weltmeisterschaft der Frauen zu erreichen. Was haben Sie aus dem Scheitern gegen die USA gelernt?
Camporese: Die beiden Spiele gegen die USA zeigten uns, dass auf dem Spielfeld nicht mehr dieser große Unterschied zu sehen war, über den jeder gesprochen hat. In 90 Minuten kann alles passieren, wenn man sich gut auf das Spiel vorbereitet und wenn man auf dem Feld sehr viel Herz investiert, so wie wir das gemacht haben. Ich denke, wir haben das die gesamten 180 Minuten lang gezeigt, aber leider entsprach das Ergebnis nicht unseren Zielen.
UEFA.com: Was ist der Unterschied zwischen dem heutigen und dem italienischen Team von vier Jahren, das in Finnland ins Viertelfinale kam?
Camporese: Ich war vor vier Jahren nicht dabei. Aber es war eine Europameisterschaft, in der die italienische Mannschaft sehr gut gespielt hat. Ich denke, dass wir in der bevorstehenden Europameisterschaft die Ergebnisse der harten Arbeit sehen werden, die wir in den letzten vier Jahren auf uns genommen haben. Und das gibt mir die Hoffnung auf einige gute Resultate.
UEFA.com: Was bedeutet es für Sie, bei einer UEFA-Europameisterschaft für Italien zu spielen?
Camporese: Italien zu repräsentieren, ist natürlich immer eine Ehre. Ich habe es letztendlich wieder zu einer Europameisterschaft geschafft, nach acht Jahren - ich spielte meine letzte im Jahr 2005. Damals war ich noch ziemlich jung und nachdem, was ich seither erfahren habe, habe ich heute wahrgenommen, wie wichtig ich sein kann, aber auch, wie es ist, in einem Turnier wie diesem zu spielen. Es ist eine Menge Emotion dabei. Und es ist auch ein Job, den ich hoffentlich gut machen werde.