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Saisonrückblick: Deutschland

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In einer Saison, in der der FC Bayern München das Endspiel der UEFA Champions League erreichte, verteidigte Borussia Dortmund seinen Bundesliga-Titel.

Dortmunds Robert Lewandowski hatte großen Anteil an der tollen BVB-Saison
Dortmunds Robert Lewandowski hatte großen Anteil an der tollen BVB-Saison ©Getty Images

Die 81 Punkte, die Dortmund am Ende der Saison aufwies, stellen die beste Punktzahl dar, die je in der Bundesliga-Geschichte erspielt wurde. Auch die 47-Rückrunden-Punkte sind ein neuer historischer Rekord. Die 25 Siege des BVB stellten den Uralt-Rekord der Bayern aus der Saison 1972/73 ein, während ihre 28 ungeschlagenen Spiele neue Bestmarke innerhalb einer einzigen Saison in der Bundesliga sind. Der Zuschauerschnitt von 80 522 ist mal wieder Europarekord und die Krönung erfolgte für die Mannschaft von Jürgen Klopp mit dem erstmaligen Double-Gewinn in der Vereinsgeschichte, indem man die Bayern im DFB-Pokal-Finale in Berlin mit 5:2 besiegte.

Meister: Borussia Dortmund
Vor der Saison gab es einige Skeptiker, die meinten, dass Dortmunds Meisterschaft 2010/11 eine einmalige Sache gewesen sei und man aufgrund der Belastung durch die UEFA Champions League den Titel nicht würde verteidigen können. In der Tat war der Start in die Saison alles andere als berauschend, nur sieben Zähler holte man aus den ersten sechs Spielen und fand sich auf Rang elf wieder. In der Winterpause war man im Europapokal bereits ausgeschieden, lag aber nur noch drei Zähler hinter Ligaspitzenreiter Bayern München.

Als es im Januar mit der Bundesliga dann weiterging, legte Dortmund los wie die Feuerwehr, übernahm im Februar die Tabellenführung und gab sie danach nicht mehr ab. Vorentscheidende Bedeutung hatte das 1:0 im April gegen den Hauptkonkurrenten Bayern, nachdem man in der Hinserie in München schon mit dem selben Resultat gewonnen hatte.

Pokalsieger: Borussia Dortmund - FC Bayern München 5:2
Bayern München ist nicht nur Rekordmeister sondern auch mit weitem Abstand das erfolgreichste Team im DFB-Pokal. Die 15 Siege der Süddeutschen stellen die vor diesem Endspiel zwei Triumphe der Schwarz-Gelben weit in den Schatten. Vor dem Finale von Berlin hatten die Bayern immer wieder betont, dass die beiden 0:1-Liganiederlagen knappe Angelegenheiten waren und dass sie selber genauso gut hätten siegen können. In Berlin allerdings war es eine einseitige Sache: Nachdem Arjen Robbens Strafstoß (25.) den Führungstreffer von Shinji Kagawa (3.) ausgeglichen hatte, schlugen die Dortmunder zu. Mats Hummels (41.) verwandelte einen weiteren Elfmeter, bevor ein Hattrick von Robert Lewandowski (45., 58., 81.) das sehenswerte Tor von Franck Ribéry (75.) zu einer Randnotiz werden ließ.

*Internationale Startplätze
Borussia Dortmund – UEFA Champions League Gruppenphase
FC Bayern München – UEFA Champions League Gruppenphase
FC Schalke 04 – UEFA Champions League Gruppenphase
VfL Borussia Mönchengladbach – UEFA Champions League Play-offs
Bayer 04 Leverkusen – UEFA Europa League Gruppenphase oder UEFA Europa League Play-offs
VfB Stuttgart – UEFA Europa League Play-offs oder UEFA Europa League dritte Qualifikationsrunde
Hannover 96 – UEFA Europa League dritte Qualifikationsrunde oder UEFA Europa League zweite Qualifikationsrunde

* vorbehaltlich der endgültigen Bestätigung durch die UEFA

** Spieler des Jahres: Robert Lewandowski (Borussia Dortmund)
Der polnische Nationalstürmer hatte nach seiner Ankunft von KKS Lech Poznań im Sommer 2010 kein einfaches erstes Jahr in Dortmund, denn im Ein-Stürmer-System von Jürgen Klopp musste er sich in der Meistersaison 2010/11 hinter Lucas Barrios einordnen und erzielte acht Tore in 33 Ligaspielen. Klopp allerdings erkannte, dass hier ein Spieler ist, der nur auf seine Chance wartet. Als diese dann da war, ergriff Lewandowski sie mit beiden Händen, überholte Barrios und belohnte Klopp für dessen Vertrauen mit 22 Liga- und 30 Pflichtspieltreffern.

** Vom Korrespondenten ausgewählt, da bisher keine offizielle Wahl erfolgte

Im Blickpunkt: Marco Reus (VfL Borussia Mönchengladbach)
Mit zehn Toren in der Vorsaison trug Reus entscheidend zum Klassenerhalt der Borussia bei, doch der offensive Mittelfeldspieler konnte seine Ausbeute in dieser Spielzeit mit 18 Treffern fast verdoppeln und wurde zum entscheidenden Spieler einer Mannschaft, die sensationell Platz vier und damit die Play-offs der UEFA Champions League erreichte. Der 22-Jährige avancierte zum deutschen Nationalspieler und wurde in den Kader zur UEFA EURO 2012 berufen. Außerdem rundete er ein denkwürdiges Jahr mit der Rückkehr zu Borussia Dortmund ab. Seinen Jugendklub musste er als Teenager einst verlassen, da man ihn für zu schmächtig befand.

Überraschungsmannschaft: VfL Borussia Mönchengladbach
Gladbachs Saison 2010/11 war lange Zeit eine einzige Katastrophe. Zur Winterpause hatte eigentlich jeder den damaligen Tabellenletzten schon abgeschrieben. An den Klassenerhalt geschweige denn die Qualifikation zur Königsklasse in der Folgesaison war nicht zu denken. Doch dann kam im Februar 2011 mit Lucien Favre ein neuer Trainer, der eine personell fast unveränderte Mannschaft nach zwei engen Relegationsspielen gegen den VfL Bochum 1848 in der Klasse hielt. Die gerade beendete Saison wurde zu einem typischen Fußballmärchen: Lange Zeit hielt man sogar mit Dortmund und den Bayern mit, bevor man sich am Ende über den vierten Rang freuen durfte.

Torjägerkrone: Klaas-Jan Huntelaar, FC Schalke 04 (29)

Absteiger: 1. FC Köln, 1. FC Kaiserslautern, Hertha BSC Berlin

Aufsteiger: SpVgg Greuther Fürth, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf

Zahl: 81
Unfassbare 81 Punkte hatten die Dortmunder am Saisonende auf ihrem Konto stehen - die höchste je erreichte Zahl in der Bundesliga-Geschichte.

Zitat
"Mir fehlen die Worte dafür, was die Mannschaft heute geleistet hat, um meine Gefühle zu beschreiben. Ich habe nun sieben Wochen, um das einzuordnen. Das ist mir bisher noch nicht gelungen. Das sind außergewöhnliche Momente in der Geschichte. Wir müssen nun unsere Nachhaltigkeit unter Beweis stellen. Ob wir die nächsten Jahre oben bleiben, wird man sehen, und es wir darauf ankommen wie wir damit umgehen. Aber man muss erst einmal sehen, ob und wann uns jemand toppt.

Dortmund-Coach Jürgen Klopp findet dann doch einige Worte zum ersten Double in der BVB-Geschichte