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Bayern vom Thron gestoßen

Der FC Bayern kommt in der Rückrunde einfach nicht richtig in Schwung. Nach dem 1:1 beim HSV haben sie nun zwei Punkte Rückstand auf Dortmund. Aber auch Schalke und Gladbach mussten Federn lassen.

Bayern Thomas Müller (rechts) im Zweikampf mit Hamburgs David Jarolim
Bayern Thomas Müller (rechts) im Zweikampf mit Hamburgs David Jarolim ©Getty Images

Der FC Bayern München hat die Tabellenführung an Borussia Dortmund verloren. Nachdem der Meister am Freitagabend vorgelegt hatte, holte der FCB beim Hamburger SV mit einem 1:1 nur einen Punkt. Aber auch die Verfolger FC Schalke 04 und VfL Borussia Mönchengladbach kamen jeweils nur zu Unentschieden.

Mit diesem Remis in Hamburg haben die Bayern in der Rückrunde bislang nur vier von neun möglichen Punkten gewonnen. Mitte der ersten Halbzeit ging die Truppe von Ex-Bayern-Spieler Thorsten Fink unerwartet in Führung, als Jacopo Sala in seinem dritten Bundesligaspiel eine Flanke von José Paolo Guerrero volley aus 18 Metern verwandelte.

Danach machten die Bayern Druck, konnten aber ihre wenigen Torchancen nicht verwerten oder scheiterten an einem gut aufgelegten Schlussmann Jaroslav Drobný. Dieser glänzte in der 70. Minute bei einem Schuss von Thomas Müller, eine Minute später aber war er machtlos, als der eingewechselt Ivica Olić nach einer Ecke davon profitierte, dass die Hanseaten den Ball nicht aus dem Strafraum bekamen. Doch mehr als der Ausgleich war für die Bayern, die nun zwei Punkte Rückstand auf Dortmund haben, nicht drin.

Die Schalker, die fünfmal in Folge gewonnen hatten, aber überraschenderweise gegen den 1. FSV Mainz 05 diese Serie nicht fortsetzen konnten, haben genauso viele Zähler auf dem Konto wie der FCB. Schon nach einer Viertelstunde stöhnten die heimischen Fans, als ausgerechnet ein Ex-Dortmunder, nämlich der nach Mainz zurückgekehrte Mohamed Zidan, zuschlug, indem er eine weite Flanke rechts unten in den Kasten nagelte. Bei diesem verdienten Stand blieb es bis zur Pause, denn Schalke erarbeitete sich keine nennenswerten Chancen.

Und die Zuschauer mussten dann fast eine weitere Viertelstunde warten, bis endlich der Ausgleich fiel. Chinedu Obasi drang in den Strafraum ein, trickste ein paar Gegenspieler aus und verwandelte aus spitzem Winkel ins kurze Eck - das erste Tor des Neuzugangs aus Hoffenheim für Schalke. Ein Treffer, den sich wohl auch Christian Wetklo ankreiden muss, denn diese Ecke hätte er zumachen müssen. Mit dem Remis verpasste es Schalke nicht nur, mit der Spitze gleichzuziehen, sondern auch die Einstellung des Klubrekords von sechs Spielen hintereinander.

Das Bemerkenswerteste am torlosen Remis zwischen dem VfL Wolfsburg und Gladbach war die Tatsache, dass Wölfe-Coach Felix Magath einen neuen Bundesligarekord aufstellte. 36 eingesetzte Spieler in einer Saison, das hat noch niemand geschafft. Die bisherige "Bestleistung" aus dem Jahr 2000, die in Frankfurt verzeichnet wurde, ging ebenfalls auf die Kappe von Magath.

Masse machte zumindest in diesem Spiel keine Klasse, so gab es in der ersten Halbzeit nur wenige Torchancen. Die größte Möglichkeit hatte Gladbachs Marco Reus in der 69. Minute, als er völlig freistehend vergab, wobei er auch Mike Hanke hätte anspielen können. Nach vier Siegen in Folge mussten sich die Fohlen diesmal mit einem Punkt zufrieden geben.

Bayer 04 Leverkusen legte beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart schnell los. Nach zehn Minuten versuchte es Simon Rolfes mit einem Volley, den Sven Ulreich nur abklatschen konnte, im Nachsetzen vollendete Stefan Kießling. Doch wie aus dem Nichts fiel Mitte der ersten Halbzeit der Ausgleich. Für den war Julian Schieber zuständig, der per Freistoß erfolgreich war.

Vierzig Sekunden waren im zweiten Abschnitt gespielt, da wurde Lars Bender von Serdar Tasci gelegt, den fälligen Strafstoß verwandelte Rolfes platziert und mit Schmackes. Aber schon bald mussten die Gastgeber wieder einen Rückschlag hinnehmen, denn Michal Kadlec leistete sich ein völlig überflüssiges Foul, für das er die zweite Gelbe Karte erhielt (63.), nachdem er schon fünf Minuten zuvor verwarnt worden war.

Und so war er Martin Harnik, der zehn Minuten nach seiner Einwechslung zum 2:2 traf (89.). Den Ausgleich gab es auch kurz darauf in Sachen Platzverweise, denn in der Nachspielzeit bekam Cristian Molinaro nach grobem Foulspiel an André Schürrle die Rote Karte. Der Schlusspunkt unter ein ereignisreiches Spiel.

Lange wurde den Zuschauern beim 2:2 zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem FC Augsburg nicht viel geboten, aber nach einer halben Stunde nahm die Partie an Fahrt auf, denn die Gäste gingen in Führung. Sascha Mölders verwandelte aus der Drehung, die Hoffenheimer waren geschockt.

Aber nur sieben Minuten lang, dann gelang ihnen der Ausgleich. Nach Pass von Sejad Salihović versuchte es Peniel Mlapa mit einem Lupfer, der auch dann ins Tor gegangen wäre, wenn ihn Sebastian Langkamp, der versuchte zu retten, nicht zuletzt berührt hätte. Vollends gedreht wurde die Parte, nachdem wenige Minuten im zweiten Abschnitt gespielt waren. Jan Ingwer Callsen-Bracker mähte Roberto Firmino um, Salihović ließ sich die Chance nicht entgehen, als er den Elfer unter die Unterkante der Latte nagelte.

Doch der Aufsteiger gab nicht auf, kämpfte und traf zum Ausgleich. Nach einer Ecke von Daniel Baier war Langkamp per Kopf zur Stelle, der Rettungsversuch von Tom Starke wirkte hilflos. Der Abstand aufs rettende Ufer ist für den FCA nach diesem Punkt nach wie vor nicht furchterregend.

Beim 0:1 zwischen Hertha BSC Berlin und Hannover 96 hatten die Gastgeber im ersten Abschnitt einige Chancen, die allesamt vergeben wurden, während von den Niedersachsen nicht allzu viel kam. Für den Treffer in der 68. Minute war Mohammed Abdellaoue zuständig, der den Ball vehement in den Winkel zimmerte.

Wenige Minuten später gab es den nächsten Schlag für die Hauptstädter, denn Bundesligadebütant Sebastian Neumann sah die Ampelkarte, die Niederlage bahnte sich an. Für Michael Skibbe war es die dritte Pleite im dritten Spiel. Die Hertha könnte noch an diesem Wochenende auf einem Abstiegsplatz landen, während Hannover weiter von Europa träumen darf.

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