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Die zweite Chance des HSV

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Nachdem am Mittwoch das Stadtderby zu Hause gegen den FC St. Pauli verlorenging, bekommt der Hamburger SV am Samstag gegen den SV Werder Bremen seine nächste Chance auf einen Derbysieg.

Nach der bitteren Niederlage im Stadtderby bietet sich dem HSV die Chance zur Wiedergutmachung
Nach der bitteren Niederlage im Stadtderby bietet sich dem HSV die Chance zur Wiedergutmachung ©Getty Images

"Wir haben die Chance, ein kleines Pflaster auf eine große Wunde zu kleben", sagte HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann mit Blick auf das Werder-Spiel. "Eine Niederlage gegen St. Pauli kann man nicht mit einem Spiel gutmachen", findet dagegen Dennis Aogo, der aber auch meint: "Wenn man auf die Fresse fliegt, muss man definitiv aufstehen." Für den HSV geht es – wieder einmal – um den Anschluss an die Europapokalplätze, für Werder dagegen um noch viel mehr. Das Abstiegsgespenst geht schließlich um an der Weser. "Das Spiel hat eine andere Brisanz, wenn beide oben stehen, das hätte ich natürlich lieber. Aber Brisanz ist immer drin. Man weiß, wie packend das ist", so Manager Klaus Allofs.

Der aktuelle "Hamburger Stadtmeister" St. Pauli hat diese Woche vielleicht eine noch größere Aufwärtsaufgabe vor sich, schließlich geht es zu Spitzenreiter Borussia Dortmund, und das auch noch ohne Derbytorschütze Gerald Asamoah (Knieprellung). Der Tabellenführer musste in der Vorwoche in letzter Minute noch ein 1:1 beim 1. FC Kaiserslautern hinnehmen, doch für BVB-Coach Jürgen Klopp war es eine lehrreiche Partie. "Das Spiel in Kaiserslautern hat einiges hergegeben. Es gab viele positive Dinge, aber auch ein paar Sachen, die man als mangelnde Chancenverwertung bezeichnen könnte. Der Weg zum Torerfolg ist ein kurzer, wenn wir ihn auch gehen. Wir hatten zuletzt nicht die perfekte Strafraumbesetzung."

Für den FC Bayern München steht ein Gang zum 1. FSV Mainz 05 an, der sich ein wenig zum Angstgegner des Rekordmeisters entwickelt: Letzte Saison siegte Mainz zu Hause und in dieser Spielzeit sind die Rheinhessen sogar die einzige Mannschaft, die in München gewinnen konnte. "Ich fürchte aber, dass Statistik allein da nicht weiterhilft. Bayern ist eine sehr, sehr hohe Hürde", sagte 05er-Trainer Thomas Tuchel, der zudem mit den zuletzt nicht zufriedenstellenden eigenen Ergebnissen zu kämpfen hat. "Ein Spiel wird immer nachhaltig vom Verlauf der Saison und des Spiels selbst beeinflusst. Wenn man zwei Spiele gewonnen hat, lässt sich das nächste leichter spielen. Wenn Bayern in der Hinrunde die erste, von uns zugelassene Großchance reingemacht hätte, dann wären sie in Führung gegangen und das Match am Ende ganz anders ausgegangen." Für Bayerns Philipp Lahm ist trotzdem eindeutig, dass nichts anderes als ein Dreier zählt: "Wir haben letzte Saison in Mainz verloren, haben diese Saison zuhause gegen Mainz verloren. Da ist es klar, dass wir jetzt in Mainz drei Punkte holen und ein bisschen Revanche nehmen wollen. Es ist immer Partystimmung dort. Diese wollen wir mit drei Punkten dämpfen."

Bei Hannover 96 beschäftigt man sich vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern mit der eventuellen Neuausrichtung der Saisonziele, sollte man gewinnen und die magische 40-Punkte-Grenze überschreiten. "Dann können wir gemeinsam ein neues Ziel definieren. Und das kann eigentlich nur eines sein und heißt sicherlich nicht Platz sechs oder sieben…", ließ Mirko Slomka wissen. Doch davor geht es gegen den FCK, der vor allem als heimstark wahrgenommen wird. "Wir wissen um die Qualitäten Lauterns. Sie werden uns alles abverlangen, da sie auch auswärts unglaublich aggressiv agieren", so Slomka weiter. Der FCK ist die zweitschlechteste Elf der Rückrunde, nahm aber dem BVB letzte Woche einen Zähler ab. "Auch wenn sich der Punkt gegen den BVB nicht in der Tabelle niedergeschlagen hat, können wir gestärkt aus diesem Spiel herausgehen", findet Verteidiger Florian Dick.

Zu einem kleinen Krisentreffen kommt es beim SC Freiburg, der den VfL Wolfsburg zu Gast hat. Während die Gäste im Abstiegsschlamassel sitzen, unterlagen die Breisgauer zuletzt dem FC Schalke 04. "Eine zweite Leistung wie auf Schalke können und wollen wir uns nicht erlauben. Im Wolfsburger Kader steckt unglaublich viel Qualität. Diego wird nach seiner Suspendierung wieder dabei sein, vielleicht sogar Sascha Riether nach langer Verletzungspause. Und auch der Einfluss der Winterneuzugänge dürfte mit jedem Spiel größer werden", sagte SC-Coach Robin Dutt. Pierre Littbarski, der ankündigte, den Koreaner Koo Ja-Cheol eventuell sogar von Anfang an zu bringen und Diego mehr von Defensivaufgaben zu befreien, umriss die Marschrichtung seiner Mannschaft: "Ich wünsche mir, dass wir eine gute Mischung aus Kampf und Fußball finden. Natürlich müssen wir uns den Sieg erkämpfen, trotzdem ist es auch wichtig, dass wir gut spielen und die Dinge, die wir uns im Training erarbeitet haben, auf dem Platz zur Geltung bringen."

Nach dem Sieg gegen Mainz am Sonntag reist der 1. FC Köln nun gestärkt zur TSG 1899 Hoffenheim, die beim FC Bayern unter die Räder kam. "Köln ist euphorisch. Sie werden kompakt stehen und auf Konter spielen", sagt 1899-Trainer Marco Pezzaiuoli. "Das Selbstvertrauen hat nicht gelitten. Als Profi muss und kann man Niederlagen wegstecken. Mit dem Ergebnis waren wir natürlich nicht zufrieden, aber wir erinnern die Spieler danach sofort wieder an ihre Stärken."

Am Sonntag empfängt Bayer 04 Leverkusen im Duell zweier UEFA-Europa-League-Teilnehmer den VfB Stuttgart, während der FC Schalke 04 zum VfL Borussia Mönchengladbach reist.

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