"Verdienter kann man nicht Meister werden"
Sonntag, 22. April 2012
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Die Szenen im Dortmunder Stadion glichen denen vom letzten Jahr: Ausgelassen und überschwänglich feierte der BVB nach dem 2:0-Sieg gegen Mönchengladbach den Meistertitel, allen voran Trainer Jürgen Klopp.
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In der letzten Saison begeisterte Borussia Dortmund mit seinem herrlichen Offensivfußball die ganze Nation und krönte sich am Ende zum verdienten Deutschen Meister, doch zu Beginn der neuen Saison gab es nur wenige, die dem BVB ein ähnliches Husarenstück zutrauten. Gestern Abend um 20.20 Uhr war es dann aber doch soweit, die Truppe von Jürgen Klopp hat die Titelverteidigung durch einen 2:0-Sieg gegen den VfL Borussia Mönchengladbach perfekt gemacht - und das erneut hochverdient.
Nach einem durchwachsenen Saisonstart kamen die Dortmunder immer besser in Schwung, mittlerweile sind sie seit 26 Spielen ungeschlagen. Spätestens nach dem 1:0-Heimsieg gegen den FC Bayern München am 11. April war eine Vorentscheidung gefallen, doch damals wollte noch keiner bei den Borussen etwas davon wissen, allen voran Jürgen Klopp.
Der Meistertrainer ist auch ein Meister des Understatements, doch gestern gab es für ihn kein Halten mehr. "Wie die Mannschaft das gemacht hat, das ist Wahnsinn", freute sich Klopp. "Dafür gibt es keine Worte. Wenn es jemals einen verdienten Meister gab, dann sind wir das!" Sein Präsident Dr. Reinhard Rauball pflichtete ihm bei: "Wir haben den Tabellenzweiten geschlagen, wir haben den Tabellendritten geschlagen und wir haben den Tabellenvierten geschlagen. Ich glaube, dass man nicht verdienter Deutscher Meister werden kann."
Noch eine Stunde nach Spielende feierte die Mannschaft mit den rund 80 000 Fans ausgelassen im Stadion und ließ ihrer Freude freuen Lauf. "Die Mannschaft, der Trainer, die ganze Region hat sich das verdient", frohlockte Kevin Großkreutz. "Wir haben über die ganze Saison hinweg den besten und leidenschaftlichsten Fußball gezeigt. Dabei haben viele nach dem sechsten Spieltag damit gerechnet, dass wir nur im Mittelfeld mitspielen. Wir haben allen gezeigt, was diese Mannschaft ausmacht. Diesen Zusammenhalt im Team und mit den Fans gibt es in der Bundesliga nicht noch einmal. Wir sind einfach nur überglücklich."
Die insgesamt achte Meisterschaft des BVB fand auch bei Bundestrainer Joachim Löw höchste Anerkennung, er meinte: "Es ist imponierend, dass Dortmund zum zweiten Mal hintereinander mit dieser jungen Mannschaft die deutsche Meisterschaft gewonnen hat. Generell imponiert mir beim BVB die Einheit im Verein. Zwischen Trainer, Mannschaft, Verantwortlichen und Fans herrscht eine große Geschlossenheit."
Und diese Geschlossenheit soll dabei helfen, dass sich die Borussen noch einen weiteren Traum erfüllen - den vom Double. Noch nie zuvor konnten sie in einer Saison Meisterschaft und Pokal gewinnen, das soll sich am 12. Mai ändern. "Wir wollen die Bayern auch im Pokalfinale schlagen", sagte Großkreutz. Sollte ihnen das gelingen, würde es im Berliner Olympiastadion sicherlich die gleichen Jubelszenen geben wie gestern in Dortmund.