Barrios braucht viel länger
Mittwoch, 3. August 2011
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Barrios-Verletzung erweist sich als deutlich schwerwiegender +++ Ya Konan besteht Belastungstest +++ Mertesacker und Prödl halten 90 Minuten durch +++ Pizarro mögliche Option für Thomas Schaaf
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Viel länger als zunächst erwartet wird Meister Borussia Dortmund auf seinen Spitzenstürmer Lucas Barrios verzichten müssen, der sich Ende Juli im verlorenen Endspiel der Copa America mit der Nationalmannschaft Paraguays verletzt hatte. "Der Faserriss ist viel größer als angegeben", sagte Trainer Jürgen Klopp. "Die Prognose für die Ausfallzeit beträgt fünf bis sechs Wochen. Das ist sehr, sehr ärgerlich und wirft einen Schatten auf unser Verhältnis zu Paraguays Verband."
Somit wird es wohl Mitte September werden, bis Barrios, der letzte Saison mit 16 Toren bester Torschütze des BVBs war, wieder eingreifen kann. Zum Ligaauftakt am Freitagabend zu Hause gegen den Hamburger SV fehlen außerdem noch Patrick Owomoyela, Marvin Bakalorz und Marcel Schmelzer verletzt. "Bis vor drei Tagen hatte ich ehrlich gesagt selbst bei lockeren Laufeinheiten noch Probleme - jetzt bin ich aber endlich schmerzfrei und steigere mein Tempo zunehmend. 85 bis 90 Prozent der Geschwindigkeit kann ich schon wieder abrufen. Wenn alles weiter so positiv verläuft, ist eine Rückkehr ins Mannschaftstraining noch in dieser Woche realistisch", so Schmelzer, der trotzdem frühestens für das zweite Ligaspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim verfügbar sein dürfte.
Am Dienstag musste Mirko Slomka von Hannover mit ansehen, wie seine Profis in einem einstündigen internen Trainingsspiel der eigenen U23 mit 1:2 unterlagen. Viel mehr als das Resultat dürfte ihn jedoch interessiert haben, dass der zuvor lange verletzte Stürmer Didier Ya Konan ebenso über die volle Distanz spielen konnte wie auch Steven Cherundolo und Christian Pander. Der Ivorer zeichnete per Strafstoß sogar für das Tor der Profis verantwortlich.
Auch beim SV Werder Bremen freut man sich über die Rückkehr zweier Rekonvaleszenten: Beim 1:0-Testspielsieg bei der Bundesliga-Generalprobe am Dienstag gegen Everton FC gaben mit Per Mertesacker und Sebastian Prödl zwei Innenverteidiger nach längerer Abwesenheit ihr Comeback: "Ich war selbst überrascht, dass das heute schon so dynamisch aussah. Ganz ehrlich, ich habe mich körperlich im gesamten letzten Jahr nicht einmal so gut gefühlt wie heute. Ich habe nie zurückgezogen, das ist ein Indiz dafür, dass ich die Verletzung im Kopf ganz woanders hingeschoben habe. Das war für mich heute ein guter Aufgalopp", sagte Deutschlands Nationalspieler Mertesacker nach dem Sieg gegen den englischen Premier-League-Verein. Trainer Thomas Schaaf fügte hinzu: "Es war wichtig, dass Per mit dem Team auf dem Platz arbeiten konnte. Das war in den letzten Tagen der Fall. Deshalb hatten wir auch den Eindruck, dass wir ihn heute spielen lassen können. Per war hoch motiviert. Ihm hilft jeder Einsatz, um zu alter Form zu finden. Im Wettkampf sieht man erst, ob wirklich alles wieder gut ist. Es steht aber fest - wir haben die beiden sehr vermisst und es ist schön, dass sie wieder da sind."
Claudio Pizarro soll am Donnerstag wieder mit der Bremer Mannschaft trainieren und am Wochenende zum Ligauftakt vielleicht doch entgegen anderslautender Berichte vom Dienstag wieder im Teamkader stehen. "Ich hatte zwar noch ein bisschen Angst beim Schießen, aber das ist auch normal. Morgen werde ich testen, wie mein Knie auf die vollständige Belastung reagieren wird, um eventuell am Samstag gegen Kaiserslautern wieder auf der Bank Platz nehmen zu können", so der Peruaner. Tim Borowski (Schaaf: "Er ist immer noch verletzt, hat Knöchelprobleme. Boro ist für Samstag keine Option") wird wohl ebenso fehlen wie Clemens Fritz, dessen Beschwerden an der Achillessehne einfach nicht abklingen wollen.
Der VfL Wolfsburg testet zurzeit den brasilianischen Mittelfeldspieler Eric de Oliveira Pereira, der zuletzt an den rumänischen Verein Gaz Metan Medias ausgeliehen war. Gaz ist der Gegner des 1. FSV Mainz 05 in der aktuell laufenden dritten Qualifikationsrunde der UEFA Europa League. "Er hat heute das erste Mal mittrainiert und ist daher noch nicht zu bewerten. Wir schauen ihn uns in Ruhe morgen noch mal an", sagte Trainer Felix Magath über den 25-Jährigen.