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Bayern wider den Fehlstart

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Angst geht um beim FC Bayern nach dem 0:1 gegen Gladbach - ein Fehlstart wie in der Vorsaison soll durch einen Sieg in Wolfsburg vermieden werden. Beim BVB versucht man, den Ball flach zu halten.

Lange Gesichter gab es bei den Bayern am letzten Wochenende
Lange Gesichter gab es bei den Bayern am letzten Wochenende ©Getty Images

Das hatte sich der FC Bayern München ganz anders vorgestellt: Trotz Transferoffensive startete man mit einem 0:1 zu Hause gegen den VfL Mönchengladbach in die neue Spielzeit und hat nun vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg Angst vor einem neuerlichen Fehlstart wie in der vergangenen Saison. "Es ist noch früh, wir haben erst ein Spiel gespielt. Aber wir müssen jetzt aufwachen, nicht erst in zwei, drei Spielen. Dann ist es zu spät", sagte Flügelspieler Franck Ribéry, der nach überstandener Sprunggelenksverletzung gegen die Gladbacher immerhin 30 Minuten mitspielen konnte. Ex-Bayer Hasan Salihamidžić, der nun für Wolfsburg spielt, freut sich auf diese Partie: "Das ist ein besonderes Spiel für mich. Ich mag es nicht, im Vorfeld große Töne zu spucken. Man muss erst mal rausgehen, spielen und kämpfen. Wenn wir noch an unserer Abschlussstärke arbeiten und unsere Torchancen besser verwerten, dann können wir einen großen Schritt nach vorne machen. Es wird jedoch ein hartes Stück Arbeit."

Fehlstarts gab es auch für den FC Schalke 04 und den 1. FC Köln, die beide ihre Auftaktspiele mit 0:3 (Schalke beim VfB Stuttgart, Köln gegen Wolfsburg) verloren und nun am Samstag in Gelsenkirchen dringend diese 90 Minuten vergessen lassen wollen. "Wir wollen versuchen, besser in die Zweikämpfe zu kommen. Da beide Mannschaften im ersten Spiel eine Niederlage hinnehmen mussten, bin ich mir sicher, dass es ein großer Kampf wird. Wir stehen natürlich aufgrund der ersten Partie unter einem gewissen Zugzwang. Alle aus der Mannschaft freuen sich aber schon auf das Spiel. Wenn wir unsere Leistung abrufen, bin ich mir auch sicher, dass wir die drei Punkte gegen den FC hier behalten werden", sagte das blau-weiße Talent Julian Draxler, der am Dienstag beim 4:1 gegen Zypern sein erfolgreiches Debüt in der U21-Nationalmannschaft gab.

Großer Respekt wird deutschlandweit schon wieder Meister Borussia Dortmund zuteil, das sieht auch bei Holger Stanislawski nicht anders aus, der mit der TSG 1899 Hoffenheim am Samstag Gastgeber für die Borussen ist. "Es ist schwer Dinge zu finden, die Dortmund verwundbar machen. Wir dürfen den Intercity nicht ins Rollen bringen, sonst sind sie schwer zu schlagen. Sie haben sich in den letzten drei Jahren schrittweise weiterentwickelt und sich einen Status erspielt, den sonst nur den Bayern zugestanden hatte." Seinem Gegenüber Jürgen Klopp dagegen ist das schon wieder zu viel der Lobhudelei, es sei nun wichtig zu sehen, "wie wir mit überzogenen Lobeshymnen umgehen. Die Bayern können nix, wir können alles. Das ist Quatsch!" Klopps Rückblick auf den Auftaktsieg gegen den Hamburger SV sieht so aus: "Wir waren nicht so gut, wie es dargestellt wurde. Es gab Phasen in diesem Spiel, wo wir kaum Zugriff hatten und wissen das alles sehr gut einzuschätzen."

Die Pleite gegen den BVB ist zwar noch in den Hinterköpfen der Hanseaten, doch vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin freut sich Michael Oenning auf ein "ganz anderes Spiel und wir haben den Anspruch, zu Hause gegen einen Aufsteiger zu gewinnen." Wie der HSV starteten auch die Hauptstädter beim 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg mit einem Misserfolg. "Das ist nicht unbedingt von Vorteil", fürchtet Oenning.

