Robben beklagt vergebene Chancen, Dortmund feiert
Donnerstag, 12. April 2012
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Nach seinem Elfmeter-Fehlschuss bei der 0:1-Pleite bei Borussia Dortmund im wohl vorentscheidenden Spiel um die deutsche Meisterschaft war Arjen Robben untröstlich, BVB-Trainer Jürgen Klopp sah "Nervenkitzel am Anschlag".
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"Das war heute Nervenkitzel am Anschlag", sagte Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp, nachdem seine Mannschaft einen 1:0-Erfolg gegen den FC Bayern München eingefahren hatte und kurz vor der Titelverteidigung steht. "Die Schlussphase war unglaublich."
Die wohl vorentscheidende Bundesliga-Partie um die Meisterschaft hatte in den letzten 15 Minuten jede Menge Dramatik zu bieten. Nach Robert Lewandowskis Führungstreffer mit der Hacke in der 77. Minute hatte Arjen Robben vier Minuten vor dem Ende die Riesenchance zum Ausgleich, doch der Niederländer, der zuvor von Roman Weidenfeller gefoult worden war, scheiterte mit seinem schwach getretenen Elfmeter am BVB-Keeper.
In der Nachspielzeit köpfte Dortmunds Verteidiger Neven Subotić das Leder dann an die eigene Latte, ehe Robben den Abpraller aus kurzer Distanz in den Dortmunder Nachhimmel beförderte. Nur Sekunden später lupfte auch Lewandowski, der bereits im ersten Durchgang gegen den Pfosten geköpft hatte, das Leder an die Latte. Robben war nach Spielende natürlich weitaus geknickter als der BVB-Torschütze. "Es ist extrem enttäuschend, da ich die letzten zehn oder elf Elfmeter verwandelt hatte", sagte er. "Jetzt sind sie fast Meister."
Bayerns Trainer Jupp Heynckes brach sofort eine Lanze für Robben. "Wir können jetzt nicht anfangen, einzelne Spieler anzuklagen - manchmal verschießt man im Fußball einen Elfmeter und vergibt große Chancen", sagte er und fügte hinzu: "Jetzt hat Borussia Dortmund alle Chancen, den Meistertitel zu erringen. Es ist schade. Beim einem 1:1 hätten wir noch Chancen gehabt, aber nichtsdestotrotz werden wir bis zum 34. Spieltag kämpfen."
Dortmund hat jetzt vier Spieltage vor Saisonende sechs Punkte Vorsprung auf die Bayern, weigert sich jedoch weiterhin, den Champagner bereits kaltzustellen, da noch knifflige Aufgaben auf den Titelverteidiger warten - am Samstag zum Beispiel Erzrivale FC Schalke 04. "Leider kann noch viel passieren", sagte Klopp. "Jetzt haben wir gerade mal drei Tage Zeit, diesen Sieg zu feiern und zu genießen, aber unsere Freunde aus Gelsenkirchen werden alles dafür tun, es sehr problematisch für uns zu machen."
Weidenfeller, der vor mehr als 80 000 Zuschauern mit seinem gehaltenen Elfmeter zum Helden avancierte, war richtig gut gelaunt. "Es war ein schönes Gefühl, weil ich kein absoluter Elfmeter-Killer bin, aber ich halte die wichtigen, und darauf kommt es an", sagte er. "Wir haben ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Wir alle kennen die Stärken der Bayern, deshalb können wir sehr glücklich sein."