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Koster: Niederlande im Rampenlicht

Vier Jahre zuvor führte Kapitänin Daphne Koster die Niederlande bei der ersten Endrundenteilnahme ins Halbfinale - gegenüber UEFA.com sprach sie von einem neuen Spielstil.

Koster: Niederlande im Rampenlicht
Koster: Niederlande im Rampenlicht ©UEFA.com

Vor vier Jahren kämpften sich die Niederlande bei ihrem ersten großen Frauen-Turnier bis ins Halbfinale der UEFA Women's EURO 2009 vor – Daphne Koster sagt heute, dass ihr Team erst jetzt soweit sei, typischen niederländischen Fußball zu zeigen.

Koster, die über 16 Jahre Erfahrung verfügt und über 110 Länderspiele absolvierte, wird die Niederlande, die in der Gruppe B auf Island, Norwegen und Titelverteidiger Deutschland trifft, erneut anführen. Die 32-jährige Verteidigerin sprach mit UEFA.com über die Entwicklung des Teams nach 2009, die neue Spielart unter Trainer Roger Reijners und ihre eigene Rolle.

UEFA.com: Wie laufen die Vorbereitungen auf die Endrunde?

Daphne Koster: Wir trainieren mit der Nationalmannschaft sehr hart. Alle Nationalspielerinnen, die in den Niederlanden spielen, trainieren jede Woche montags und dienstags beim Verband und wir absolvieren viele Spiele.

UEFA.com: Was halten Sie von den drei Gruppengegnern?

Koster: Es ist eine schwere Gruppe. Ich denke, dass all unsere Gegner gut sind, sie spielen alle sehr anspruchsvollen Fußball. Deutschland ist der Favorit, das wissen wir. Sie spielen sehr körperbetont. Wir spielen anders, positionsbetont. Ich denke, dass wir auf jeden Fall weiterkommen werden.

UEFA.com: Es ist das erste Turnier unter Trainer Roger Reijners – was ist unter ihm anders geworden?

Koster: Es ist vieles anders geworden. 2009 haben wir Defensiv-Fußball gespielt: verteidigen, verteidigen und dann schnell kontern. Wir mussten das so machen, denn wir wollten gute Ergebnisse erreichen, das war der schnellste Weg.

Aber als Mannschaft wollten wir mehr und der Weg, den wir mit Roger Reijners eingeschlagen haben, hat viel mit Positionsfußball zu tun, damit, die eigenen Stärken zu erkennen – so wollen wir Fußball spielen. Wenn die Leute uns zusehen, sehen sie nun etwas anderes. Sie sehen mehr die typische holländische Schule.

UEFA.com: Vor vier Jahren sind Sie beim ersten Versuch ins Halbfinale gekommen. Was bedeutete das für den Frauenfußball in den Niederlanden?

Koster: Sehr viel, wirklich sehr viel. Weil wir ins Halbfinale gekommen sind, hat sich uns in den Niederlanden eine ganz neue Welt eröffnet. In den Niederlanden wird man nur bemerkt, wenn man bei einer Europameisterschaft, Weltmeisterschaft oder den Olympischen Spielen Erfolg hat. Uns ist das gelungen, jeder hat den Erfolg gesehen, man musste schon in einer Höhle leben, um nichts über uns zu hören. Wir merken das immer noch, aber jetzt müssen wir den nächsten Schritt gehen. Wir müssen wieder ein gutes Ergebnis erreichen.

UEFA.com: Sind die Erwartungen jetzt höher?

Koster: Ja. Ich denke nicht nur von uns, sondern auch von den anderen Teams. Die anderen Teams schauen auf uns, aufgrund dessen, was wir 2009 erreicht haben. In der Vorbereitung haben wir gegen die Topteams der Welt gespielt und nicht so schlecht abgeschnitten. Daher denke ich, dass man heimlich zu uns schielt und sagt: "Diese Niederländerinnen müssen wir auf der Rechnung haben. Wir sollten sie nicht unterschätzen." 2009 hatten wir vielleicht den Vorteil, dass man gedacht hat: "Oh, die Niederlande, die packen wir locker." Das haben wir ausgenutzt.

UEFA.com: Sie selber werben nun für den niederländischen Fußball. Können Sie uns dazu etwas sagen?

Koster: Ich erzähle einfach meine Geschichte, wie ich als kleines Mädchen angefangen habe, Fußball zu spielen, damals war das noch ein Jungensport. Man dachte, dass Mädchen kein Fußball spielen können. Doch der Frauenfußball ist gewachsen bis zum heutigen Stand. Alles, was in der jüngeren Vergangenheit passiert ist, lässt den Schluss zu, dass der Frauenfußball in den Niederlanden künftig zum beliebtesten und populärsten Sport werden könnte. Es ist schön, diese nette Geschichte zu erzählen und ich mache das wirklich überall – bei Klubs, Sponsoren, überall, wo die Leute mir die Chance dazu geben.

UEFA.com: Sie haben außerdem gerade Ihre erste Saison bei Ajax beendet …

Koster: Für mich war es immer ein Traum, für Ajax zu spielen. Ein sehr großer Klub mit einem Namen, den man in der ganzen Welt kennt. Es ist einfach fantastisch, dass ich in diesem Trikot spielen darf. Man merkt, dass Ajax ein Klub ist, der viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das ist sehr positiv für uns und den Frauenfußball. Es gibt uns einen weiteren Schub und die Möglichkeiten werden immer besser. Es ist einfach fantastisch, dass ich ein Teil davon sein kann. Ich habe einst davon geträumt und nun wird dieser schöne Traum zur Realität.

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