Götze schießt Bayern ab

Die Bundesliga ist wieder spannend. Weil Tabellenführer FC Bayern München daheim gegen Borussia Dortmund mit 0:1 verlor, das Tor erzielte Mario Götze, hat der Tabellenführer nur noch zwei Punkte Vorsprung vor dem Meister und vor dem VfL Borussia Mönchengladbach, der mit 5:0 gegen den SV Werder Bremen gewann. Kurzfristig abgesagt wurde die Partie zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FSV Mainz 05.

Im ersten Abschnitt hielt das Spitzenspiel in München nicht, was es versprochen hatte. Beide Teams gingen zwar engagiert zur Stelle, aber große Chancen wollten sich nicht ergeben. Die beste hatten nach einer halben Stunde die Bayern, als der wiedergenese Arjen Robben den Ball für Franck Ribéry auflegte, der die Kugel aber über den Kasten schoss.

Im zweiten Abschnitt hatten die Dortmunder eine Möglichkeit durch Robert Lewandowski per Kopf, ehe Bayerns Mario Gomez eine Chance hatte, aber am langen Pfosten vorbeischoss, und ehe Götze aus 17 Metern verzog. Und dann war es jener Götze, der in der 65. Minute für die Führung sorgte. Nach Doppelpass mit Shinji Kagawa stieg die Kugel zur Kerze nach oben, um dann beim jungen Nationalspieler zu landen, der davon profitierte, dass Jérôme Boateng die Übersicht verloren hatte, und aus zehn Metern flach verwandelte.

Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff versuchte es Luiz Gustavo aus der Distanz, scheiterte aber an Roman Weidenfeller. Bayern drückte auf den Ausgleich, der trotz der Chancen von Ribéry und Nils Petersen jedoch nicht mehr fallen sollte. 

Mönchengladbach bleibt weiterhin das Überraschungsteam der Liga. Aber dass es im Spitzenspiel gegen die bis dahin drittplatzierten Werderaner einen derartigen Kantersieg geben würde, hatte wohl niemand erwartet. Den Torreigen eröffnete nach einer Viertelstunde Patrick Herrmann per Kopf nach Flanke von Juan Arango, ehe sieben Minuten später Marco Reus seinen ersten Treffer schoss, als er sich gegen zwei Gegenspieler durchsetzte.

Sieben Minuten vor und nach der Pause war der Nationalspieler erneut erfolgreich. Zunächst war Herrmann für die Vorlage zuständig, ehe er einen nach einem Schuss von Mike Hanke nur unzulänglich von Werder-Keeper Tim Wiese abgewehrten Ball in die Maschen schob. Zwei Minuten später vollendete Arango das Fußballfestival. Eine Viertelstunde vor Schluss verloren die Bremer auch noch Sokratis per Gelb-Roter Karte, nachdem er Herrmann am Trikot gezogen hatte.

Fast ebenso beeindruckend setzte sich im Niedersachsen-Derby der krisengeschüttelte VfL Wolfsburg gegen Hannover 96 mit 4:1 durch. Dabei zeichnet sich vor allem Hasan Salihamidžić aus, der nach seiner Rückkehr in die Bundesliga seine ersten beiden Treffer erzielte. Zunächst traf er in der 22. Minute mit einem strammen Schuss, wobei Neu-Nationalkeeper Ron-Robert Zieler keine allzu gute Figur abgab. Und schließlich war er per Kopf zur Stelle nach Vorlage von Chris (36.).

Zwei Minuten vor der Pause gab es noch einmal Hoffnung für die Gäste, weil Christian Schulz nach Ecke von Christian Pander per Kopf verkürzte, aber spätestens als Chris mit dem Schädel das 3:1 erzielte und drei Minuten später Didier Ya Konan wegen einer Unsportlichkeit des Platzes verwiesen wurde, war die Partie entschieden. Für den Schlusspunkt sorgte Alexander Madlung mit einem Torpedofreistoß aus 18 Metern - sein erster Treffer nach über zwei Jahren.

Der FC Schalke 04 machte seiner Zahl im Namen alle Ehre und besiegte den 1. FC Nürnberg mit 4:0. Schalke ging in der 13. Minute in Führung, als zunächst Alexander Baumjohann versuchte, Club-Keeper Raphael Schäfer zu überwinden, der die Kugel aber nur ungenügend zur Seite abwehrte, sodass Klaas-Jan Huntelaar zur Stelle war und keine Mühe hatte zu verwandeln. Es war sein erstes von zwei Toren in dieser Partie, denn nachdem Raúl González, der erstmals als Kapitän aufgelaufen war, getroffen hatte (39.), vollendete der Niederländer seinen Doppelpack (66.) - sein zwölfter Treffer im zwölften Spiel. Lewis Holtby legte sechs Minuten vor dem Ende noch ein Tor nach, sodass Schalke weiterhin oben mitmischt, während für Nürnberg, das seit 18 Jahren bei den Knappen nicht gewonnen hat, die Luft immer dünner wird.

Auch die Partie zwischen dem SC Freiburg und Hertha BSC Berlin, die 2:2 endete, war äußerst turbulent und verrückt. Eigentlich schien das Spiel schon entschieden, nachdem die Hauptstädter durch Adrian Ramos (19.) und Peter Niemeyer (45.+1) zur Pause schon mit 2:0 führten. Dann aber begann die Aufholjagd. Der eingewechselte Stefan Reisinger traf zunächst von der Strafraumkante ins lange Ecke (61.), ehe er in der 81. Minute nach einer Ecke das vermeintliche 2:2 köpfte.

Doch nach längeren Diskussionen wurde das Tor nicht gegeben, weil der Schiedsrichter die Ecke noch nicht freigegeben hatte. Auch danach hatten die Breisgauer, die schon sechs der letzten sieben Spiele gegen Hertha nicht gewinnen konnten, ihre Möglichkeiten, ehe in der fünften Minute der Nachspielzeit Reisinger die letzte Chance nutzte und zum Ausgleich traf.