FCB gewinnt Gigantenduell
Mittwoch, 27. Februar 2013
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Bayern München hat das mit Spannung erwartete Duell gegen Borussia Dortmund durch ein Traumtor von Arjen Robben hochverdient mit 1:0 gewonnen und das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht.
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Der FC Bayern München hat durch einen 1:0-Sieg gegen Titelverteidiger Borussia Dortmund das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht, das goldene Tor erzielte Arjen Robben kurz vor der Pause.
Die Bayern mussten beim Versuch, die 2:5-Pleite aus dem letzten Endspiel wettzumachen, auf den gesperrten Franck Ribéry verzichten, bei Dortmund meldete sich Innenverteidiger Mats Hummels kurzfristig mit einer Grippe ab.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt legten die Münchner los wie die Feuerwehr, schon nach acht Minuten musste BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller per Fußabwehr gegen den bärenstarken Arjen Robben parieren. Sechs Minuten später wehrte der Torhüter einen abgefälschten Ball vor die Füße von Toni Kroos ab, dem das hoch abspringende Leder aber unter der Sohle durchrutschte.
Dortmund hielt in einer ungemein intensiven und durchaus hochklassigen Partie dagegen, brachte Manuel Neuer im Bayern-Kasten aber kaum einmal in Verlegenheit. Anders die Bayern, für die Javi Martínez nach großartiger Vorarbeit von Bastian Schweinsteiger mit einer Direktabnahme nur knapp an Weidenfeller scheiterte.
In der 40. Minute hob Robben dann den Ball aus vollem Lauf über den herausstürzenden Weidenfeller, aber auch über das BVB-Tor. Bayern war nun klar am Drücker und erspielte sich Chancen fast schon im Minutentakt.
Der verdienten Führung der Münchner ging dann aber kurz vor der Pause ein Schnitzer in der Dortmunder Abwehr voraus. Nach einer Flanke von Philipp Lahm hatte Marcel Schmelzer die Chance, die Situation zu klären, zögerte aber zu lange und musste mit ansehen, wie der nachsetzende Lahm den Ball zu Robben grätschte, der ihn von halbrechts mit viel Effet aus 19 Metern in den Torwinkel zauberte.
Bayern war vor den Augen von UEFA-Präsident Michel Platini, DFB-Boss Wolfgang Niersbach und Bundestrainer Joachim Löw die initiativere Mannschaft und verzeichnete 7:1 Torschüsse, Dortmund agierte im ersten Durchgang viel zu zögerlich.
Auch in der zweiten Hälfte gab Bayern den Ton an und es dauerte bis zur 52. Minute, ehe İlkay Gündoğan den ersten ernsthaften Torschuss des Titelverteidigers in Richtung Neuer abgab. Sechs Minuten später zischte ein Schrägschuss von Marco Reus am Bayern-Kasten vorbei und signalisierte, dass Dortmund endlich im Spiel angekommen war. Die besseren Möglichkeiten hatten aber nach wie vor die Bayern, zum Beispiel in der 59. Minute, als Thomas Müller wunderbar mit der Hacke für Mario Mandžukić auflegte, der Kroate aber ebenso am überragenden Weidenfeller scheiterte, wie wenige Minuten später Kroos mit einem 18-Meter-Kracher.
In der 70. Minute war es wieder der BVB-Keeper, der seine Finger an einen Schuss von Martínez brachte, nach der fälligen Ecke köpfte Daniel van Buyten das Leder aus fünf Metern völlig unbehindert über die Querlatte. Elf Minuten vor dem Ende hätte dann Dante die Partie endgültig entscheiden können, doch nach einer Ecke rettete zunächst Mario Götze bei einem Kopfball des Brasilianers auf der Linie, dann lenkte Weidenfeller den “Nach-Kopfball“ des Innenverteidigers noch über den Balken.
Von Dortmund kam auch in der Schlussphase viel zu wenig, der schwache Marco Reus wurde noch gegen Julian Schieber ausgewechselt, der Sekunden vor dem Schlusspfiff einen Kopfball über das Neuer-Tor setzte und damit die beste Dortmunder Möglichkeit vergab. Auch Robert Lewandowski und Götze konnten sich nicht wie gewohnt in Szene setzen.
Der Sieg der Bayern war schon aufgrund des Chancenverhältnisses hoch verdient, die Münchner tanzen weiterhin auf drei Hochzeiten, während der BVB realistisch gesehen nur noch auf einen Sieg in der UEFA Champions League hoffen darf.
Torschütze Robben sagte nach der Partie in einem Interview: "Wir wollten zeigen, dass wir im Moment sehr gut drauf sind, das sind ja nicht nur zwei gute Mannschaften in Deutschland, sondern auch in Europa und wenn man so ein Spiel entscheidet, darf man sich schon ein bisschen freuen. Ich bin jetzt 29, aber wenn einem nach seiner Karriere etwas bleibt, dann sind es solche Tore, von denen man immer träumt."
Neben den Bayern stehen auch der VfL Wolfsburg, der SC Freiburg und der VfB Stuttgart im Halbfinale.
Die Schwaben erreichten zuvor – ohne einem einzigen Bundesligisten zu begegnen – die Runde der letzten Vier. Im Viertelfinale setzten sich die Schwaben gegen den VfL Bochum 1843 mit 2:0 durch, die Tore erzielten Christian Gentner und Vedad Ibišević.
Vor 20 000 Zuschauern ließ der VfB keinen Zweifel aufkommen, dass man nach den Erfolgen gegen den FC St. Pauli und den 1. FC Köln auch das dritte Pokalheimspiel gegen einen Zweitligisten erfolgreich bestreiten wollte. Von der ersten Sekunde an waren die Rollen klar verteilt, Stuttgart drängte auf die Führung, Bochum verteidigte mit Mann und Maus.
In der 18. Minute kam Gentner aus 18 Metern frei zum Schuss, Holmar Örn Eyjolfsson fälschte unglücklich ab und das Leder segelte über Bochums Schlussmann Andreas Luthe hinweg ins Netz.
In der zweiten Hälfte wurde Bochum etwas stärker, konnte Sven Ulreich im Kasten des VfB aber kaum einmal ernsthaft in Verlegenheit bringen. Von den Stuttgartern war auch wenig zu sehen, so dass die Geduld der Zuschauer auf eine harte Probe gestellt wurde. Erst in der 81. Minute erlöste Vedad Ibišević mit dem 2:0 den VfB, der Bosnier hat damit in jeder Pokalrunde seinen Treffer erzielt.