Dortmund zieht immer weiter davon
Sonntag, 16. Januar 2011
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Spitzenreiter Borussia Dortmund startete mit einem 3:1-Sieg in Leverkusen in die Rückrunde und hat nun schon zwölf Punkte Vorsprung, während der FC Bayern München in Wolfsburg nur zu einem Unentschieden kam.
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Borussia Dortmund enteilt in der Bundesliga der Konkurrenz immer weiter. Nach dem 3:1-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen zum Auftakt der Rückrunde verlor der 1. FSV Mainz 05 beim VfB Stuttgart mit 0:1 und der FC Bayern München musste sich beim VfL Wolfsburg mit einem 1:1 zufrieden geben. Neuer Tabellenzweiter ist nun Hannover 96 nach einem 3:0 am Sonntag bei Eintracht Frankfurt.
Die Niedersachsen bleiben auch im Jahr 2011 das Überraschungsteam der Liga und dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf die Qualifikation für die UEFA Champions League machen. Sie standen wie gewohnt sicher in der Abwehr und nutzten ihre Chancen eiskalt aus. Nach einem schönen Pass von Sergio Pinto besorgte Mohamed Abdellaoue bereits nach einer Viertelstunde das 1:0 für die Gäste, Christian Schulz legte sechs Minuten später per Kopf nach einer Ecke von Konstantin Rausch das 2:0 nach. Die Eintracht mühte sich vergeblich und kam kaum zu Möglichkeiten, bis Didier Ya Konan eine Minute vor dem Ende mit seinem zehnten Saisontreffer den Schlusspunkt setzte.
Ebenfalls am Sonntag trennten sich der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Köln mit einem 1:1-Unentschieden. Dabei versäumten es die Gäste, aus ihrer 50-minütigen Überzahl nach der Roten Karte von Srđan Lakić Kapital zu schlagen und einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf einzufahren. Lukas Podolski machte in der 29. Minute das 1:0 für die Kölner, als er nach einer verunglückten Rückgabe des Lauterers Rodnei - der Ball landete am Pfosten - am schnellsten schaltete. Fünf Minuten vor der Pause sah Lakić nach einer Tätlichkeit die Rote Karte, dennoch kam Kaiserslautern sechs Minuten nach Wiederanpfiff zum Ausgleich durch Jan Morávek. Anschließend gab es auf beiden Seiten noch gute Chancen, am Ergebnis änderte sich dennoch nichts mehr.
Bayern wollte am Samstag in Wolfsburg die durchwachsene Hinrunde vergessen machen, versäumte es aber, die Chancen konsequent zu verwerten. Den ersten Warnschuss gab der amtierende Meisters in der fünften Minute ab, als Mario Gomez aus drei Metern Entfernung die Latte traf. Zwei Minuten später schlug Thomas Kraft, die neue Nummer 1 des FCB, lang ab, Wölfe-Schlussmann Diego Benaglio kam aus dem Strafraum gelaufen, schoss Thomas Müller die Kugel ans Knie, von wo aus sie ins Tor sprang.
Keine 20 Minuten waren gespielt, da verletzte sich Franck Ribéry am Sprunggelenk und musste ausgewechselt werden, sodass der wiedergenesene Arjen Robben sein Pflichtspielcomeback feierte. Aber noch vor der Einwechslung hatte Bayern die Chance, per Strafstoß zu erhöhen, nachdem Ashkan Dejagah sich gegen Danijel Pranjić nur durch ein Foul hatte zu helfen gewusst. Philip Lahm scheiterte mit seinem Elfmeter am Innenpfosten.
Alu trafen darauf auch die Wolfsburger durch Dejagah, ehe tief in der Nachspielzeit Holger Badstuber im Strafraum Dejagah legte. Grafite trat an zum Elfmeter und Kraft hielt. Von dessen Hand sprang der Ball an die Latte, von dort ins Feld zurück. Im zweiten Abschnitt kam bei den Bayern Neuzugang Luiz Gustavo, doch auch der konnte nicht verhindern, dass vier Minuten vor dem Ende Bastian Schweinsteiger den Ball gegen Marcel Schäfer verlor, der den einschussbereiten Sascha Riether anspielte - der Ausgleich. Spätestens jetzt ist der Traum von einer erfolgreichen Aufholjagd im Kampf um die Meisterschaft wohl endgültig ausgeträumt bei 16 Punkten Rückstand.
