Nord-Süd-Duell bleibt reizvoll
Freitag, 28. Januar 2011
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Obwohl der SV Werder Bremen sich vor dem Duell mit dem FC Bayern München in einer tiefen Krise befindet, geht von dem Nord-Süd-Duell weiterhin ein großer Reiz aus. Das gilt auch für andere Samstagsspiele.
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Obwohl der SV Werder Bremen sich vor dem Duell mit dem FC Bayern München in einer tiefen Krise befindet, geht von dem Nord-Süd-Duell weiterhin ein großer Reiz aus. Das sieht auch Bayerns Mario Gomez so: " Für Bremen geht es um sehr, sehr viel. Sie werden wie immer gegen Bayern sehr motiviert sein. Wenn man sich die einzelnen Spieler anschaut, dann hat Bremen eine sehr starke Mannschaft. Doch im Fußball läuft es manchmal nicht so, wie man es erwartet." Das trifft diese Saison zwar auch auf den Rekordmeister zu, der mit seinem vierten Tabellenplatz ganz und gar nicht zufrieden ist, aber viel mehr noch auf Werder, das als Vierzehnter schon den einen oder anderen ängstlichen Blick auf die nur drei Zähler entfernte Abstiegszone richtet. Und doch kann in diesem einen Spiel alles anders sein, denkt Thomas Schaaf: "Wir müssen mehr über die Handlungen und über den Einsatz kommen als über die Gedanken", dann könne man sich an diesem Gegner "beweisen und aufrichten".
Der VfL Wolfsburg trifft am Samstag auf Tabellenführer Borussia Dortmund - beide Mannschaften starteten mit jeweils vier Punkten ins neue Jahr. Natürlich hat man in Wolfsburg großen Respekt vor dem Gegner. "Dortmund steht ganz oben und ist auf elf Punkte weg, also spielen wir gegen die beste, mit Abstand stärkste Mannschaft", so der Chefcoach der Wölfe, Steve McClaren. Die Euphorie in Dortmund wurde durch das unglückliche 1:1 gegen den VfB Stuttgart und die schlimme Verletzung von Senkrechtstarter Shinji Kagawa (Mittelfußbruch) etwas gebremst. Trotzdem will man den nächsten Auswärtssieg in der Autostadt feiern – bisher gewann der BVB neun seiner zehn Spiele auf fremdem Terrain. Trainer Jürgen Klopp weiß um die Stärken des Gastgebers und erwartet ein schweres Spiel. "Uns erwartet ein starker Gegner mit hoher Qualität, die man bearbeiten muss."
Der zuletzt wiedererstarkte FC Schalke 04 empfängt die TSG 1899 Hoffenheim und will mit dem Erfolg im DFB-Pokal gegen den 1. FC Nürnberg (3:2) im Rücken auch die nächste Hürde im Bundesligaalltag nehmen. Schalke-Trainer Felix Magath sagte: "Ein Sieg ist zwingend erforderlich, da wir zuletzt gegen den HSV daheim verloren haben. Wir schauen in der Tabelle nach oben und visieren noch die europäischen Plätze an". Der zuletzt angeschlagene Gast aus Hoffenheim möchte nach nur einem Punkt im neuen Jahr und dem Pokal-Aus gegen den FC Energie Cottbus (0:1) wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Trainer Marco Pezzaiuoli ist zuversichtlich und denkt dabei an die Hinrunde. "Wir müssen uns das Hinspiel in Erinnerung rufen. Da haben wir 2:0 gewonnen und ein gutes Spiel gemacht. Bei eigenem Ballbesitz müssen wir noch kompakter stehen. Nach vorne müssen wir uns Torchancen noch entschlossener und klarer erarbeiten und diese dann auch nutzen."
Im mit Spannung erwarteten Rheinland-Pfalz-Derby ist der 1. FC Kaiserslautern Gastgeber für den 1. FSV Mainz 05. Auf dem Betzenberg freut man sich auf das große Spiel und will den Fans eine emotionale Partie abliefern. "Ich halte nichts von großen Worten, ich halte etwas von Leistung", so FCK-Coach Marco Kurz. "Wir wollen auf unserem schönen Platz die richtige Antwort geben und den Fans ein stimmungsvolles Derby bieten." Das Spiel gegen die Mainzer sei die "perfekte Möglichkeit", auf das Pokal-Aus gegen den MSV Duisburg (0:2) zu antworten. Der Gast ist zwar schon länger aus dem Pokal ausgeschieden, will die Punkte aber genauso sehr. "Der FCK ist ein schwieriger Gegner, vor allem abends und auswärts. Ich bin überzeugt davon, dass meine Mannschaft den absoluten Siegeswillen am Samstag ausstrahlt. Wir sind auf die Emotionalität eingestellt", sagte Trainer Thomas Tuchel. Das Hinspiel gewannen die 05er mit 2:1.
Im Frankenland stehen sich der 1. FC Nürnberg und der Hamburger SV gegenüber. Die Hanseaten verloren keines ihrer letzten drei Spiele - wenn sie diese Serie halten können, brechen sie ihren Vereinsrekord von 1968. Damals gewann Übungsleiter Kurt Koch die ersten drei Spiele nacheinander in der Rückrunde, das könnte Armin Veh auch gelingen, der sagte: "Wir müssen genauso laufstark wie in den letzten beiden Partien auftreten. Dann, aber nur dann, können wir auch in Nürnberg gewinnen.“ Veh lobte Dieter Heckings Arbeit: "Seine Mannschaften sind immer gut gestaffelt und extrem konterstark. Das hat der Dieter gut hinbekommen." Der Gelobte erwiderte brav: "Hamburg hat zuletzt ein sehr gutes Spiel gemacht und riecht jetzt wieder an den Europapokalplätzen". Mehmet Ekici wird dem FCN gelbgesperrt fehlen und auch Juri Judt wird nicht auflaufen können.
Außerdem ist Hamburgs Lokalrivale FC St. Pauli noch Gastgeber für den 1. FC Köln. Im Kellerduell zwischen dem Tabellenfünfzehnten und dem Sechzehnten muss Paulis Trainer Holger Stanislawski auf seinen zweitbesten Torschützen Marius Ebbers (drei Tore) sowie auf Verteidiger Carsten Rothenbach verzichten. Rothenbach wird wohl durch den wieder fitten Markus Thorandt vertreten werden. Auch die Kölner sind verletzungsgeschwächt, außerdem kan Pedro Geromel wegen fünf Gelben Karten nicht spielen.