Die Top Vier unter sich
Freitag, 18. November 2011
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Am Samstag spielen die Top Vier der Bundesliga gegeneinander - Spitzenreiter Bayern München ist Gastgeber für Meister Dortmund, während Borussia Mönchengladbach Werder Bremen erwartet.
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Am Samstag spielen die Top Vier der Bundesliga gegeneinander - Spitzenreiter FC Bayern München ist Gastgeber für Meister Borussia Dortmund, während der VfL Borussia Mönchengladbach den SV Werder Bremen erwartet.
Lange Zeit sah es so aus, als sollte der FC Bayern in dieser Saison unerreichbar seine Kreise ziehen, doch mittlerweile ist der BVB nach sechs Spielen ohne Niederlage vielleicht in der Lage, das Husarenstück vom letzten Jahr zu wiederholen und in München zu gewinnen - dann wären es nur noch zwei Punkte Abstand auf den Rekordmeister. "Dortmund ist der härteste Konkurrent" - das hat auch der verletzt ausfallende Bastian Schweinsteiger (Schlüsselbeinbruch) so festgestellt. "Wir müssen einfach versuchen, unsere Qualität abzurufen. Wenn wir das tun, wird es auch für Dortmund schwer sein, uns zu stoppen." Jürgen Klopp stapelt lieber ein wenig tief: "Wir wissen, dass wir sehr, sehr viel richtig machen müssen, um aus München etwas mitzunehmen. Aber wir trauen uns das zu."
Obwohl die beiden Vereine in der Tabelle nur die Tordifferenz trennt, sind Werder (3.) und Gladbach (4.) vor ihrem Spiel gegeneinander auf höchst unterschiedliche Art und Weise in diese Regionen vorgestoßen: Mit 23 Treffern stellt Werder die viertbeste Offensive, aber mit 16 Gegentoren auch eine höchst durchschnittliche Defensive. Gladbach baut bei einer Torbilanz von 15:9 vor allem auf die zweitbeste Abwehr der Liga. "Die Bremer sind aber nicht nur Pizarro. Sie haben in der Offensive viele Lösungen und sehr viel Power. Ihr Potenzial ist unglaublich", lobt Gladbach-Coach Lucien Favre.
Beim Niedersachsenderby gegen Hannover 96 muss selbst der immer coole Felix Magath vom VfL Wolfsburg einräumen, dass dies ein besonderes Spiel ist. "Wir müssen feststellen, dass Hannover im Moment eine gute Mannschaft hat. Es ist für uns eine wichtige Partie, um unseren Fans deutlich zu machen, dass wir auf dem Wege sind, uns wieder in der Bundesligatabelle nach oben zu arbeiten." Um zu Hause gegen den Tabellensechsten zu bestehen, will Magath eine andere Ausrichtung wählen als vor zwei Wochen beim chancenlosen 1:5 in Dortmund. "Im Heimspiel wollen wir selbst initiativ werden und das Spiel bestimmen. Ich denke also, dass wir uns jetzt wieder etwas offensiver aufstellen werden. Wir wissen um Hannovers Konterstärke, darauf müssen wir unser Augenmerk richten", so Magath.
Seit vielen Jahren existiert zwischen dem FC Schalke 04 und dem 1. FC Nürnberg eine Fanfreundschaft - die bei der Begegnung zwischen beiden Vereinen am Samstag in Gelsenkirchen aber für 90 Minuten ruhen wird. "Der Club steht tabellenmäßig momentan nicht so gut da, aber das hat nichts zu bedeuten, ich denke, wir werden uns auf ein kampfbetontes Spiel einstellen dürfen", meint Schalke-Schlussmann Lars Unnerstall. "Schalke gehört zu den vier besten Mannschaften Deutschlands, aber auch die kann man schlagen", so Nürnbergs Daniel Didavi, der mit einem Platz in der Startelf rechnen darf.
Lukas Podolski ist mit neun Toren in elf Ligaspielen die größte Gefahr beim 1. FC Köln - das hat Thomas Tuchel vor dem Auswärtsspiel seines 1. FSV Mainz 05 im Rheinland so ausgemacht. "Lukas Podolski ist in der Lage, Spiele alleine zu entscheiden. Uns ist völlig bewusst, dass es eine der Aufgaben für Samstag sein wird, ihn aus dem Spiel zu nehmen. Doch das wird alles im Mannschaftsverbund geschehen. Köln ist eine extrem kompakte Mannschaft, die fast nie die Ordnung verliert. Sie sind extrem gefährlich im Umschalten." Die neue Kölner Stärke hat die Rheinländer ins gesicherte Mittelfeld befördert, während die Rheinhessen in den letzten Wochen mühsam ruderten.
Mühsam rudern musste zuletzt auch der SC Freiburg, der hofft, dass der glückliche und späte 2:1-Sieg in Nürnberg am letzten Spieltag frischen Wind für die Heimaufgabe gegen Hertha BSC Berlin bringt. "Es war eminent wichtig, dass wir den Anschluss gehalten haben", sagte Innenverteidiger Oliver Barth." Hauptstadt-Trainer Markus Babbel hat vor allem Respekt vor Papiss-Demba Cissé, der für den Vorletzten schon acht Tore markierte. [Er] braucht nicht viele Chancen um ein Tor zu erzielen, er hat ein sehr gutes Gespür wo die Bälle hinkommen, da müssen wir hochkonzentriert sein."
Am Sonntag dann empfängt zunächst der VfB Stuttgart den FC Augsburg, bevor der Spieltag mit der Partie zwischen dem Hamburger SV und der TSG 1899 Hoffenheim abgeschlossen wird. "Natürlich sind wir Favorit und wollen gewinnen. Wir sind auf der einen oder anderen Position besser besetzt als der FCA und ich bin mir sicher, dass wir in der Lage sind, Augsburg zu schlagen", sagte Schwaben-Coach Bruno Labbadia. Hoffenheims Edson Braafheid war vom 2:2 der Hanseaten bei Bayer 04 Leverkusen durchaus angetan: "Der HSV hat sich ein wenig gefangen, hat in Leverkusen Moral bewiesen und einen 0:2-Rückstand aufgeholt. Dass sie über ein enormes Potenzial verfügen, ist kein Geheimnis. Es wird eine interessante Partie. Ich bin überzeugt, dass wir dort was mitnehmen."