Das Schalker Dilemma
Freitag, 5. November 2010
Artikel-Zusammenfassung
Felix Magath steht mit seinem FC Schalke 04 am Freitagabend in der Bundesliga gegen Aufsteiger FC St. Pauli vor einem besonderen taktischen Dilemma. Die Fans erwarten den ersten Heimsieg, Pauli kontert gut.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Felix Magath steht mit seinem FC Schalke 04 am Freitagabend in der Bundesliga gegen Aufsteiger FC St. Pauli vor einem besonderen taktischen Dilemma.
Fast ein Drittel der Saison ist gespielt, der Vizemeister der Saison 2009/10, dessen Glanz längst verblasst ist, fristet ein ödes Dasein auf Rang 17 der Bundesliga. Schlimmer noch: Von den fünf Heimspielen in dieser Saison in der Liga konnte kein einziges gewonnen werden. Volkes Stimme lechzt nach dem Heimsieg, erwartet die drei Punkte gegen die Hamburger. Doch Magath weiß, dass genau darin die Gefahr liegt: "St. Pauli ist eine unangenehme Mannschaft, die auswärts gute Leistungen bringt. Wir müssen viel Geduld haben und dürfen uns nicht von St. Pauli auskontern lassen." Der Trainer und Manager hat auch einen Grund dafür gefunden, warum es zuletzt mit dem Erzielen von Toren nicht so recht geklappt hat, nachdem man die zahlreichen Gegentore ein wenig abgestellt hat. "Der Mannschaft waren die Defensivprobleme bewusst. Deswegen sind die Spieler vorsichtiger und schalten nicht so schnell um." Abstiegskampf auf Schalke? Für Magath wäre das verfrüht. "Wir sind noch weit vom Saisonende entfernt. Und genauso, wie ich zum jetzigen Zeitpunkt einer Spielzeit niemals von einer Meisterschaft reden würde, möchte ich jetzt auch noch nicht von Abstiegskampf sprechen."
Nur verstecken und auf Konter spielen, das will Pauli-Coach Holger Stanislawski allerdings gar nicht. "Es ist nicht unsere Mentalität, uns hinten reinzustellen. Wir predigen der Mannschaft seit Jahren offensiven Fußball. Das ändern wir auch in der Bundesliga nicht. Egal bei welchem Verein wir spielen." Die große Attraktion für die Schalker Fans wäre beim Gegner der Ex-Knappe Gerald Asamoah gewesen, der ebenso wie in Gelsenkirchen auch in Hamburg schnell zum Publikumsliebling avanciert ist. Doch diese Heimattour muss aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre ausfallen. Auf Asamoah – auch wenn er nicht mitspielen darf – hat Stanislawskis Ausrichtung schon einmal abgefärbt, denn der gibt den Tenor vor: "Ich glaube, dass wir eine realistische Chance haben, auf Schalke zu gewinnen – und genau das muss auch unser Ziel sein."