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Saisonrückblick: Schweiz

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Der FC Basel fuhr souverän die dritte Meisterschaft in Folge ein, allerdings hatte die Truppe von Heiko Vogel große Mühe, gegen Murat Yakins Überraschungsmannschaft des FC Luzern auch das Double zu gewinnen.

Basels Alexander Frei wurde Torschützenkönig der Schweizer Super League
Basels Alexander Frei wurde Torschützenkönig der Schweizer Super League ©Getty Images

Selten war der Kampf um die Meisterschaft in der Super League so schnell entschieden wie in dieser Saison: Hatte der FC Basel 1893 die Titelentscheidung in den vergangenen beiden Jahren jeweils erst am letzten Spieltag herbeigeführt, machte er diesmal bereits fünf Runden vor Schluss alles klar. Mit dem 3:1 gegen den FC Lausanne-Sport besiegelte er am 29. April offiziell, was sich bereits seit Monaten angekündigt hatte. Der FCB beherrschte die Liga so deutlich, dass sein dritter Titel in drei Jahren lediglich eine Frage der Zeit war; 26 Spiele in Folge ohne Niederlage und 20 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten FC Luzern sind deutliche Belege.

Meister: FC Basel 1893
Groß war die Aufregung Mitte Oktober, als Thorsten Fink den FCB über Nacht zum Hamburger SV verließ und die Basler Vereinsführung Assistent Heiko Vogel zum Interimstrainer ernannte. Der 36-Jährige fand sich in seinem ersten Cheftrainer-Job sofort zurecht, entwickelte sich gar zum Glücksfall. Wenige Wochen nach seiner Amtsübernahme setzte sich der FCB an die Tabellenspitze, nachdem er unter Fink noch Anlaufschwierigkeiten gehabt hatte. Die erste Pleite auf heimischem Boden setzte es für den Trainerneuling erst am 20. Mai ab, am vorletzten Spieltag; davor war er in 21 Meisterschafts- und vier Pokalpartien ungeschlagen geblieben. Mit dem Einzug ins Achtelfinale der UEFA Champions League schaffte es Vogel sogar zu internationaler Bekanntheit. Zum 15. Titel der Basler Vereinsgeschichte trugen aber auch Akteure wie Keeper Yann Sommer, Routinier Alex Frei oder die Jungstars Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka bei.

Pokalsieger: FC Basel 1893 - FC Luzern 1:1 (4:3 nach Elfmeterschießen)
So souverän sich der FCB in der Super League bewegte, so schwer tat er sich teilweise im Pokal, gerade gegen Vereine aus der Challenge League. Gegen den FC Wil setzte er sich erst in der Verlängerung mit 3:2 durch, und auch gegen den FC Winterthur gab es im Halbfinale nur ein knappes 2:1. Im Finale gegen den FC Luzern war dann auch noch das Glück auf Seiten der Basler, denn nachdem es nach regulärer Spielzeit und Toren von Benjamin Huggel und Tomislav Puljic 1:1 gestanden hatte, versagten den Luzernern im Elfmeterschießen die Nerven. Yann Sommer avancierte mit zwei gehaltenen Elfmetern zum Helden.

Internationale Startplätze
FC Basel 1893 – UEFA Champions League, zweite Qualifikationsrunde
FC Luzern – UEFA Europa League, dritte Qualifikationsrunde
BSC Young Boys – UEFA Europa League, dritte Qualifikationsrunde
Servette FC – UEFA Europa League, zweite Qualifikationsrunde
FC Thun – UEFA Europa League, erste Qualifikationsrunde

Spieler des Jahres: Alexander Frei (FC Basel 1893)
Mehrere Spieler des FC Basel hätten die Wahl zum besten Spieler der Saison verdient gehabt, einer aber stach dennoch heraus. Keiner verkörpert die Erfolge des FCB besser als Alex Frei – egal, ob Manchester United FC zu Gast ist oder der FC Lausanne-Sport, Frei ist als Torschütze zur Stelle. Mit 24 Treffern und elf Vorlagen wurde er Torschützenkönig in der Schweiz.

Im Blickpunkt: Yann Sommer (FC Basel 1893)
Das Talent Sommers war ohnehin unbestritten, nun wies er es auf höchstem Niveau beständig nach. Als Nachfolger von Franco Costanzo überzeugte der 23-Jährige in seiner ersten Saison als Nummer eins beim Schweizer Primus mit teils hervorragenden Leistungen, auch international zeigte sich der ehemalige Keeper der U21-Nationalmannschaft überaus nervenstark – sieben Gegentore gegen den FC Bayern München im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League ändern nichts an diesem Urteil.

Überraschungsmannschaft: FC Luzern
Bereits in den vergangenen beiden Jahren gehörte der FC Luzern zu den positiven Erscheinungen der Super League, wenngleich ihm zuweilen die Konstanz für einen Spitzenplatz fehlte. Doch in diesem Jahr hielt das Team unter der Führung von Trainer Murat Yakin sein Niveau bis zum letzten Spieltag – Rang zwei und der Einzug ins Pokalfinale waren der Lohn dafür. Dass der FCL dabei höher eingestufte Teams wie den BSC Young Boys, den FC Sion oder den FC Zürich hinter sich ließ, macht die Leistung umso bemerkenswerter.

Torjägerkrone: Alexander Frei, FC Basel 1893 (24)

Absteiger: Neuchâtel Xamax FC

Aufsteiger: FC St. Gallen

Zahl: 12 253
Obwohl mit dem FC St. Gallen einer der großen Fanlieblinge nur in der Challenge League spielte, verzeichnete die Super League einen neuen Zuschauerrekord. 12 253 Fans waren durchschnittlich in den Stadien. Krösus ist – wie immer – der FC Basel mit 29 774 Zuschauern pro Spiel. Es folgen die Berner Young Boys, die es trotz enttäuschender Spielzeit auf 21 103 Besucher schafften. Derweil Luzern im ersten Jahr im neuen Stadion durchschnittlich 14 180 Fans anzog, liegt der Grasshopper-Club mit 5 658 am Ende der Rangliste.

Zitat
"Ich habe der Mannschaft schon vor dem letzten Spiel gedankt, das war eine grandiose Saison, wenn auch nicht immer einfach. Gerade nach der Meisterentscheidung war es schwer, die Spannung hochzuhalten. Sonst aber waren wir ein Wolfsrudel: Alle wären füreinander da, auch für mich. Satt sind wir aber noch lange nicht, und ich freue mich schon wieder darauf, mit unseren tollen Fans, die uns überallhin begleiten, weitere Erfolge zu feiern. Denjenigen, die uns verlassen, wünsche ich alles Gute. Ich werde den Weg aller Spieler weiter verfolgen."
Basels Trainer Heiko Vogel