Prinz-Abschied in Frankfurt
Dienstag, 27. März 2012
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Zur Feier der außergewöhnlichen Karriere von Birgit Prinz tritt die Nationalmannschaft heute in Frankfurt mit Prinz gegen den 1. FFC Frankfurt an.
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Manchmal genügt es, Zahlen sprechen zu lassen. 128 Tore in 214 Länderspielen. Das alleine reicht eigentlich schon, um Birgit Prinz zu definieren. Ihr Weg war eigentlich schon mit dem ersten Länderspiel vorgegeben: Als gerade einmal 17-Jährige wurde sie 1994 in einem Testspiel gegen Kanada nach 72 Minuten eingewechselt und besorgte nach 89 Minuten den 2:1-Siegtreffer für Deutschland. Ihre Tore verhalfen ihr und ihren Mitspielerinnen zum Gewinn von zwei Welt- (2003, 2007) und fünf Europameisterschaften (1995, 1997, 2001, 2005, 2009).
Auch auf Vereinsebene räumte die dreifache Weltfußballerin des Jahres alles ab: Neun Meisterschaften, zehn DFB-Pokalsiege und den dreifachen Gewinn im UEFA-Frauenpokal - dem Vorläufer der UEFA Women's Champions League - durfte die mittlerweile 34-Jährige in ihrer langen Karriere, feiern.
Es scheint sehr fraglich, ob es jemals wieder eine Spielerin geben wird, die den Frauenfußball in Deutschland und in Europa derart dominieren und prägen wird, wie Birgit Prinz. Über ein Jahrzehnt lang war die gebürtige Frankfurterin das Gesicht schlechthin des Frauenfußballs - sie hat mit ihren Toren geholfen, diesen Sport populär und bekannt zu machen. Da ist es klar, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dieser Ausnahmesportlerin im Rahmen eines am Dienstag um 18 Uhr in Frankfurt stattfindenden Abschiedsspiels gegen ihren alten Verein 1. FFC Frankfurt eine Ehrerbietung erweisen möchte.
"Was Birgit Prinz für den Frauenfußball geleistet hat, ist einmalig. Sie hat ihrem Sport ihren Stempel aufgedrückt, insbesondere durch ihre Leistungen - und das weit über die deutschen Grenzen hinaus. Birgit Prinz ist ein Qualitätssiegel in der ganzen Welt. Sie ist damit eine der größten Botschafterinnen, die der DFB hervorgebracht hat. Mit ihren Erfolgen hat sie Maßstäbe gesetzt, an die sehr schwer heranzukommen sein wird", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, während sein Vorgänger Dr. Theo Zwanziger, der als großer Förderer des Frauenfußballs gilt, hinzufügte: "Birgit Prinz war über viele, viele Jahre die Galionsfigur des deutschen Frauenfußballs. Sie hat diesen Sport im In- und Ausland geprägt und viele junge Spielerinnen haben sich stets an ihr orientiert. Doch trotz ihrer riesigen Verdienste und großen Erfolge ist sie stets eine bescheidene Frau geblieben. Sie ist nie abgehoben und der Umgang mit war immer sehr angenehm."
Es ist gerade auch diese Bescheidenheit und Bodenhaftung, die Prinz zu einem großen Star werden ließen. "Sie war nicht nur Leistungsträgerin, sondern auch ein Vorbild für viele Mädchen. Ich wünsche ihr ein ganz tolles Abschiedsspiel und alles erdenklich Gute für die Zukunft", sagte ihre langjährige Weggefährtin Steffi Jones, die zur Förderung des Frauenfußballs mittlerweile für die UEFA und den DFB tätig ist. "Für mich ist Birgit die Lichtgestalt des deutschen Frauenfußballs. Mit 15 Jahren stand sie schon im Blickpunkt. Über den kompletten Zeitraum ihrer Karriere hat sie auf konstant hohem Niveau gespielt." Kurz und knapp, wie es ihre Art ist, spricht Prinz selbst über ihr Abschiedsspiel: `Ich freue mich vor allem darauf, dass ich viele alte Weggefährtinnen treffen werde. Das wird ganz sicher Spaß machen, genau wie der nette Abend danach. Ich denke, dass es ein gute Mischung aus Abschiedstrauer und fröhlichen Emotionen sein wird."