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Uniteds Ex-Spieler erinnern sich an langsamen "Fergie"-Start

Keiner hätte den großen Erfolg von Sir Alex Ferguson geahnt, der mit Manchester United FC sein erstes Spiel verlor. Fünf Ex-Spieler erinnern sich.

Ferguson bei der 1:2-Niederlage in Oxford
Ferguson bei der 1:2-Niederlage in Oxford ©Getty Images

Niemand, der am 8. November 1986 in Manor Ground, Oxford, dabei war, hätte sich vorstellen können, welche Erfolge Alex Ferguson einst mit seinem neuen Verein Manchester United FC feiern würde. Oxford United FCs John Aldridge und Neil Slatter sorgten für die Niederlage im Premierenspiel des Mannes, der von Aberdeen FC kam und Ron Atkinson ersetzte. Fünf United-Spieler aus jener Mannschaf erinnern sich an die ersten Tage von Sir Alex in Old Trafford.

Arthur Albiston
Es war ein sehr enger Platz und die ganze Presse war zu seinem ersten Spiel da. Oxford United gegen Manchester United – das war wie David gegen Goliath. Wir machten damals eine schwere Zeit durch und Ron Atkinson war gerade entlassen worden. Ferguson hatte das Pech an dem Tag, dass einige unserer besten Spieler verletzt fehlten – Bryan Robson, Gordon Strachan, John Sivebæk und Norman Whiteside. Als er kam, waren wir Viertletzter aber am Ende der Saison waren wir Elfter. Er brauchte Zeit, um etwas zu bewirken.

Frank Stapleton
Er kam an einem Freitagmorgen und sprach mit jedem auf dem Trainingsplatz. Er hat nicht versucht uns zu erzählen, was wir tun sollen – es war mehr "Schaut, lasst uns weitermachen und versuchen, die drei Punkte zu holen und das Spiel zu gewinnen." Er hat nicht einmal die Mannschaft aufgestellt, das hat der Trainer der Reserve gemacht. Trainer wissen, dass man die Gewohnheiten von Leuten nicht über Nacht verändern kann – das muss nach und nach passieren und genau das hat er gemacht. Das Training war nicht anders als sonst, aber er wollte, dass die Spieler auf eine bestimmte Art und Weise spielten: von hinten heraus spielen, Querpässe in der Abwehr, Ballbesitz, eine sehr europäische Art zu spielen. Er ist eher langsam vorgegangen, als gleich alles zu verändern, deshalb war er erfolgreich. Ich denke aber, dass er am Anfang überrascht war von der Größe der Aufgabe. Ich denke nicht, dass er realisierte, wie groß sie ist.

Clayton Blackmore
Wir wussten einiges über ihn, denn Gordon Strachan hatte schon unter ihm gespielt und uns ein wenig davor gewarnt, wie er ist und was er so getrieben hat, als er Trainer in Aberdeen war. Er hat dort großen Erfolg gehabt und die Dominanz von Rangers und Celtic in Schottland beendet. Wir wussten nicht, ob es am Team oder dem Trainer lag, aber letztendlich wählt der Trainer die Mannschaft aus. Strachan sagte, dass er sein sehr strenger Vorgesetzter sei und ehrlich gesagt hatten wir alle etwas Angst vor ihm. Er hatte einen Ruf und hat den bestätigt. Von Anfang an hat er die Regeln klargemacht. Er war sehr streng, aber er war fair – das ist das, was bei mir hängenblieb. Wenn man gut spielte, blieb man in der Mannschaft.

Peter Davenport
Er war ein bisschen nervös. Er hatte in Schottland für ein Ende der Dominanz von Rangers und Celtic gesorgt und ich denke, dass er dachte, Erfolg zu haben, sollte er die Dominanz von Everton und Liverpool zu jener Zeit in England brechen können. Die waren die Hauptgegner, aber ich denke, dass er ein wenig überrascht war, dass es viele andere Teams gab, die jeden schlagen konnten. Er braucht eine Weile, um sich darauf einzustellen, aber man konnte sehen, dass er seine Vorstellungen hatte und genau wusste, was er wollte. Der United-Mannschaft fehlte es an Selbstvertrauen – wir hatten Weltklasse-Spieler und hätten jeden schlagen können, aber es passierte einfach nicht. Er wollte uns seinen eigenen Stempel aufdrücken und das brauchte Zeit, man konnte aber sehen, dass er sehr erfolgshungrig war. Seine Trainingsmethoden waren auf manchen Gebieten mit denen von Brian Clough vergleichbar. Er spielte oft Fünf-gegen-Fünf, viele Spielformen mit hohem Tempo. Er erzählte uns immer ein wenig über den Gegner, aber hauptsächlich ging es ihm darum, wie wir spielen sollten.

Jesper Olsen
Ich kam 1984 zu United, zur gleichen Zeit, als Gordon Strachan aus Aberdeen kam. Als Sir Alex neuer Trainer hier wurde, scherzte Gordon: "Ich habe Aberdeen verlassen, um von ihm wegzukommen und jetzt ist er wieder mein Trainer." Sir Alex hat mich direkt beeindruckt. Er hatte einen klaren Plan und wusste, wie er mit United wieder an die Spitze Englands und Europas kommen konnte. Er war eine fantastische Persönlichkeit, ein großer Mann und sehr ehrlich. Für Sir Alex war jeder im Klub wichtig – die Tee-Lady, die Wäscherin, die Leute an der Rezeption und so weiter. Er behandelte sie alle mit großem Respekt. Er zeigte exzellente Führungsqualitäten. Er hatte seine Ideen und Prinzipien, aber man kommte immer mit ihm reden. Er war ein sehr guter Zuhörer aber letztendlich traf er die Entscheidung und hatte dafür die Verantwortung.

Uniteds Mannschaft gegen Oxford United: Chris Turner, Mike Duxbury, Arthur Albiston, Kevin Moran, Paul McGrath, Graeme Hogg, Clayton Blackmore, Remi Moses, Frank Stapleton, Peter Davenport, Peter Barnes
Auswechselspieler: Jesper Olsen