Erkennen, widerstehen und berichten

Die UEFA hat erneut vor den Gefahren und Risiken hinsichtlich von Spielmanipulationen gewarnt. Europas Top-Schiedsrichter sind aufgefordert worden, einen großen Beitrag zu leisten, um Betrüger und alle, die das Wohlergehen des Fußballs gefährden, auffliegen zu lassen.

Beim UEFA-Winterkurs für Schiedsrichter in Rom wurde den Teilnehmern eine Präsentation gezeigt, in der vom europäischen Fußballdachverband die Null-Toleranz-Politik hinsichtlich von Spielmanipulationen und Korruption unterstrichen wurde. Außerdem wurden sie darauf hingewiesen, dass alle Annäherungen oder Versuche, sie in einen Betrugsfall zu involvieren, gemeldet werden müssen.

"Spielmanipulation heißt, betrügen um zu verlieren", so Graham Peaker, Informationskoordinator der UEFA-Disziplinarabteilung. "Es ist ein Problem, mit dem sich der Fußball auseinandersetzen muss. Es gibt Menschen, die absichtlich ein Spiel verlieren."

"Die UEFA muss den Fußball schützen", so Peaker weiter. "Die Integrität unserer Sportart steht auf dem Spiel. Alle Fußballspiele müssen mit Werten wie Fairness und Respekt ablaufen und das Ergebnis darf erst mit dem Schlusspfiff feststehen. Menschen, die ein Spiel manipulieren, verstehen dies nicht. Sie haben nur Interesse am finanziellen Profit. Wir reden über gefährliche Menschen, denn sie können eine Menge Geld verdienen, in dem sie Spiele manipulieren."

Peaker erklärte den Teilnehmern zudem, wie intensiv die UEFA daran arbeitet, Spielmanipulationen und Korruption zu bekämpfen. Das Erkennungssystem für Wettbetrug beobachtet jedes Jahr rund 30 000 nationale Spiele aus den ersten und zweiten Ligen, zusätzlich zu den 1 800 Spielen in UEFA-Wettbewerben. Die UEFA setzt in den Mitgliedsverbänden zudem Integritätskoordinatoren ein, die daran arbeiten, Spielmanipulationen auf nationaler Ebene zu bekämpfen und mit der UEFA über Integritätsfragen hinsichtlich ihrer Spiele oder Mannschaften, die an UEFA-Wettbewerben teilnehmen, im Gespräch sind.

Die UEFA erstellt zudem eine umfangreiche, interne Datenbank, in der spielbezogene Informationen und Daten von verschiedenen Quellen aufgeführt sind. Dadurch ist die UEFA in der Lage, mit Rechtsbehörden und Staatsanwälten bei deren Untersuchungen hinsichtlich von Spielmanipulationen zusammenzuarbeiten. Außerdem setzt sich die UEFA dafür ein, dass Sportbetrug als Straftat anerkannt wird.

"Null-Toleranz ist der Schlüssel", so Peaker. "Die UEFA wird jeden, der in Spielmanipulationen involviert ist, bestrafen. Sie werden eine Rote Karte auf Lebenszeit bekommen. Wir wollen den Fußball beschützen und Spielabsprachen sind eine Gefahr für den Beliebtheitsgrad des Sports. Fans werden nicht zu Spielen gehen, wenn sie vorher wissen, dass es manipuliert wurde."

Peaker bat die Schiedsrichter deshalb um erhöhte Aufmerksamkeit. Wenn es einen Anwerbeversuch gibt, sollen sie diesem unbedingt widerstehen und den Vorfall ihrem nationalen Verband oder der UEFA melden.

David Elleray, Mitglied der UEFA-Schiedsrichterkommission, schlug bei der Präsentation in Rom ähnliche Töne an. Er erinnerte die neuen europäischen Schiedsrichter, die erst seit kurzem auf der FIFA-Liste stehen, dass sie nicht nur Botschafter und Diplomaten für die UEFA und die FIFA sind, sondern auch für den Fußball. "Ihre Integrität sollte niemals in Frage stehen", sagte er. "Botschafter und Diplomaten zeigen keine Toleranz für Unehrlichkeit, Korruption, Skrupellosigkeit und auch nicht für Zweifelhaftigkeit."