Déjà-vu in Stuttgart
Mittwoch, 22. Dezember 2010
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Nur drei Tage nach dem 5:3-Sieg in der Bundesliga triumphierte der FC Bayern auch im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart, diesmal sogar mit 6:3. Frankfurt, Wolfsburg und Köln sind ausgeschieden.
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Drei Tage nach dem spektakulären 5:3-Erfolg in der Bundesliga beim VfB Stuttgart setzte der FC Bayern München im Achtelfinale des DFB-Pokals noch einen drauf und siegte in einer atemberaubenden Partie mit 6:3. Ausgeschieden sind dagegen der VfL Wolfsburg und der 1. FC Köln.
Neun Tore, zwei Platzverweise, dazu ein verschossener Elfmeter und zahlreiche Tormöglichkeiten auf beiden Seiten - die 40 500 Zuschauer in Stuttgart bekamen von der ersten Minute an ein streckenweise geradezu aberwitziges Fußballspiel zu sehen. Nach sechs Minuten jagte Andreas Ottl das Leder aus gut 30 Metern zum 1:0 für die Münchner in den Winkel, zwei Minuten später schien die Partie nach dem 0:2 durch Mario Gomez bereits entschieden. Doch der VfB stemmte sich leidenschaftlich gegen die drohende Pleite und kam durch zwei Treffer von Pavel Pogrebnyak noch vor der Pause zum Ausgleich.
In der 52. Minute gelang dem für den verletzten Gomez eingewechselten Miroslav Klose die erneute Führung der Bayern, drei Minuten später knallte Martin Harnik den Ball an die Latte des Bayern-Tores. Es folgten zwei weitere Nackenschläge für den starken VfB, zunächst sah Khalid Boulahrouz die Gelb-Rote Karte, dann scheiterte Christian Gentner mit einem Foulelfmeter an Hans-Jörg Butt im Bayern-Kasten.
Trotzdem gelang den Schwaben in der 77. Minute durch Matthieu Delpierre der verdiente Ausgleich zum 3:3, doch dann kippte das Spiel erneut. In der 81. Minute schoss Thomas Müller das 4:3 für die Gäste, Klose (86.) und Franck Ribéry (90.+3) - mit seinem ersten Kopfballtor im Trikot der Münchner - schraubten das Ergebnis auf 6:3. Bei Stuttgart musste zudem auch noch Delpierre mit Gelb-Rot vom Platz.
Während Stuttgart trotz der Niederlage von den Fans gefeiert wurde, begleiteten gellende Pfiffe den VfL Wolfsburg nach dem Schlusspfiff in die Kabine. Der Meister von 2009 unterlag vor eigenen Fans gegen Zweitligist FC Energie Cottbus nach indiskutabler Leistung mit 1:3.
Schon in der zweiten Spielminute bewies Zweitliga-Toptorjäger Nils Petersen seine Qualitäten, als er die Lausitzer im Anschluss an eine Ecke in Führung brachte. Vor 12 000 erbosten Zuschauern gelang dem Chinesen Jiayi Shao noch vor der Pause sogar das 2:0 für Cottbus, die Vorarbeit dazu lieferte der überragende Petersen. 180 Sekunden später schoss der 22-Jährige, der in der 2. Liga bislang elf Mal getroffen hat, sogar das 0:3. In der zweiten Hälfte konnte Edin Džeko zwar in der 56. Minute verkürzen, doch zu mehr reichte es für den schwachen VfL nicht mehr. Diese blamable Niederlage dürfte die Arbeit von Trainer Steve McClaren nicht gerade erleichtern.
Wenig Grund zur vorweihnachtlichen Freude gab es auch beim 1. FC Köln, der gegen den MSV Duisburg verdient mit 1:2 unterlag. Auch hier legten die Gäste einen Blitzstart hin, der Österreicher Stefan Maierhofer erzielte nach drei Minuten per Kopf die Führung für den MSV. Köln enttäuschte die 44 500 Fans von der ersten bis zur letzten Minute und kassierte in der 76. Minute durch Julian Koch sogar noch das 0:2. Simon Terodde konnte nur noch auf 1:2 verkürzen.
Im letzten Spiel des Abends setzte sich erneut der Zweitligist durch, Alemannia Aachen schlug Eintracht Frankfurt mit 5:3 nach Elfmeterschießen, nachdem es nach 120 Minuten 1:1 geheißen hatte. Marco Höger (93.) und Martin Fenin (99.) trafen in der Verlängerung, im Elfmeterschießen vergab Alex Meier für die Hessen, bei Aachen trafen alle fünf Schützen.
Im Viertelfinale des DFB-Pokals kommt es am 26.1.2011 zu folgenden Partien:
FC Schalke 04 - Sieger Kickers Offenbach/1.FC Nürnberg
FC Energie Cottbus - TSG 1899 Hoffenheim
MSV Duisburg - Sieger TuS Koblenz/1. FC Kaiserslautern
Alemannia Aachen - FC Bayern München