Wigan schreibt Geschichte im FA Cup

Shaun Maloney und Callum McManaman verhalfen Wigan Athletic FC mit ihren Toren am Samstag zum Sieg gegen Millwall FC und schrieben damit in der 81-jährigen Klubgeschichte ein neues Kapitel, nachdem man nun zum ersten Mal im Finale des FA Cups steht.

Nachdem man zuvor bereits die ehemaligen FA-Cup-Sieger Everton FC und Huddersfield Town AFC aus dem Wettbewerb gekegelt hatte, soll für die Latics nun der nächste Erfolg her. Der Klub wartet seit dem Anschluss an die Football League 1978 noch immer auf den ersten großen Titel, wenngleich man im Jahr 2006 ganz nahe dran war, das Finale im League Cup dann aber mit 0:4 gegen Manchester United FC verlor. Am 11. Mai steht nun das Finale gegen Uniteds Stadtrivalen Manchester City FC an - keine leichte Aufgabe im Wembley-Stadion, wobei allein schon der Finaleinzug an sich ein großer Erfolg ist.

"Uns ist das noch gar nicht so ganz klar, das ist ein unglaubliches Gefühl und jedem, der mit dem Klub sympathisiert, wird das genauso gehen", freute sich Trainer Roberto Martínez. "Unsere Leistung als Team war außergewöhnlich, und jeder, der den Verein in irgendeiner Weise repräsentiert, hat sich vorbildlich verhalten."

In der Saison 1986/87 schnitt Wigan bis dato am besten in diesem Wettbewerb ab, als man es unter die besten Acht schaffte. Nun steht man unter den besten Zwei und wird nächstes Jahr definitiv im Europapokal spielen. Unabhängig davon, wie das Spiel letztlich ausgeht, hat sich City bereits über die Premier League für den Europapokal qualifiziert, womit Wigan sicher in der UEFA Europa League antreten darf.

Auch für Präsident Dave Whelan, der den Klub 1995 in der vierten Liga übernahm, dürfte diese Partie von speziellen Emotionen begleitet werden. Der 76-Jährige wird die Mannschaft in Wembley auf das Spielfeld führen - ein Erlebnis, welches er zuletzt 1960 hatte, als er als 23-Jähriger für Blackburn Rovers FC auflief und sich bei der 0:3-Niederlage gegen Wolverhampton Wanderers FC das Bein brach, was ihn zum Karriereende zwang.

"Das ist schon speziell für mich", meinte er. "Wenn ich in Wembley auf den Rasen schaue, weiß ich noch genau, wo ich mir das Bein gebrochen habe. Nichts entschädigt eine Finalniederlage, aber das ist nun ein neuer Schritt in der Geschichte. Wir sind mit Wigan von der Lancashire League bis in die Premier League gekommen und nun sind wir auch noch bald in Europa dabei. Das wird ein weiterer Teil unserer Geschichte sein."