Mit dem 1. FC Nürnberg und Hannover 96 treffen zwei der Überraschungsteams der letzten Saison aufeinander, die beide am ersten Spieltag Siege landen konnten. "Wir sind guten Mutes, dass wir nach dem Erfolg in Berlin auch am Samstag zu Hause mit erfolgreich starten können. Ich denke, dass es eine richtig harte Nuss wird. Aber wir sind bereit, sie zu knacken, uns darauf zu stürzen und den Dreier aus Berlin zu vergolden", so FCN-Coach Dieter Hecking, während Mirko Slomka eine zähe Angelegenheit befürchtet: "Der FC spielt sehr defensiv, da ist ein Durchkommen schwierig. Unsere Mannschaft ist sehr gut eingespielt. Wir müssen jedoch erneut unter Beweis stellen, dass wir Torchancen herausarbeiten können. Wenn wir im Abschluss die Chancen eiskalt verwerten können, werden wir erfolgreich bleiben."

Auch der SC Freiburg und der 1. FSV Mainz 05 spielten 2010/11 über den Erwartungen und punkteten am vergangenen Wochenende, so dass im Breisgau sicher ein interessantes Spiel ansteht. "Wir müssen sehr konzentriert und gut organisiert auftreten, um zum Erfolg zu kommen und um die Punkte hierzubehalten. Das ist natürlich das Ziel. Mainz hat verdient gegen den deutschen Vizemeister gewonnen. Das sollte uns Warnung genug sein und das Spiel wird für uns eine große Herausforderung", meinte der neue SC-Trainer Marcus Sorg.

Im Samstagabendspiel ist Bayern-Schreck Gladbach Gastgeber für den VfB Stuttgart und für Lucien Favre ist Ruhe nach dem Überraschungscoup der Vorwoche die erste Bürgerpflicht. "Man darf nicht vergessen, dass wir die vergangene Spielzeit auf dem 16. Platz abgeschlossen haben. Jedes Spiel wird genauso schwierig wie das erste, wir werden um jeden Punkt kämpfen müssen. Die Stuttgarter haben in der vergangenen Saison eine sehr gute Rückrunde gespielt. Sie haben eine hervorragende Mannschaft. Besonders in der Offensive haben sie sehr viele Möglichkeiten, vor allem bei Kontern sind sie extrem gefährlich. Wir haben großen Respekt, aber keine Angst vor ihnen", sagte der Schweizer.

Am Sonntag empfängt Bayer 04 Leverkusen zu Hause den SV Werder Bremen und Lars Bender ist sicher, dass die Auftaktpleite gegen Mainz nicht auf die Stimmung geschlagen hat. "Da braucht sich niemand Sorgen zu machen. Jeder Spieler verliert ungerne. Aber wir haben eine tolle Truppe, da lässt sich keiner hängen. Wir rappeln uns wieder auf und werden am Sonntag gegen Bremen die nötigen drei Punkte einfahren, davon sind wir überzeugt. Wir müssen sicher in vielen Bereichen zulegen. In Mainz kamen wir überhaupt nicht in den Spielfluss, die Ordnung war sicher auch nicht so vorhanden, wie es sein sollte", so der defensive Mittelfeldmann.

Während es für Aufsteiger FC Augsburg zum Start ein 2:2 gegen Freiburg gab, musste der kommende Gegner und Gastgeber 1. FC Kaiserslautern mit 0:2 bei Werder gleich eine Niederlage hinnehmen. "Ich erwarte einen FCK, der nach der Auftaktniederlage brennen wird und zu Hause unbedingt gewinnen will. Das erste Heimspiel der Saison, dazu noch die Euphorie aus der erfolgreichen letzten Spielzeit, der Betze wird beben. Wir werden sicherlich nicht mit offenem Visier anrennen, aber wir werden gut eingestellt sein und auf unsere Chancen warten. Wenn wir diese nutzen, ist auch am Betze etwas drin", so FCA-Akteur Axel Bellinghausen, der einst selber für den FCK kickte.