Hamburger, Baked Beans und Torrekord

Team: FC Bayern München
Nach elf geschossenen Toren und zwei Siegen über ehemalige Europapokal-Sieger kann das Team von Jupp Heynckes auf eine erfolgreiche Woche zurückschauen. Klar, der 9:2-Sieg der Bayern über den Hamburger SV, der dem 2:0-Erfolg gegen Juventus vorausging, hat großen Anteil am Torekonto. Aber welcher der beiden Siege letztlich beeindruckender war, ist schwer zu beantworten. Der HSV verlor bereits in der Vorwoche gegen den FC Augsburg, Juve hingegen war vor dem Viertelfinale in der UEFA Champions League am Dienstag seit 18 europäischen Spielen ungeschlagen. Die Bayern waren der verdiente Sieger. Und auch Gästetrainer Antonio Conte musste zugeben, dass "wir gegen ein starkes Team gespielt haben".

Tor: Demba Ba (Chelsea FC)
Der senegalesische Angreifer beendete mit seinem Siegtreffer am Montag im Viertelfinale des FA Cups die Doubleträume von Manchester United FC und nährt damit die eigene Hoffnung seiner Mannschaft auf zwei Titel in diesem Jahr. Nach einem gechippten Pass von Juan Mata brachte Ba seinen rechten Fuß unter den Ball und hob das Leder so über Torhüter David de Gea hinweg ins Netz. Ba musste sich die Schlagzeilen aber mit Torwart Petr Čech teilen, der mit einer sensationellen Parade nach einem Kopfball von Javier Hernández die Gästeführung verhinderte.

Spieler: Lionel Messi (FC Barcelona)
Messi hat dank seines Tores in der 72. Minute beim 2:2 des FC Barcelona gegen den RC Celta de Vigo in 19 aufeinanderfolgenden Ligaspielen getroffen. Den bisherigen Rekord von zehn Spielen in Serie hielten Mariano Martín (Barcelona, 1942/43–1943/44) und Ronaldo (Barcelona, 1996/97).

Mit diesem Treffer ist ihm, genau wie Cristiano Ronaldo in der vergangenen Saison, das Kunststück gelungen, in nur einer Spielzeit gegen alle gegnerischen Teams in der Liga mindestens einen Treffer zu erzielen. Messi zog sich beim 2:2 unter der Woche bei Paris Saint-Germain FC eine Oberschenkelverletzung zu, die die Fortführung des Rekordes verhindert.

Zahl: 269
Normalerweise stehen Spieler oder Trainer im Fokus, wenn es um Rekordzahlen im Fußball geht, doch in Rumänien wurde jetzt Schiedsrichter Alexandru Tudor am Montag für die Leitung seines 269. Spiels, es war die Partie zwischen dem FC Oțelul Galați und dem FC Steaua Bucureşti, in der ersten rumänischen Liga geehrt.

Tudor brach damit einen vier Jahre alten Rekord, den der zurückgetretene Schiedsrichterkollege Sorin Corpodean aufstellte und wurde dafür im Rahmen der Partie mit einer Trophäe von einem der berühmtesten Schiedsrichter des Landes, Nicolae Rainea, geehrt. "Auch wenn es ein individueller Rekord ist, wäre dieser ohne Teamwork doch nicht zustande gekommen", sagte der 41-jährige FIFA-Schiedsrichter, der seit 1990 aktiv ist.

Zitat:
"Ich habe immer noch ein wenig Platz für Bohnen."
Liam Daish, Trainer des englischen Fünftligisten Ebbsfleet United FC, im Gespräch mit einem Radiosender, nachdem er mit seinem Team fast 24 Stunden für die Rückkehr von einem Auswärtsspiel benötigt hatte, weil ausgelaufene Baked Beans die Autobahn blockierten. Das Spiel bei Barrow FC endete 1:1.

Wiedergutmachung: Hamburger SV
Nach der historischen 2:9-Pleite bei den Bayern ist der HSV um Versöhnung bemüht und lädt alle Anhänger am 20. April nach dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf zum gemeinsamen Grillen ein - sämtliche Kosten für Essen und Getränke werden von der Mannschaft übernommen. "Es tut mir für unsere Fans und den Verein leid", sagte Kapitän Heiko Westermann. "Wir haben keine Gegenwehr gezeigt, so darf man sich niemals präsentieren, das war beschämend, und so etwas darf es nie wieder geben."

Isländisches Abenteuer: David James
Nachdem Lee Sharpe, früherer Flügelflitzer von Manchester United FC, vor zehn Jahren seine Karriere bei Knattspyrnudeild UMFG ausklingen ließ, kommt jetzt der nächste bekannte Engländer nach Island, denn der 42-jährige frühere englische Nationaltorhüter James hat bei ÍBV Vestmannaeyjar einen Einjahresvertrag unterschrieben. James steht jedoch nicht nur als Spieler zur Verfügung, sondern agiert auch als Assistent von Trainer Hermann Hreidarsson, mit dem der Torhüter 2007/08 in Diensten von Portsmouth FC den FA Cup gewonnen hat.

"Es ist großartig, dass er zu uns kommt, und gut für das Team", sagte Hreidarsson. "Er sagte, dass er 26 Jahre lang im Tor gestanden hat, da waren einige Spieler noch nicht mal geboren. Er hat noch eine Menge drauf und wir werden versuchen, alles aus ihm herauszuholen. Das ist großartig für ÍBV und auch für den isländischen Fußball."

Kürzestes Comeback: Andrian Bogdan
2008 musste er vorzeitig wegen einer Verletzung zurücktreten, aber der ehemalige Torhüter der moldawischen Nationalmannschaft, Andrian Bogdan, hatte am Ostersonntag überraschend wieder eine Chance, sein Können zu zeigen. Weil keiner der Keeper zur Verfügung stand, bat der FC Academia Chisinau seinen 36-jährigen Torwarttrainer, zwischen die Pfosten zurückzukehren. Und tatsächlich hielt er seinen Kasten sauber und verhalf seinem Klub zu einem 3:0-Sieg gegen den FC Olimpia Balti. "Diese Emotionen habe ich schon eine solch lange Zeit nicht mehr erlebt", sagte Bogdan, der in Rumänien, Kasachstan, der Ukraine und Russland spielte, gegenüber UEFA.com. "Vor dem Spiel war ich recht nervös, danach war ich glücklich, weil wir gewonnen haben. Werde ich wieder spielen? Alles kann passieren. Meine Zeit ist jetzt vorbei."