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Der unaufhaltsame Aufstieg von Olympique Lyon: Teil 1

In den letzten zehn Jahren wandelte sich Olympique Lyon von einem titellosen Underdog zu einem der erfolgreichsten Klubs Frankreichs. UEFA.com hat die jüngere Geschichte dieses Klubs unter die Lupe genommen, hier Teil 1 unserer zweiteiligen Serie.

Der unaufhaltsame Aufstieg von Olympique Lyon: Teil 1
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Bis zur Saison 2001/02 hatte Olympique Lyonnais keine einzige Meisterschaft gewonnen, der Klub stand ständig im Schatten von AS Saint-Etienne, FC Nantes und Olympique de Marseille. Doch seither hat Lyon sieben Mal in Folge den Titel in der Ligue 1 geholt und sich längst in der UEFA Champions League etabliert - bei den Männern und den Frauen. In unserer zweiteiligen Serie hat UEFA.com den Aufstieg der "Les Gones" unter die Lupe genommen.

Mitte der 60er und Anfang der 70er Jahre gewann der Klub drei Mal den französischen Pokal, musste aber neidvoll mit ansehen, wie Saint Etienne, Nantes und Marseille die Meisterschaften unter sich ausmachten. Im Jahre 1987 hatte der Klub schon vier bittere Jahre der Zweitklassigkeit hinter sich, als Jean Michel Aulas den Klub übernahm und eine bessere Zukunft versprach. Journalist Christian Lanier erklärt: "Als er seinen Job antrat, wandelte er den Klub in eine reine Sportfirma um. Er wollte ein Wirtschaftsunternehmen aus dem Klub machen."

"Bisher hatte der Verein vorwiegend durch die Zuwendungen der Stadt existiert hat, doch nun als das Budget wuchs, wurde das überflüssig", erklärte Lanier. "Er schuf den ersten "100er Klub" in Frankreich. 100 starke Wirtschaftspartner aus der Region um Lyon. Dann gab es noch den "20er Klub" mit noch potenteren Partnern. Und dann kam [der aktuelle stellvertretende Vorsitzende] Seydoux vom Medienunternehmen Pathé, der den Klub rasant nach oben gebracht hat."

Aulas hielt sein Versprechen. Nach zwei Jahren stieg das Team unter dem früheren Spieler Raymond Domenech auf. Kaum in der Ligue 1 etabliert, folgten auch schon erste Auftritte im Europapokal. Innerhalb von nur zehn Jahren wurde die Basis für einen der erfolgreichsten Klubs Frankreichs aller Zeiten gelegt; auf der Suche nach einem dringend benötigten Top-Stürmer fand man kurz vor der Jahrtausendwende den Brasilianer Sonny Anderson.

"Die Ambitionen waren damals ganz anders als heute", sagte Anderson. "Damals wollte man ein großer Klub werden, und die französische Meisterschaft gewinnen, dazu noch ein paar Pokale oder andere Titel. Heute ist es das erklärte Ziel des Klubs, in der Champions League mit den großen Klubs mithalten zu können und, warum auch nicht, das Endspiel zu erreichen."

Lanier ergänzte: "Andersons Ankunft war der Wendepunkt, er kostete damals rund 18 Millionen Euro und kam aus Barcelona. Aber war noch nicht im Herbst seiner Karriere. Es war ein echter Transfer-Coup, schließlich hatte Lyon zu diesem Zeitpunkt noch keinen international herausragenden Namen. Sie mussten schon schwere Überzeugungsarbeit leisten, um den Brasilianer herzuholen. Lacombe spielte dabei eine wichtige Rolle, auch Seydoux, mit starker Unterstützung von Aulas. Sie wussten, dass sie kräftig investieren mussten, und sie sollten bestätigt werden, die folgenden Titel sollten ihnen Recht geben."

Lyons erste Meisterschaft war an Dramatik kaum zu überbieten; am letzten Spieltag der Saison 2002 kam es zum Duell mit dem RC Lens, dem damals schon ein Remis zum Titel gereicht hätte. Doch im Stade de Gerland folgte ein Spiel, an das sich noch heute viele gerne zurückerinnern - Lyon triumphierte mit 3:1. "Ich kann mich am besten noch an den Schlusspfiff erinnern, ich hatte schon lange auf diesen Moment gewartet", erinnerte sich Anderson. "Auch der Klub hatte sehr lange darauf hingearbeitet und jetzt war es soweit."

Es war nur der Startschuss für eine unglaubliche Erfolgsserie von Lyon - sie sollten auch die nächsten sechs Meisterschaften gewinnen; so eine Dominanz hatte es im französischen Fußball noch nie zuvor gegeben.. "Das war vor allem nach unserer zweiten Meisterschaft so. Wir haben den Ligapokal gewonnen, die Meisterschaft und konnten dies durch die Titelverteidigung bestätigen. Von diesem Moment an nahmen auch prominente Spieler uns wahr und kamen nach Lyon. Spieler wie Essien, Tiago wollten plötzlich nach Lyon. Wir spürten, wie wir plötzlich für Topspieler interessant wurden."

In der zweiten Folge in der kommenden Woche sprechen wir mit den aktuellen Topspielern Lyons über ihr Leben in der UEFA Champions League und die Hoffnungen auf weitere Titel. Wir werfen auch einen Blick auf die Frauenmannschaft, die am 26. Mai zum zweiten Mal in Folge im Endspiel der UEFA Women's Champions League steht.