Adler fällt aus
Freitag, 8. April 2011
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Leverkusen ohne Adler und Augusto +++ St. Pauli legt Einspruch gegen Heimspiel ohne Zuschauer ein +++ Rangnick hofft auf Metzelder und Annan, Huntelaar fehlt noch länger +++ Cissé fraglich
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Bayer 04 Leverkusen muss ohne Torhüter René Adler in das Heimspiel am Sonntagabend gegen den FC St. Pauli gehen. Der Nationaltorwart leidet nach wie vor unter einem Mitte der Woche aufgetretenen Magen-Darm-Virus, so dass erneut Fabian Giefer seinen Platz im Tor übernehmen wird. "Fabian hat das bisher immer gut gelöst, wenn er als Vertreter von René gefordert war. Er ist voll akzeptiert im Team, ich habe da keinerlei Bedenken. Fabian ist für mich ein großes Talent", sagte Trainer Jupp Heynckes, der auch auf Renato Augusto verzichten muss, dessen Muskelfaserriss im Oberschenkel nicht verheilt ist. "Renato macht täglich sein Therapie-Programm mit Dr. Holger Broich, aber für Sonntag reicht es noch nicht", so Heynckes weiter.
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den FC St. Pauli nach dem "Bierbecherwurf" und Spielabbruch am vergangenen Freitag im Spiel gegen den FC Schalke 04 (0:2) dazu verurteilt, das nächste Heimspiel der Bundesliga gegen den SV Werder Bremen unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen. "Die Verursachung eines Spielabbruchs stellt einen schweren Eingriff in das Spielgeschehen und den Wettbewerb dar und kann nur mit einer konsequenten Sanktion geahndet werden. Die Sanktion ist auch aus generalpräventiven Gesichtspunkten erforderlich und soll künftigen Rechtsverletzungen vorbeugen. Dabei geht es um den Schutz individueller Rechtsgüter wie die körperliche Unversehrtheit von Spielern, Schiedsrichtern, Offiziellen und Zuschauern sowie die Aufrechterhaltung eines geordneten Spielbetriebs und Wettbewerbs", so der Sportgerichtsvorsitzender Hans E. Lorenz. Der Bundesligist hat mittlerweile Einspruch gegen das Urteil eingelegt. "Wir möchten unseren Standpunkt in einer mündlichen Verhandlung erläutern", sagte Vereinspräsident Stefan Orth.
Ralf Rangnick hofft vor dem Duell gegen VfL Wolfsburg darauf, dass sich die Verletztenliste wenigstens ein bisschen lichtet: Mit Peer Kluge (Bauchmuskelprobleme), Klaas-Jan Huntelaar (Innenbanddehnung), Christoph Metzelder (Nasenbeinbruch), Mario Gavranovic (Syndesmoseriss), Angelos Charisteas (Zerrung), Anthony Annan (Sprunggelenksprobleme), Levan Kenia (Sprunggelenksverletzung), Tim Hoogland (Knie), Christoph Moritz (Patellasehne) und Christian Pander (Zehgelenk-Entzündung) fehlen zahlreiche wichtige Akteure. "Bei Christoph Metzelder habe ich die Hoffnung, dass er gegen Wolfsburg zumindest im Kader stehen kann. Für ihn wurde eine neue Carbon-Maske angefertigt, deren Tauglichkeit im Training aber noch geprüft werden muss", so Rangnick, der auch bei Annan die Möglichkeit eines Einsatzes sieht.
Stürmer Klaas-Jan Huntelaar wird jedoch noch länger fehlen. "Sein Innenband ist instabil. In einem gemeinsamen Gespräch mit unseren Ärzten haben der Spieler und ich deshalb beschlossen, sein Knie in den nächsten drei Wochen ruhig zu stellen. Unsere Ärzte Dr. Thorsten Rarreck und Dr. Andreas Falarzik haben mir versichert, dass dies am sinnvollsten ist." Peer Kluge wird mit seiner Bauchmuskelverletzung sowohl gegen Wolfsburg als auch im Rückspiel der UEFA Champions League gegen den FC Internazionale Milano am Mittwoch fehlen.
Der SC Freiburg muss am Samstag gegen die TSG 1899 Hoffenheim vielleicht auf Toptorjäger Papiss Demba Cissé verzichten, der seit mehreren Wochen unter einer verschleppten Wadenzerrung leidet. "Er möchte natürlich unbedingt spielen, unser Physio ist aber skeptisch, dass dies zu früh käme", sagte Trainer Robin Dutt, dessen Hoffnungen auf einen Einsatz von Cédric Makiadi (Bänderdehnung im Knie) deutlich größer sind. Beide konnten allerdings bis Donnerstag noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Die Innenverteidiger Heiko Butscher und Oliver Barth sind dagegen ebenso wieder einsatzbereit wie Stefan Reisinger, der beim letzten Punktspiel in Mainz mit einer Zerrung ausfiel.
Dieter Hecking vom 1. FC Nürnberg hat angedeutet, dass Stürmer Julian Schieber, der mit sieben Treffern immer noch der beste Torschütze der Franken ist, am Samstag gegen den FC Bayern München wieder zum Aufgebot gehören wird. "Ich gehe davon aus, dass Julian dabei ist und von der Bank aus kommen wird", so der Trainer, der begeistert war, dass der vom VfB Stuttgart ausgeliehen Spieler seine Verletzung so schnell überwinden konnte: "Zunächst sollte er für acht Wochen ausfallen und jetzt ist er nach nicht einmal sechs Wochen wieder im Training. Das spricht sehr für seinen Charakter".
Für das Heimspiel gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund spekuliert man beim Hamburger SV noch mit einem Einsatz von Joris Mathijsen, der letzte Woche beim 0:0 in Hoffenheim nach der Pause mit Sprunggelenksproblemen hatte ausgewechselt werden müssen. "Er hilft uns nur, wenn er 100 Prozent beschwerdefrei ist. Wenn nicht, lass ich ihn raus", sagt Oenning über den Innenverteidiger, der am Donnerstag nur teilweise am Mannschaftstraining teilnehmen konnte.
Jan Morávek vom 1. FC Kaiserslautern kann nach überstandener Wadenverletzung am Samstagabend gegen den VfB Stuttgart wohl mitwirken. Der tschechische Mittelfeldspieler war zuletzt am 18. März beim 1:0-Erfolg beim VfL Borussia Mönchengladbach mit von der Partie. Trainer Marco Kurz äußerte sich jedoch noch nicht dazu, ob Morávek in der Startelf stehen wird. Adam Nemec (Innenbanddehnung) und Ivo Iličević (Bauchmuskelzerrung) fallen auf jeden Fall aus.
Gegner Stuttgart hat seinerseits mit Tamas Hajnal (konnte aufgrund von Oberschenkelproblemen in dieser Woche nicht voll trainieren) und Timo Gebhart (Sprunggelenk) zwei fragliche Spieler aufzuweisen. "Bei Tamas wird es knapp. Die Chancen für seinen Einsatz stehen vierzig zu sechzig. : "Bei Timo steht es auf der Kippe, ob er im Kader stehen kann", erklärte Trainer Bruno Labbadia, der nach dessen erfolgreich verlaufener Leistenoperation weiterhin ohne Philipp Degen auskommen muss.