Jónsdóttir: Erfolg macht Island stolz
Sonntag, 2. Juni 2013
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Die 36-jährige Katrín Jónsdóttir hat 127 von Islands 176 Frauen-Länderspielen bestritten und führt ihre Nation jetzt als Spielführerin in die UEFA Women's EURO 2013 in Schweden - darüber sprach sie mit UEFA.com.
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Island bestritt am Samstag bei der 2:3-Niederlage gegen Schottland sein 176. Frauen-Länderspiel - und Spielführerin Katrín Jónsdóttir hat nur in 49 davon gefehlt.
Jónsdóttir, die am Freitag 36 wurde, absolvierte in Reykjavik in der Abwehr Islands ihr 127. Länderspiel gegen jene Nation, gegen die sie am 9. Mai 1994 im Alter von 16 ihr Länderspieldebüt gab. Die Verteidigerin von Umeå IK wird die Mannschaft bei der UEFA Women's EURO 2013 anführen, wie schon vor vier Jahren in Finnland beim ersten großen Turnier der Inselnation. Mit UEFA.com sprach sie darüber, was es für eines der kleinsten Länder Europas bedeutet, zu den besten Teams zu gehören.
UEFA.com: Was bedeutet es für Sie, bei der Endrunde zu spielen?
Katrín Jónsdóttir: Es bedeutet alles. Wir haben eine lange Entwicklung mit unserer Mannschaft hinter uns und wir sind noch nicht bei vielen Endrunden vertreten gewesen. Die EURO 2009 war die erste und es war wirklich toll dabei zu sein. Natürlich wäre es besser gewesen, wenn wir uns davor schon mal hätten qualifizieren können, aber es war die richtige Entscheidung, dass ich vor sieben Jahren nicht aufgehört habe.
UEFA.com: Was bedeutet es für ein kleines Land wie Island, sich für ein großes Turnier zu qualifizieren?
Jónsdóttir: Ich denke, dass es viel bedeutet. Isländer sind stolz Isländer zu sein, trotz unserer Finanzkrise sind wir stolz aus Island zu kommen und ich denke, dass das wichtig ist. Es ist nicht nur beim Fußball so, sondern auch mit anderen Sportarten, die Kinder sind alle sehr sportlich orientiert. Man kann sich also mit den Spielern identifizieren, zum Beispiel unserer Handball-Nationalmannschaft. Das ist wichtig. Und natürlich sind die Mädchen im Team auch Vorbilder und hoffentlich fangen dadurch mehr junge Mädchen an Fußball zu spielen.
UEFA.com: Was für Erinnerungen haben Sie an die Endrunde vor vier Jahren in Finnland?
Jónsdóttir: Es war das erste Mal, dass wir bei einer Endrunde dabei waren. Wir waren Neulinge, wenn man das so sagen will. Und ich denke, dass wir eine Menge gelernt haben. Wir haben alle unsere Spiele verloren und waren damit nicht zufrieden, wir haben nur ein Tor erzielt. Wir hatten eine wirklich schwere Gruppe, aber natürlich war es unser Ziel besser abzuschneiden. Aber es war wirklich toll teilzunehmen und zu sehen wie alles abläuft, vorher kannten wir das nur aus dem Fernsehen.
UEFA.com: War die Qualifikation für Sie eine große Überraschung?
Jónsdóttir: Es war für das Land eine Überraschung, nicht für uns. Wir hatten das Ziel zur EURO zu fahren. Wir hatten gesehen, dass wir eine Mannschaft haben, die dazu in der Lage war. Und wenn jeder seine Bestform abrufen würde, war uns klar, dass wir eine Chance hatten. Daher waren wir nicht überrascht. Natürlich waren wir sehr glücklich, dass wir unser Ziel erreicht haben, aber ich denke, dass es für viele unserer Zuschauer eine Überraschung war.
UEFA.com: Welche Erfahrungen aus dem Turnier in Finnland könnten Ihnen nun vier Jahre danach in Schweden helfen?
Jónsdóttir: Ich denke, dass vor allem das erste Spiel, das wir bestritten haben, für uns eine Menge Stress war. Ich denke, dass das normal ist, aber jetzt haben wir viele Spielerinnen dabei, die auch dieses Turnier gespielt haben und ich denke, dass wir uns jetzt nicht mehr ganz so verrückt machen. Es geht um viele kleine Faktoren, vielleicht nicht beim Turnier selbst, aber was wir vorher besser machen können.
UEFA.com: Was denken Sie über Ihre Gruppengegner?
Jónsdóttir: Alle unsere Gruppengegner sind wirklich gut. Natürlich ist jeder Endrundenteilnehmer gut und wir als Mannschaft müssen alle Bestleistung abrufen, wir müssen in Höchstform sein um Erfolg zu habe.
Wir haben 2009 auch gegen Norwegen und Deutschland gespielt und hatten Norwegen in den Qualifikationsspielen für 2013 – sie sind eine wirklich gute Mannschaft. Und Deutschland hat natürlich auch eine richtig gute Mannschaft. Gegen die Niederlande haben wir noch nicht so oft gespielt, aber das ist ein Team, das immer besser wird. Daher wird es richtig schwer.
UEFA.com: Aber Sie sind zuversichtlich, dass Island in diesem Turnier richtig weit kommen kann?
Jónsdóttir: Wir haben uns das Ziel gesetzt, es bis ins Viertelfinale zu packen, aber wenn wir das erreichen wollen, müssen wir Topleistungen abrufen und unser Bestes geben – jeder muss an seine Grenzen gehen. Und wir müssen als Mannschaft spielen. Wenn die Leute unsere Mannschaft beschreiben, dann geht es um den Teamgeist. Das ist wirklich wichtig, dass wir uns diesen bewahren.