Draxler knallt Schalke ins Halbfinale
Dienstag, 25. Januar 2011
Artikel-Zusammenfassung
FC Schalke 04 - 1. FC Nürnberg 3:2 (n.V.)
Nach Toren von Mario Gavranović, Ivan Rakitić und Julian Schieber (2) sorgte Julian Draxler in der 119. Minute für den Schalker Sieg.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
120 Minuten hatten sich der FC Schalke 04 und der 1. FC Nürnberg einen bitteren Kampf geliefert. 2:2 stand es nach Toren von Mario Gavranović (14.), Ivan Rakitić (58.) und Julian Schieber (4./32.), 116 Minuten waren inklusive Verlängerung gespielt, als Felix Magath Julian Draxler einwechselte. Drei Minuten später knallte der gerade einmal 17-Jährige den Ball halbhoch ins Tor und Schalke ins Halbfinale.
Die ohne den am Oberschenkel verletzten Stürmer Klaas-Jan Huntelaar angetretenen Schalker mussten bereits in der vierten Minute eine bittere Pille schlucken, als Mehmet Ekici nach einer Ecke am höchsten stieg und das Spielgerät direkt vor die Füße von Schieber köpfte, der keine Probleme hatte, die Führung der Gäste zu erzielen. S04-Coach Felix Magath hatte in der Pressekonferenz noch vor genau jenem Schieber eindringlich gewarnt. Keine 120 Sekunden später hätte Christian Eigler das 2:0 machen müssen, verzog jedoch aus halbrechter Position im Strafraum am langen Pfosten vorbei.
Schalke, das bis dahin wenig zu bieten hatte, durfte sich mit der ersten echten Chance gleich über den Ausgleich freuen: Raúl González trieb den Ball dynamisch durch das Mittelfeld, setzte links Christan Pander ein, dessen flache Hereingabe Gavranović mühelos über die Linie drückte (14.). Rául wurde kurz danach noch ein Treffer wegen Abseits aberkannt, ehe der Spanier mit einem Flachschuss von der Strafraumkante aus nur den Pfosten traf. Mitten in diese Drangphase der Gastgeber hinein wirkte Schiebers zweiter Streich nach gut einer halben Stunde wie eine kalte Dusche. Erneut war Ekici, diesmal bei einem Konter, der Ausgangspunkt: Seinen Pass auf die linke Seite erhielt Eigler und brachte ihn flach vors Tor, wo Schieber nur den Fuß hinhalten musste.
Nach der Pause erhöhte Königsblau das Tempo merklich. Die erste Warnung erfolgte in der 53. Minute, als Lukas Schmitz' trockener Schuss aus gut 20 Metern von Philipp Wollscheid abgefälscht wurde, wodurch FCN-Schlussmann Raphael Schäfer eine Glanzparade demonstrieren musste. Fünf Minuten später war der Ausgleich fällig: Mit dem Rücken zum Tor legte Raúl im Strafraum geschickt auf den heraneilenden Rakitić ab, der den Ball flach rechts im Eck versenkte.
Danach spielte fast nur noch Schalke, das jedoch aus der eigenen Überlegenheit zu wenig klare Chancen erarbeitete. So vergab der kurz zuvor eingewechselte José Manuel Jurado nach Rückpass von Jefferson Farfán eine gute Gelegenheit aus 16 Metern (62.), bevor Gavranović aus guter Position mitten in die Arme von Schäfer köpfte (79.) und Farfán nach Traumpass von Jurado mit dem Beinschuss an Schäfer scheiterte (87.).
So ging es letztlich nach 90 Minuten in die Verlängerung, die bis auf eine gute Kopfballgelegenheit für Gavranović kurz vor dem Ende keine echten Höhepunkte zu bieten hatte. Dann aber kam die Stunde des Julian Draxler: Drei Minuten nach seiner Einwechslung verlud er 20 Meter vor dem Tor seinen Gegenspieler mit einem Übersteiger und drosch das Spielgerät unter dem unbändigen Torjubel der Schalke-Fans mit dem linken Fuß halbhoch ins Gehäuse.