Fällt Hannovers Rekord schon Freitagabend?

Ein Dreier im Rheinland würde Hannover auf 50 Punkte hieven ­– so viele hat man in der Bundesligageschichte noch nie eingefahren. In der ersten Bundesligasaison 1964/65 landete man am Ende zwar einmal auf Rang fünf, doch nach heutiger Rechnung tat man das mit 46 Zählern. 2007/08 reichten 49 Zähler am Ende für den achten Platz. Dass die Truppe von Mirko Slomka diese 49 Punkte bis Saisonende übertreffen wird, ist klar. Je früher, desto besser. Seit ein paar Wochen wird auch das Ziel offensiv neu formuliert. "Natürlich sind wir reif für Europa. Die Mannschaft, der Verein und die Stadt haben alle Voraussetzungen, um international zu spielen", ließ Slomka wissen. Fehlen werden in Köln weiter der mittlerweile immerhin schmerzfreie Didier Ya Konan (Knieprobleme) und die in der Rehabilitation befindlichen Leon Andreasen und Christopher Avevor. Trotz des 2:1-Hinspielsiegs ist der 96-Coach gewarnt vor der Gefährlichkeit der Rheinländer, die zuletzt fünf Spiele in Folge im eigenen Stadion gewinnen konnten. "Es ist uns im Training gut gelungen, die Konzentration hoch zu halten. Wir treffen auf deutlich verbesserte Kölner und werden uns aufgrund ihrer Heimstärke nicht unnötig locken lassen."

Kölns Trainer Frank Schaefer hat die Entwicklung an der Leine verfolgt: "Wir spielen erneut gegen eine Mannschaft, die von vielen vor der Saison auf dieser Position nicht erwartet wurde. Man kann schon sagen, dass Hannover 96 das Überraschungsteam der Liga ist. Wenn man aber sieht, wie die Entwicklung in dieser Saison bei Hannover verlaufen ist, dann muss man sagen, dass es nicht überraschend ist, dass Team da oben steht", so der 47-Jährige über den kommenden Gegner. "Es ist eine Mannschaft, die schon über die gesamte Saison, sehr geschlossen auftritt, sehr kompakt und sehr aggressiv ist, und blitzschnell nach vorne umschaltet. Das ist ihr Spiel und darauf müssen wir uns einstellen." Auch die Forderungen an seinen eigenen Spieler sind klar formuliert: "Jeder muss wissen, das gilt für die Spieler, das Umfeld und die Zuschauer, dass jeder Punkt, jeder Sieg, den du in der Bundesliga einholst, dass das ein wiederholter Kraftakt ist. Du musst investieren ohne Ende in jedem einzelnen Spiel. Das muss jedem klar sein, dass wir nicht einfach so ins Stadion fahren und sagen: 'So, wir setzen jetzt unsere Heimserie fort.' Basis dafür ist, dass du dir das in jedem Spiel neu verdienst. Und dafür musst du in jedem Spiel über die kompletten 93 Minuten unendlich viel investieren, um dir am Ende die Belohnung abzuholen."