Unten ist Schrecken angesagt
Freitag, 30. März 2012
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Der Samstag steht ganz im Zeichen des Abstiegskampfs: Die Teams von Rang 18 bis 12 sind alle im Einsatz, während der FC Bayern München in Nürnberg siegen muss.
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Der Samstag steht ganz im Zeichen des Abstiegskampfs: Die Teams von Rang 18 bis 12 sind alle im Einsatz – zweimal kommt es sogar zu direkten Aufeinandertreffen - während der FC Bayern München im Kampf um die Meisterschaft in Nürnberg siegen muss.
Der Abstiegsknaller schlechthin findet bei Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern statt, das Gastgeber für den 16. Hamburger SV ist. Zwei große Namen kämpfen dagegen, den Gang in die Zweitklassigkeit anzutreten, wobei es für den HSV das erste Mal überhaupt der Fall wäre. "Für uns ist jedes Spiel, das noch kommt, ein Finale. Wir stehen ganz unten und haben nichts zu verlieren. Diese Chancen müssen wir nutzen" – diese Aussage von Krassimir Balakov, dem neuen FCK-Coach, ist angesichts 17 sieglosen Ligaspielen kein Wunder. Auch der HSV kommt nach vier Niederlagen mit sicher nicht mit breiter Brust auf den Betzenberg. "Es sind ja noch sieben Spiele, Panik ist also fehl am Platz. Aber keine Frage, wir sind in einer schwierigen Lage und es wird ein ganz wichtiges Spiel für uns. Druck haben auch die Lauterer, die müssen unbedingt gewinnen", stellte Marcus Berg fest, der beim HSV überraschend zum Torschützen vom Dienst avanciert ist.
Null Punkte, 2:10 Tore, das ist die bittere Bilanz des 1. FC Köln aus den letzten zwei Partien vor dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg, der sich mit fünf Spielen ohne Niederlage heimlich und leise auf Rang 14 gemausert hat. "Wir haben uns von Woche zu Woche weiterentwickelt. Wir sind uns sicher, dass wir gemeinsam das schaffen können, was uns viele Experten vor der Saison nicht zugetraut haben, nämlich den Klassenerhalt", beteuert Augsburg-Kapitän Paul Verhaegh. "Es ist egal, ob wir fünf Spiele nicht verloren haben und der 1. FC Köln viele Tore kassiert hat. Am Samstag zählen nur die 90 Minuten."
Levan Kobiashvili weiß, dass für Hertha BSC Berlin – den Tabellenvorletzten – nach wie vor Existenzkampf pur angesagt ist. Und nun kommt mit dem VfL Wolfsburg ein Gegner, der die letzten drei Begegnungen gewonnen hat und noch auf die UEFA Europa League schielt. "Aber wir spielen zuhause und brauchen unbedingt den Sieg. Jeder Einzelne muss seine Leistung abrufen", fordert Kobiashvili. "Wichtig ist für mich, dass wir nach den guten Partien unsere Leistung am Wochenende in Berlin bestätigen und diesen Aufwärtstrend weiter festigen. Aus diesem Grund ist es ein wichtiges Spiel", ergänzte Felix Magath.
Immer geringer geworden ist auch der Abstand nach unten für den 1. FSV Mainz 05, der am Samstag beim SV Werder Bremen ran muss. Das weiß auch Trainer Thomas Tuchel: "Wir ignorieren nicht, wo wir stehen und wie viele Punkte wir haben. Wir können ja schließlich alle die Tabelle lesen. Daran haben wir selbst den größten Anteil und büßen für das, was wir alles haben liegen lassen." Das Auf und Ab der Rheinhessen hat auch Namensvetter Schaaf registriert: "Sie agieren sehr wechselhaft und haben sicherlich noch nicht diese Sicherheit wieder, durch die sie sich gerade im letzten Jahr ausgezeichnet haben. Aber mit Zidan haben sie nochmal einen wichtigen Spieler dazugewonnen."
"Ein Traumergebnis" hat der FC Bayern München nach eigenem Bekunden mit dem 2:0 vom Hinspiel des Viertelfinals der UEFA Champions League bei Olympique de Marseille mit nach Hause gebracht, aber Durchatmen ist nicht möglich. Um weiter im Kampf um die Meisterschaft vertreten zu sein, braucht es am Samstag einen Sieg beim 1. FC Nürnberg. "Es warten wahnsinnige Aufgaben. Aber wir dürfen nicht zu weit denken, das bringt überhaupt nichts", lautet die Maxime von Jupp Heynckes. "Nicht zu viel Respekt, nicht zu viel Ehrfurcht", so will es sein Gegenüber Dieter Hecking angehen. "Wir müssen mit Disziplin, Leidenschaft und Laufbereitschaft auftreten und brauchen auch das nötige Quäntchen Glück, um den Bayern weh zu tun."
Robin Dutt kehrt mit Bayer 04 Leverkusen zurück zu seinem Ex-Verein SC Freiburg, wo sein langjähriger Vertrauter Christian Streich mit seiner jungen Truppe in den letzten vier Spielen kontinuierlich punkten konnte und so auch dem Aufeinandertreffen mit Dutt optimistisch entgegensieht. "Wir haben hier fast jeden Tag zusammengearbeitet und gemeinsam Erfolge gehabt. Wer hätte gedacht, dass wir uns einmal in dieser Konstellation wiederbegegnen. Aber jetzt ist es so wie es ist und der Bessere möge gewinnen", so Streich. Nach drei Niederlagen in Folge kommt der Partie für Dutt natürlich große Bedeutung zu: "Verlorene Spiele sind für die Psyche einer Mannschaft nie gut. Es ist eine Herausforderung, die Jungs jetzt wieder in die Spur zu bringen. Da ist man als Trainer immer gefordert."
Nach der bitteren Niederlage am Donnerstag gegen den Athletic Club (2:4) fällt dem FC Schalke 04 der Gang am Sonntag zur TSG 1899 Hoffenheim um so schwerer. "Nach englischen Wochen ist es immer schwerer. Wenn man seine Spiele gewinnt, steckt man die Belastung einfacher weg", findet Huub Stevens. Trotz des Europapokalspiels warnt Lucien Favre vor dem Auswärtsspiel seines VfL Borussia Mönchengladbach bei Hannover 96: "Sie sind sehr kompakt, sehr gut organisiert und haben im Mittelfeld technisch gute Spieler. Außerdem sind sie gefährlich über Außen mit Flanken von Stindl oder Rausch. Und die Standards von Pander sind extrem gefährlich."