HSV siegt glücklich in Gladbach

Nach einer schwachen ersten Halbzeit siegte der Hamburger SV mit 2:1 bei Schlusslicht VfL Borussia Mönchengladbach. Die Führung von Eljero Elia (46.) glich Igor de Camargo postwendend aus, doch auf Piotr Trochowskis Tor kam keine Antwort mehr.

In der ersten Halbzeit wurde schnell deutlich, warum beide Mannschaften zurzeit nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren können, denn das spielerische Niveau bewegte sich in diesem letzten Freitagsspiel des Jahres 2010 auf sehr überschaubarem Level. Nach wenigen Minuten setzte sich De Camargo durch, scheiterte aber an HSV-Schlussmann Frank Rost. Mit zunehmender Spieldauer drückten die Hausherren dem Spiel ihren Stempel ein wenig mehr auf, der Abdruck aber blieb schwach. Rost parierte problemlos gegen zwei Schüsse von Michael Bradley (19., 26.), ehe der Gästekeeper einen Befreiungsschlag zu kurz ansetzte und dadurch weit vor seinem Tor zuschauen musste, wie Juan Arango das Spielgerät auf sein verwaistes Gehäuse schlenzte – der Versuch ging letztlich jedoch knapp vorbei. Der Bundesliga-Dino hatte außer zwei bescheidenden Schussversuchen von José Paolo Guerrero (12., 34.) in der ersten Halbzeit fast gar nichts zu bieten.

Das änderte sich allerdings direkt mit Beginn der zweiten 45 Minuten: Jonathan Pitroipa setzte Elia mit einem Hackentrick in Szene, der Niederländer ließ seinen Gegenspieler stehen und schoss flach ins kurze Eck ein – keine 120 Sekunden waren nach dem Seitenwechsel gespielt. Die Borussia, die das bessere Team gewesen war, ließ sich das allerdings nicht bieten und glich umgehend aus: Bradley kam auf der linken Seite zur Flanke und in der Mitte vor dem Tor köpfte De Camargo aus kurzer Distanz zum Ausgleich ein. Nun war es eine dynamischere Partie, in der die Hanseaten etwas Auftrieb bekamen. 18 Minuten vor dem Abpfiff war es wohl Trochowski, dem der Siegtreffer gelang: Der Nationalspieler trat einen Freistoß aus halblinker Position, der kurz vor Gladbach-Torwart Christofer Heimeroth tückisch aufsprang und wohl ohne Berührung irgendeines anderen Spielers im Tor landete. Ein kurzer Zwischenspurt der Heimelf wurde nicht belohnt, während auf der Gegenseite erst Guerrero per Pfostenschuss und im Nachsetzen Ruud van Nistelrooy die Riesenchance auf den endgültigen Knock-Out verpassten. Am Ende machte das nichts mehr aus, da die Borussia im Angriff nichts mehr zustande brachte. Gladbach geht mit nur zehn Punkten aus der kompletten Hinrunde schweren Zeiten entgegen.