Schlägt der BVB zurück?
Freitag, 1. April 2011
Artikel-Zusammenfassung
Nach zuletzt einem Punkt aus den vergangenen zwei Spielen ist der Vorsprung von Borussia Dortmund geschrumpft – kann Schwarz-Gelb am Samstag gegen Hannover 96 zurückschlagen?
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Zwölf Zähler Vorsprung hatte Borussia Dortmund noch vor zwei Spieltagen aufzuweisen, doch nach den Partien gegen die TSG 1899 Hoffenheim (0:1) und den 1. FSV Mainz 05 (1:1) sind es mittlerweile nur noch deren sieben auf Bayer 04 Leverkusen. Beim Spitzenreiter ist man bemüht, diese Tatsache nicht zu sehr in den Mittelpunkt rücken zu lassen. "Zwei Mal haben wir das am letzten Spieltag erst in der zweiten Halbzeit geschafft, einmal am vorletzten Spieltag in der Nachspielzeit. Wir haben nie gesagt, dass wir mit 20 Punkten Vorsprung Deutscher Meister werden wollen", sagte Sportdirektor Michael Zorc. Und doch: Mit Hannover 96 wartet ein ganz gefährlicher Kontergegner auf den BVB, dessen Trainer Jürgen Klopp das auch erkannt und ein Rezept entworfen hat: "Gegenpressing, den Ball schnell zurückerobern, die entstehenden Räume nutzen." Außerdem: "Hannover hat auswärts nicht so gepunktet wie im eigenen Stadion. Wir wollen unser Spiel durchsetzen." Der Trainer der Niedersachsen, Mirko Slomka meinte seinerseits: "Wenn wir Dortmund ärgern können, machen wir das gerne. Wir sind durchgestartet und rechnen uns was aus in Dortmund." In Hannover in der Hinrunde gab es einen klaren 4:0-Sieg für die Borussia.
Verfolger Leverkusen – und mittlerweile kann man wieder davon reden – muss beim 1. FC Kaiserslautern ran. "Wir haben uns in dieser Saison weiter entwickelt haben als Mannschaft. Wir sind nicht nur fußballerisch stark, sondern haben auch physisch zugelegt. Und wenn ich sehe, wie ehrgeizig, umfangreich und motiviert meine Spieler in den vergangenen Tagen im Training gearbeitet haben, bin ich guter Dinge, dass wir in Kaiserslautern eine Leistung abrufen werden, die einen Sieg dort möglich macht", sagte Jupp Heynckes. Allerdings ist ihm auch nicht verborgen geblieben, dass die Pfälzer ein Zwischenhoch durchlaufen und aus den letzten vier Spielen acht Punkte holten. "Nach den zwei Siegen zuletzt ist die Leichtigkeit im Kader wieder verstärkt zurückgekehrt, auch trauen wir uns wieder mehr zu. Mit viel Kampf und Leidenschaft und unseren tollen Fans im Rücken können wir daher in einem so schweren Spiel viel bewegen, das haben wir gegen Dortmund auch schon gezeigt", so FCK-Verteidiger Thanos Petsos.
Der FC Bayern München steht zu Hause gegen Schlusslicht VfL Borussia Mönchengladbach vor einer vermeintlich leichten Aufgabe, doch in der Hinrunde spielte man auf dem Bökelberg nur 3:3. "Es ist nicht unmöglich, in sieben Spielen fünf Punkte aufzuholen", sagte Lucien Favre, während Arjen Robben zuversichtlich ist, dass den Bayern der Einzug in die UEFA Champions League noch gelingt. "Wir haben nur noch ein Spiel pro Woche, da können wir uns gut fokussieren. Ich habe viel Vertrauen in diese Mannschaft."
SV Werder Bremen gegen den VfB Stuttgart – bei dieser Paarung denkt man normal nicht an Abstiegskampf, findet auch Tim Borowski: "Dass das Duell gegen den VfB am Wochenende ein Abstiegsspiel ist, hätte man so vor der Saison sicherlich nicht gedacht. Es ist insgesamt kurios, dass noch acht, neun Teams um die Klasse bangen müssen." Tief sitzt bei dem Werder-Mittelfeldspieler auch noch die 0:6-Klatsche aus dem Spiel in Stuttgart. "Natürlich wurmt einen dieses Hinspielergebnis, aber es war ja leider auch nicht unsere einzige Partie in dieser Saison, die wir auswärts hoch verloren haben. Wichtig ist, dass wir das Ding am Samstag für uns entscheiden. Was wir unseren Fans im Hinspiel geboten haben, war unterirdisch." Zehn Punkte gab es für den VfB in den letzten vier Ligaspielen, und das macht Bruno Labbadia ebenso zuversichtlich wie die deutlich entspannte Personalsituation. "Es war schon ein ungewohntes Bild im Training. Endlich standen mal wieder mehr als elf gegen elf Spieler auf dem Platz, so dass wir durchwechseln konnten", so der VfB-Coach.
Vor dem Gastspiel beim 1. FSV Mainz 05 hofft der SC Freiburg auf die Heimschwäche der Rheinhessen. Schließlich haben diese seit November 2010 keinen Dreier im eigenen Stadion mehr eingefahren und zu Hause vier der letzten fünf Partien verloren. "Wir werden auch dort auf Sieg spielen", sagte Robin Dutt, um dann einzuräumen: "Mainz hat von den Punkten zwar nachgelassen, von den Leistungen her aber nicht." Auch Thomas Tuchel hat Respekt vor dem Achten aus dem Breisgau. "Der SC ist sehr unangenehm zu bespielen. Sie sind defensiv sehr diszipliniert, stehen in einer außerordentlichen Kompaktheit und beeindrucken mit außergewöhnlichem Fleiß."
Im Spiel zwischen Hoffenheim und dem Hamburger SV treffen zwei Teams aufeinander, die bisher immer den Sprung nach oben verpasst haben, wenn es für sie möglich gewesen wäre. "Hamburg ist routiniert und hat individuell eine hohe Klasse, wenn man ihnen genug Raum gibt. Das wollen wir natürlich verhindern und müssen kompakt stehen", so TSG-Trainer Marco Pezzaiuoli. Beim HSV wird interessant sein, wer für den gelbgesperrten Ruud van Nistelrooy im Sturm neben Mladen Petrić startet.
Am Sonntag kommt es zum mit Spannung erwarteten Debüt von Felix Magath beim VfL Wolfsburg und Christoph Daum bei Eintracht Frankfurt, die mit ihren abstiegsgefährdeten Mannschaften direkt aufeinander treffen. Derweil will der 1. FC Nürnberg beim 1. FC Köln seine Europapokalhoffnungen untermauern. "Es wird ein enges und spannendes Spiel werden. Köln ist sehr heimstark, wir spielen eine starke Rückrunde. Das Spiel wird absolut vielversprechend für die Zuschauer", sagte FCN-Stürmer Christian Eigler, der jüngst mit vier Treffern gegen St. Pauli auf sich aufmerksam machte.