Bremen fürchtet Gekas
Freitag, 12. November 2010
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Nach der glatten 0:6-Niederlage beim VfB Stuttgart am letzten Wochenende ist beim SV Werder Bremen Wiedergutmachung angesagt. Doch Eintracht Frankfurt bringt den Toptorjäger der Liga mit.
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Theofanis Gekas, "das Phantom", hat am Main seinen Torriecher wieder entdeckt und bereits elf Mal in des Gegners Tor getroffen. "Die Eintracht hat einen erfolgreichen Torschützen in ihren Reihen, der im Moment alles trifft", räumt auch der Bremer Trainer Thomas Schaaf ein. Dazu kommen die Hessen mit einer Serie von sechs Siegen in sieben Pflichtspielen ohne Niederlage an die Weser.
Doch Schaaf hat einen Plan: "[Wir[ dürfen nicht noch einmal alles über uns ergehen lassen, sondern müssen uns wehren - in den einzelnen Zweikämpfen, in den einzelnen Mannschaftsteilen. Wir haben gemerkt, dass im Training eine Reaktion entstanden ist." Schaafs Gegenüber Michael Skibbe stellt derweil erfreut fest, "dass wir nun die Bestätigung für unsere Arbeit bekommen. Was uns noch viel mehr Freude bereitet ist, dass die anderen in der Liga alle Respekt vor uns haben und uns als Konkurrenz wahrnehmen." Wohin geht die Frankfurter Reise, die momentan Zwischenstopp auf Rang vier macht? Skibbe will sich da noch nicht festlegen: "Die Spiele bisher waren alle sehr eng und ich erwarte, dass dies auch so bleibt. Deshalb ist es schwer vorauszusagen, wie viele Punkte es bis zur Winterpause noch werden."
Rückschläge hat auch der 1. FSV Mainz 05 in den letzten Wochen hinnehmen müssen, aber angesichts der herausragenden Saisonstarts hat auch Hannover – ebenfalls toll gestartet, nun aber mit einem kleinen Durchhänger – großen Respekt vor den Rheinhessen. "Sie haben gute Arbeit geleistet, spielen kompakt und haben eine gute Offensive", sagt etwa Altin Lala, der aber auch aufgepasst hat, wie der einstige Primus die letzten beiden Spiele verloren hat. Man muss die Mainzer "mit ihren eigenen Waffen schlagen".
Einen Aufwärtstrend hat dagegen Felix Magath vom FC Schalke 04 ausgemacht, der zu seinem Ex-Verein VfL Wolfsburg reisen muss. "Der Sieg gegen den FC St. Pauli hat der Mannschaft sehr gut getan", so Magath. "Das wichtige Erfolgserlebnis war allen Spielern deutlich anzumerken. In den Trainingseinheiten und in der Kabine war die Stimmung gut. Die Mannschaft wirkt gelöster." Die Niedersachsen kennt er natürlich gut: "Wolfsburg hat eine gute Mannschaft mit vielen starken Individualisten. Das weiß ich aus meiner Zeit dort nur allzu genau." Auch für seine Ex-Spieler ist es eine besondere Begegnung, wie Josué klarstellt: "Ich würde sagen, dass noch rund 50 Prozent Felix Magath im Team sind. Grafite, Schäfer, Džeko und ich – diese Mannschaft hat angefangen unter Magath zusammen zu spielen." Ähnlich sieht es der angesprochene Stürmer Grafite: "Das ist immer etwas Spezielles für mich, wenn Magath zurück zu uns in die Arena kommt. Aber jetzt steht er auf der anderen Seite. Wir versuchen am Samstag ein gutes Spiel abzuliefern und gegen ihn und seine neue Mannschaft zu gewinnen."
Zu einem absoluten Knaller kommt es am Tabellenende, wo der 1. FC Köln (17.) Schlusslicht VfL Borussia Mönchengladbach empfängt. "Schon aufgrund der Tabellensituation geht es am Samstag um sehr viel für beide Teams. Bei einem Derby kann alles passieren", sagt Mittelfeldspieler Martin Lanig vom 1. FC Köln. "Vor allem zu Hause haben wir in dieser Saison schon einige gute Spiele gemacht, wie zuletzt gegen den HSV. An diese Leistung wollen wir anknüpfen, dann werden wir auch am Samstag als Sieger vom Platz gehen."
Abstiegskampf ist auch auf dem Betzenberg angesagt, wo der 1. FC Kaiserslautern den VfB Stuttgart empfängt. "Wir haben Selbstvertrauen gewonnen und wissen was wir im Stande sind zu leisten. Daran gilt es anzuknüpfen und hart sowie konzentriert zu arbeiten", so Stuttgarts Jens Keller. "Ich erwarte eine extrem körperbetonte Partie. Kaiserslautern lebt vor allem von der mannschaftlichen Geschlossenheit. Wir müssen dieses Spiel annehmen und bereit sein wieder Wege zu gehen, auch defensiv." Dass er da nicht so falsch liegt, bestätigt Lauterns Alexander Bugera: "Wir müssen über den Kampf ins Spiel kommen und die Tugenden abrufen, die uns schon im Gladbach-Spiel den Sieg brachten. Wir haben beim Spiel gegen Bayern gezeigt was bei Heimspielen auf dem Betzenberg möglich."
Auch Bayer 04 Leverkusens Trainer Jupp Heynckes, derzeit auf dem dritten Platz zu finden, will noch kein Saisonziel festlegen. "Es ist besser, von Spieltag zu Spieltag Leistung zu bringen und am Ende zusammenzuzählen", sagt er und schaut voraus auf die Begegnung beim FC St. Pauli. "Für die Partie in Hamburg erwarte ich eine hoch motivierte und kämpferisch extrem starke Mannschaft, die uns nicht nur alles abverlangen, sondern uns sicherlich auch besiegen möchte."
Am Sonntag empfängt die TSG 1899 Hoffenheim den SC Freiburg, während der FC Bayern München Gastgeber für den 1. FC Nürnberg ist.