Auch Mainz konnte nicht Schritt halten mit der Borussia. Die Niederlage in Stuttgart in einem mäßigen Spiel wurde in der 79. Minute besiegelt, wobei der neue Trainer Bruno Labbadia bei den Einwechslungen des Vorlagengebers und des Torschützen einen guten Riecher bewies. Timo Gebhart war es, der den Ball auf den eingewechselten Martin Harnik spielte, der erzielte das Tor des Tages. Für die Schwaben war es der erste Dreier nach sechs sieglosen Spielen.
Die Freude darüber wurde ein wenig dadurch gedämpft, dass Mitabstiegskandidat VfL Borussia Mönchengladbach mit dem 1:0 beim 1. FC Nürnberg ebenfalls einen wichtigen Sieg landete. Das einzige Tor fiel bereits nach acht Minuten, als Mike Hanke in seinem ersten Bundesligaspiel für die Fohlen von der linken Seite in den Strafraum flankte, wo Roman Neustädter stand und den Ball versenkte. Es war sein erster Bundesligatreffer überhaupt. Im zweiten Abschnitt hatten die Franken zahlreiche Chancen, doch sie scheiterten immer wieder an sich selbst oder an Gladbach-Schlussmann Christofer Heimeroth. So auch vier Minuten vor Schluss, als der Keeper am Tag der verschossenen Strafstöße einen Elfmeter von Javier Pinola hielt.
Den 200. Bundesligasieg für Trainer Thomas Schaaf feiern und den Weg zurück aus der Krise finden, das war das Ziel des SV Werder Bremen, der sich gegen die TSG 1899 Hoffenheim glücklich mit 2:1 durchsetzte. Doch die Fans mussten bis zur 36. Minute warten, bis Claudio Pizarro aus 14 Metern nach Vorlage von Marko Arnautovic traf. Als in der 87. Minute die Gäste durch Boris Vukcevic den Ausgleich erzielten, schien es wieder nichts mit einem Sieg zu werden, während Hoffenheims neuer Trainer Marco Pezzaiuoli von einer Punkteteilung träumen durfte. Aber Bremens Kapitän Thorsten Frings war es, der in der Nachspielzeit einen Freistoß aus 25 Metern in die Maschen hämmerte.
Ebenso viele Punkte wie Bremen hat der FC Schalke 04 nach dem 0:1 gegen den Hamburger SV auf dem Konto. Es war für Königsblau die erste Niederlage nach drei Siegen in Folge. Den entscheidenden Treffer erzielte Ruud van Nistelrooy acht Minuten nach Wiederbeginn nach Vorlage von Guy Demel, die Hanseaten sind damit nur noch einen Punkt von einem Platz in der UEFA Europa Legaue entfernt.
Die meisten Tore am Samstag fielen beim 2:2 in der Begegnung zwischen dem FC St. Pauli und dem SC Freiburg. Schon in der 10. Minute hätten die Breisgauer in Front gehen können, nachdem Papiss Demba Cissé im Strafraum Carlos Zambrano zu einem Handspiel gezwungen hatte und es Strafstoß gab, doch Cissé selbst war es, der zu schwach schoss, so dass Keller keine Mühe hatte zu halten. Drei Minuten später rächte sich diese Nachlässigkeit, als Marius Ebbers per Kopf die Führung für St. Pauli erzielte. Nach einer Stunde sorgte Cissé für den Ausgleich, ehe sieben Minuten später der eingewechselte Gerald Asamoah die Hanseaten abermals nach vorn brachte, doch Cissé traf erneut und sorgte mit seinem 15. Saisontor für den Schlusspunkt.
Bereits am Freitagabend hatte Dortmund mit einem 3:1-Erfolg in Leverkusen seine Titelambitionen unterstrichen. In einer zum Teil hochklassigen ersten Halbzeit nahm der BVB früh das Heft in die Hand, konnte aber einige gute Möglichkeiten nicht nutzen. Die technisch starke Werkself hielt bis zur Pause gut mit, verspielte innerhalb weniger Minuten zu Beginn des zweiten Durchgangs aber alle Siegchancen. Drei individuelle Fehler von Bayer innerhalb von sechs Minuten ermöglichten es dem Spitzenreiter, durch Kevin Großkreutz (49., 53.) und Mario Götze (55.) mit 3:0 in Führung zu gehen. Leverkusen kam durch Stefan Kießling lediglich noch zum Ehrentreffer und liegt jetzt bereits 13 Zähler hinter dem weiterhin extrem selbstbewusst auftretenden Team von Jürgen Klopp.