Verbände profitieren von Experten

Das UEFA-Ausbildungsprojekt "Knowledge & Information Sharing Scenario" (KISS) hat einmal mehr seinen immensen Wert nachgewiesen - dank eines Workshops im UEFA-Hauptsitz in Nyon mit dem Thema Platz-Instandhaltung.

Zu den Verantwortlichen der UEFA-Nationalverbände gesellten sich zwei Tage lang Experten für Plätze mit Naturrasen sowie Kunstrasen. Dabei ging es um die Geschichte, den gegenwärtigen Stand sowie zukünftige Perspektiven hinsichtlich von Fußballplätzen und die engagierten Menschen, die sich um sie kümmern. Der Workshop versinnbildlichte voll und ganz die UEFA-Zielsetzung unter dem KISS-Projekt - die Fußballfamilie durch Vernetzung, Wissensaustausch, die Entwicklung kollektiver Intelligenz und die Förderung der besten Praktiken zusammenzubringen.

Der Workshop wurde organisiert in Erwiderung eines Wunsches der UEFA-Mitgliedsverbände in Bezug auf die Herausforderungen, die auf sie warten. Angesichts der ungemeinen Popularität des Fußballsports und der Tatsache, dass das ganze Jahr über gespielt wird, ist es wichtig, Spielflächen in einem guten bespielbaren Zustand bereitzustellen und aufrechtzuerhalten.

Die Spielregeln besagen, dass Matches auf Kunst- oder Naturrasen absolviert werden müssen. Sollte ein Kunstrasen benutzt werden, muss er den Anforderungen des FIFA-Qualitätskonzepts für Kunstrasen oder dem Internationalen Kunstrasen-Standard entsprechen, sollte er in Wettbewerbsspielen zwischen der FIFA angegliederten Auswahlmannschaften oder internationalen Spielen in Vereinswettbewerben gebraucht werden.

Der Workshop war ein voller Erfolg hinsichtlich der Vielfalt an Themen sowohl bei den Plenardiskussionen als auch den praktischen Freiluftsitzungen. So hatte die UEFA die Chance, die beeindruckenden Einrichtungen des Colovray-Stadions gegenüber des Hauses des europäischen Fußballs in Nyon in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören mehrere Fußballplätze, darunter zwei mit Naturrasen.

In diesem Stadion wurden praktische Vorführungen auf den Plätzen mit Naturrasen abgehalten - neben anderen Dingen wurde hervorgehoben, wie man einen Rasen mit den neuesten Verfahren und Ausrüstungen wieder herrichtet; wie man einen Rasen richtig mäht und pflegt; und wie man vorsichtig mit den Torpfosten umgeht. Eine zweite Demonstration konzentrierte sich auf die Plätze mit Kunstrasen, wie man die Werkzeuge richtig einsetzt, um solche Plätze zu pflegen, und wie man die spezielle Ausrüstung wartet, die nötig ist, um einen Kunstrasenplatz in einem guten Zustand zu halten.

Der Workshop beinhaltete eine ganze Reihe von faszinierenden Präsentationen, darunter die Herausforderungen, mit denen Platzwarte im Norden und Süden Europas konfrontiert sind - im Norden, wo sie die Beeinträchtigungen des Winterklimas zu meistern haben, und im Süden, wo es die sommerlichen Temperaturen sind. Ratschläge gab es auch, wie man mit den Auswirkungen bei Aktivitäten, die nichts mit dem Fußball zu tun haben, umgeht - zum Beispiel bei Konzerten in Fußballstadien. Und was man bei Lufteinflüssen macht, bei der Entwässerung, bei der Pflege des Rasens vor und nach Spielen sowie vor einer anstehenden Saison und welche Produkte man einsetzen sollte, damit die Oberfläche in einem guten Zustand bleibt.

Der Weltverband FIFA präsentierte seine letzte Arbeit über Natur- und Kunstrasen und verwies auf das FIFA-Qualitätskonzept für Kunstrasen, das erstmals 2001 veröffentlicht worden war. Die Teilnehmer wurden darüber informiert, wie die FIFA einen regen Kommunikationsaustausch mit Sportverbänden, Spielern, nationalen Fußballverbänden und Forschungsinstituten, Herstellern sowie Prüfinstituten pflegt. Das Ziel ist dabei, ein gemeinsames Vorgehen bei der Herstellung eines Untergrunds höchster Qualität zu etablieren, um den Genuss und die Zufriedenheit bei den Spielern zu steigern.