Den Mitgliedsverbänden Gehör schenken
Dienstag, 25. Oktober 2011
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Michel Platini schreibt in UEFA•direct, warum es so wichtig war, den europäischen Nationalverbänden eine weitere Austauschplattform zwischen ihnen und der UEFA zu bieten.
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In seinem Leitartikel in der neuesten Ausgabe der offiziellen Publikation UEFA•direct erklärt UEFA-Präsident Michel Platini, wie fruchtbar der Dialog zwischen der UEFA und seinen 53-Mitgliedsverbänden ist.
"Regieren heißt vorausschauen", sagte einst der Verleger und Politiker Emile de Girardin. Diese Kunst ist im 21. Jahrhundert eindeutig schwieriger geworden, sind Veränderungen - die meist unerwartet und in rasantem Tempo über uns hereinkommen - doch die einzige Konstante der heutigen Zeit.
Ein anderer berühmter französischer Politiker, Kardinal Richelieu, war der Überzeugung, dass man viel zuhören muss, wenn man ein guter Staatsmann sein will. Zuhören als Schlüssel zum richtigen Regieren hat noch heute seine Gültigkeit und kann sowohl auf Sportinstitutionen als auch auf Staaten oder andere Regierungsformen übertragen werden, die demokratischen Prinzipien unterliegen.
Dies ist der Fall bei der UEFA, wo das Führungsorgan, das Exekutivkomitee, aus gewählten Vertretern der Nationalverbände besteht. Die Mitglieder des Exekutivkomitees - mit ihnen der Präsident - müssen denjenigen, die sie gewählt haben, stets zuhören, um eine Entwicklung zu gewährleisten, die dem Mehrheitswillen und insbesondere dem Allgemeininteresse entspricht.
Die Nationalverbände haben verschiedene Gelegenheiten, sich Gehör zu verschaffen: Vom Kongress über die Kommissionssitzungen und die Korrespondenz bis hin zu den Besuchen im Haus des europäischen Fußballs, dessen Türen ihnen immer weit offen stehen.
Es erschien uns jedoch sinnvoll, eine weitere Austauschplattform ins Leben zu rufen, eine informellere als der Kongress, aber eine breitere als bilaterale Gespräche oder Diskussionen in kleinen Gruppen. Diese Idee wurde mit dem Strategietreffen der Präsidenten und Generalsekretäre umgesetzt, das im September auf Zypern abgehalten wurde und das es dem Exekutivkomitee erlaubte, die Ansichten der Führungskräfte der Nationalverbände über verschiedene Themen des europäischen Fußballs und zu seiner Zukunft anzuhören. Diese werden dem Exekutivkomitee als Leitfaden für seine künftigen Entscheidungen dienen.
Es herrschte Einstimmigkeit: Das Treffen auf Zypern war ein konstruktives und sollte daher wiederholt werden.