Die fünf Toptransfers der Hinrunde
Dienstag, 28. Dezember 2010
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Wie jeden Sommer schlugen die Bundesligisten auch 2010 wieder ordentlich zu – UEFA.com stellt die fünf Spieler vor, die in der Hinrunde am besten in ihren neuen Vereinen eingeschlagen haben.
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Rund 164 Millionen Euro wechselten im Sommer, als die Bundesligisten ihre Transfers abwickelten, den Besitzer. Die fünf Toptransfers der Hinrunde von UEFA.com überzeugten in der Vorrunde nicht nur mit überdurchschnittlichen Leistungen, sondern waren dazu auch noch wahre Schnäppchen. Insgesamt schlugen die fünf Spieler mit nicht einmal vier Millionen Euro zu Buche. Zum Vergleich: José Manuel Jurado vom FC Schalke 04 kostete 13 Millionen Euro, Simon Kjær und Diego vom VfL Wolfsburg zwölf respektive 15,5 Millionen.
Shinji Kagawa (Borussia Dortmund)
Die Liste der Toptransfers der Hinrunde muss natürlich mit Shinji Kagawa beginnen. Die 350 000 Euro, die der BVB für den quirligen Offensivspieler an Cerezo Osaka sind mittlerweile Allgemeinwissen an deutschen Sportstammtischen. Oft ist es so, dass europäische Klubs sich japanische Spieler kaufen, um ihre Marketingaktivitäten in Asien auszubauen und dabei nicht allzu sehr auf das Leistungsvermögen achten. Bei Kagawa lief es genau andersherum: Gekauft als Talent und Option ohne großes Risiko, schlug der 21-Jährige ein wie eine Bombe. Acht Ligatore gelangen ihm in der Hinrunde, darunter zwei gegen ein gewisses Schalke 04, die ihm einen Platz in den Klubannalen sicherten. "Seine Entwicklung ist überragend", urteilte Sportdirektor Michael Zorc. "Dass Shinji Kagawa ein richtig guter Fußballer ist, wussten wir. Dass die Umstellung so schnell geht, wussten wir nicht", freut sich Jürgen Klopp.
Christian Fuchs (1. FSV Mainz 05)
Im Mittelpunkt des Mainzer Hinrundenerfolgs steht wie bei Dortmund die Rasselbande um junge Spieler wie Lewis Holtby oder André Schürrle. Oft war die Rede von Trainer Thomas Tuchels speziellem Matchplan, der für jeden Gegner eine andere Aufstellung und oft auch anderes Personal vorsah. Einer aber hat diese Rotation eigentlich immer überlebt: Österreichs Nationalmannschaftskapitän Christian Fuchs, der auf der linken Seite – egal ob als Verteidiger oder Mittelfeldspieler – eine Konstante im Tuchelschen Matchplan war. Alle 16 Vorrundenspiele, die der 24-Jährige bestritt, durfte er zudem über die gesamte Spielzeit auf dem Feld verweilen, ein weiterer Fingerzeig dafür, wie wichtig er in Tuchels Plänen ist. Fuchs, der sich für behinderte Sportler engagiert ("Du musst dir bewusst sein, dass du als Fußballprofi ein privilegiertes Leben führst. Aber Geld ist nicht alles auf der Welt Das Geld kann schnell weg sein, aber mir bleiben meine Freunde."), ist nur ausgeliehen vom VfL Bochum 1848. Die Mainzer besitzen allerdings eine Kaufoption für den Niederösterreicher, der schon andeutete, unbedingt bleiben zu wollen.
Mohammed Abdellaoue (Hannover 96)
Der Norweger mit dem für einen Skandinavier untypischen Namen und Spielstil kam für eine Millionen Euro von Vålerenga Fotball und legte mächtig los. In den ersten sechs Spielen gelangen dem 25-Jährigen vier Treffer, gemeinsam mit Sturmpartner Didier Ya Konan wirbelte er die Liga durcheinander. Später dann wurde er durch eine Zerrung und einen Muskelfaserriss erst einmal ausgebremst, doch für die Rückrunde ist mit dem "Wikinger" wieder zu rechnen. "Wir bauen im Angriff auf Spieler, die sich vor allem durch Schnelligkeit und Gewandtheit auszeichnen", erklärte sein Trainer Mirko Slomka. Genau so einer ist Abdellaoue, zudem ergänzt er sich noch perfekt mit Ya Konan.
Mehmet Ekici (1. FC Nürnberg)
Gerade einmal 20 Jahre alt ist Mehmet Ekici, doch die überdurchschnittlichen Leistungen des Mittelfeldspielers hatten entscheidenden Anteil daran, dass die Franken eine mit 22 Punkten äußerst solide Vorrunde spielten. Unter Dieter Hecking agiert er zumeist im zentralen offensiven oder rechten Mittelfeld – seine tollen Leistungen haben für den Club allerdings einen gewaltigen Haken. Denn mit jedem guten Spiel steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der vom FC Bayern München nur ausgeliehene Deutsch-Türke zurück zu jenem Klub geholt wird, für den er seit dem siebten Lebensjahr kickte. "Wir haben das Mia-san-Mia-Gefühl gelernt, die Siegermentalität wird schon in der Jugend eingeimpft", so Ekici, der sich nach dem Durchlaufen sämtlicher deutscher Jugendnationalmannschaften unlängst dafür entschied, als Erwachsener für die Türkei zu spielen.
Sidney Sam (Bayer 04 Leverkusen)
Sam ist mit einer Ablöse von rund zwei Millionen Euro mit Abstand der teuerste Spieler dieser Auflistung auf UEFA.com. Beim Hamburger SV war er nicht so richtig zum Zug gekommen, so dass die Hanseaten ihn von 2008 bis 2010 an den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verliehen – seine Auftritte dort überzeugten das Bayer-Management, die geforderte Summe für den pfeilschnellen Flügelspieler hinzulegen. In der Hinserie nun konnte er seine Torgefährlichkeit mit sechs Treffern in der Liga sogar noch ausbauen, zudem gelangen ihm auch in der UEFA Europa League tolle Auftritte, wie etwa bei Rosenborg BK, als er Bayer mit dem einzigen Tor des Spiels zum vorzeitigen Gruppensieg schoss. "Sein Talent zu erkennen, war nicht allzu schwer. Mit seiner Spielweise ähnelt er Bayern Münchens Arjen Robben", adelte Bayer-Trainer Jupp Heynckes den 22-Jährigen.