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Van Gaal muss zurückschlagen

Nach der Demonstration von Borussia Dortmund im eigenen Wohnzimmer muss der FC Bayern München am Samstag bei Hannover 96 zurückschlagen, sonst ist sogar das Minimalziel gefährdet.

Die Luft wird dünner für Louis van Gaal
Die Luft wird dünner für Louis van Gaal ©Getty Images

Und das Minimalziel des Rekordmeisters ist die Teilnahme an der UEFA Champions League. Bevorzugt über Platz zwei, zur allergrößten "Not" auch noch über den dritten Rang. Den hat momentan aber Hannover 96 inne, die beständigste Überraschungsmannschaft der laufenden Saison. "Es ist wichtig, dass wir trotz der Enttäuschung und obwohl alle sicherlich ein bisschen emotionalisiert sind, ruhig bleiben, und dass die Mannschaft am Samstag versucht, in Hannover zu gewinnen. Das ist ein sehr wichtiges Spiel. Es ist wichtig, eine Reaktion zu zeigen, die Punkte zu holen, um auch in der Tabelle wieder auf die Plätze zu kommen, die uns zur Teilnahme an der Champions League im nächsten Jahr berechtigen" – so sieht es Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. Hannover will es aber nicht dem BVB und Bayerns Pokalbezwinger FC Schalke 04 nachmachen, sondern einen eigenen Stil versuchen. "Wir werden nicht alles darauf abstellen, Robben und Ribéry aus dem Spiel zu nehmen. Unsere Qualität ist das schnelle Spiel nach vorne", verkündete Mirko Slomka.

Wenn der VfB Stuttgart den FC Schalke 04 zum Tanz bittet, treffen zwei Mannschaften aufeinander, die ihren Zielen in der Liga weiterhin hinterherlaufen. Die Schwaben sind sogar immer noch in höchster Abstiegsnot. "Das ist eine Mannschaft, die weiß, was sie zu tun hat. Wir müssen am Samstag einen hohen Aufwand betreiben und mit dem Biss aus dem Frankfurt-Spiel in die Partie gehen. Da hat meine Mannschaft die Moral und die Einstellung gezeigt, die wir zurzeit brauchen", lobte Bruno Labbadia seine Elf nach dem Sieg bei Eintracht Frankfurt. "Beim VfB wollen wir unsere Leistung aus dem Pokalspiel bestätigen. Wir haben in München gezeigt, was wir können. Das wollen wir nun auch in Stuttgart tun", so Schalkes Innenverteidiger Christoph Metzelder. "Der VfB hat durch den jüngsten Sieg in Frankfurt Selbstvertrauen gewonnen und wird mit allen Mitteln versuchen, nun auch gegen uns zu gewinnen. Deshalb erwartet ich ein sehr intensives Spiel, das wir hoffentlich für uns entscheiden können."

Nachdem der neue Cheftrainer Pierre Littbarski gar nicht gut beim VfL Wolfsburg gestartet ist, hat er nun vor dem Gastspiel bei Bayer 04 Leverkusen durch das 2:1 gegen den VfL Borussia Mönchengladbach in der Vorwoche einen Trend zum Positiven hin ausgemacht: "Ich favorisiere ein 4-4-1-1 oder ein 4-4-2 mit Raute und Diego als Spielmacher. Noch ist aber keine Entscheidung gefallen. Viel wichtiger ist, dass wir nach dem Erfolg gegen Gladbach mit neuem Selbstvertrauen nach Leverkusen fahren und in jedem Spiel die Möglichkeit haben, drei Punkte zu holen." Ähnlich sieht es auch Jupp Heynckes: "Ich habe die Wolfsburger studiert und mir ihre Spiele in Freiburg und gegen Gladbach angesehen. Das ist inzwischen eine ganz andere Mannschaft als noch vor einigen Wochen, da waren sie gar keine richtige Mannschaft. Und ich bin sicher, dass der VfL am Ende nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird."

Vor dem Südwestderby zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern steht bei den Hessen natürlich weiter die miserable Torausbeute im Fokus, schließlich gelang nach der Winterpause kein einziger Treffer. "Es gibt eigentlich keine Begründung dafür. Wir haben hochklassige Chancen herausgearbeitet, vor allem im Spiel gegen Stuttgart! Wir hoffen auf Erfolg und trainieren dafür. Es bringt auch nichts zurück zu schauen, wir werden uns auf die Spiele konzentrieren, die noch vor uns liegen und nach vorn schauen", übt sich Frankfurt-Coach Michael Skibbe in Durchhalteparolen. Gegen die immer tiefer absackenden Hessen wittert FCK-Trainer Marco Kurz eine besondere Chance. "Natürlich steht für uns im Vordergrund, selbst ein positives Ergebnis zu erzielen. Daneben haben wir aber auch sportlich die große Chance, einen Konkurrenten mit in den Abstiegskampf hineinzuziehen."

Vor dem Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und der TSG 1899 Hoffenheim gelten die Gäste zumindest statistisch gesehen als großer Favorit, schließlich gab es in bisher acht Aufeinandertreffen in Liga eins und zwei fünf Hoffenheimer Siege, drei Unentschieden aber noch nie einen Gladbacher Dreier. "Das Spiel ist sehr wichtig für unsere Moral. Klar ist, dass es über Kampf, Leidenschaft und Emotionen entschieden wird", sagte Hoffenheims Kapitän Andreas Beck. "Für Gladbach ist die Partie purer Abstiegskampf. Deshalb müssen wir versuchen über das Kämpferische zum Spielerischen zu kommen."

Abstiegskampf ist auch für den FC St. Pauli angesagt, der zum 1. FC Nürnberg reist. "Wir sind zu Beginn der Saison gut gestartet und haben dies zur Rückrunde ebenfalls wieder umsetzen können. Wir haben uns auf unsere Stärken besonnen: Wir stehen kompakt und schalten schnell um nach Ballgewinn. Das macht uns stark. Allerdings ist uns dies in den letzten Partien nicht so gut gelungen, aber arbeiten wir", so St. Paulis Matthias Lehmann, während Nürnbergs Trainer Dieter Hecking erstmals nach sieben Wochen wieder auf Ilkay Gündogan zurückgreifen kann und einen schweren Gang erwartet. "Wir brauchen am Samstag Geduld, viel Laufbereitschaft und Siegeswillen. Wenn man sich zurück legt, wird man zukünftig weniger Schritte nach vorne machen".

Am Sonntag empfängt der SC Freiburg den weiter stark kriselnden SV Werder Bremen, während der hanseatische Nachbar Hamburger SV den 1. FSV Mainz 05 in einem direkten Duell um die Europapokalplätze zu Gast hat.

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