Schweden freut sich auf Endrunde 2013
Dienstag, 5. Oktober 2010
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Mit der Austragung der UEFA-EURO für Frauen 2013 will der schwedische Verband den Frauenfußball auf ein noch höheres Niveau hieven. Schweden ist ohnehin eine der führenden Frauenfußball-Nationen der Welt.
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Schweden gehört im europäischen Frauenfußball schon immer zu den führenden Nationen - spätestens, seitdem die UEFA Wettbewerbe für Frauen organisiert. Die Begeisterung für das Spiel wird sich auch wieder zeigen, wenn dort 2013 die UEFA-Europameisterschaft für Frauen ausgetragen wird.
Am Montag beschloss das UEFA-Exekutivkomitee, die Titelkämpfe im Juli 2013, an der zwölf Mannschaften teilnehmen, an den Schwedischen Fußballverband (SvFF) zu vergeben. Damit schließt sich der Kreis, denn als 1984 die erste Europameisterschaft stattfand, wurde das Finale in Hin- und Rückspielen ausgetragen, und es war Schweden, das das Hinspiel im eigenen Lande, in Göteborg, mit 1:0 gegen England gewann, ehe in Luton nach gewonnenem Elfmeterschießen der Pokal geholt wurde.
Und auch danach blieben die Schweden eine der großen Nationen im Frauenfußball. Erst vor wenigen Wochen erreichten sie die Endrunde der FIFA-WM für Frauen 2011 in Deutschland. Thomas Dennerby, der Trainer der Schwedinnen, sagte gegenüber UEFA.com: "Das sind fantastische Nachrichten. Das heißt, dass wir uns innerhalb weniger Wochen für zwei große Turniere qualifiziert haben. Im nächsten Jahr hoffen wir auch noch auf die Qualifikation für Olympia. 2013 werden etliche unserer Spielerinnen, die Mitte der 80er-Jahre geboren wurden, Ende 20 sein, das beste Alter für eine Spielerin."
Obwohl Schweden seit 1984 kein großes Turnier mehr gewinnen konnte, waren sie stets starke Herausforderinnen. 1987, 1995 und 2001 verloren sie jeweils erst im EURO-Finale, und sie kamen immer mindestens bis ins Viertelfinale. Dort scheiterten sie im vergangenen Jahr in Finnland an Norwegen.
Es war Norwegen, mit dem Schweden 1997 gemeinsam eine erstmals mit acht Mannschaften stattfindende UEFA-Europameisterschaft für Frauen veranstaltete, wobei sechs Gruppenspiele und die Halbfinals in Schweden stattfanden. Zwei Jahre zuvor waren sie Gastgeber der Weltmeisterschaft, die sie bislang nie verpasst haben. 2003 mussten sie sich im Endspiel Deutschland geschlagen geben - die Entscheidung fiel per Golden Goal. Schwedinnen wie Pia Sundhage, Rekordnationalspielerin Victoria Svensson und Toptorschützin Hanna Ljungberg gehören zu den besten Spielerinnen aller Zeiten. Und eine Stürmerin wie Lotta Schelin von Olympique Lyonnais ist eine würdige Nachfolgerin.
"Zuhause zu spielen, wird von großem Vorteil sein", sagte Schelin. "Alle Schweden werden hinter uns stehen. Hoffentlich bestreiten wir unsere Gruppenspiele in Göteborg. Seit wir angefangen haben, im Gamla Ullevi zu spielen, haben wir großartige Ergebnisse erreicht - mit nur einem Remis, alle anderen Partien wurden gewonnen. Während meiner Zeit in Frankreich sehe ich, wie das Interesse am Frauenfußball steigt. Der französischen Nationalmannschaft haben letztens fast 10 000 Leute zugeschaut."
Im Vereinsfußball sind die Schweden ebenfalls ganz vorn mit dabei. Die Damallsvenskan, die oberste Frauenliga in Schweden, wurde 1973 ins Leben gerufen, und als 2001/02 der UEFA-Frauenpokal eingeführt wurde, wurde dieser Wettbewerb in großem Maße von den schwedischen Vereinen beherrscht. Umeå IK, der dominierende Verein des letzten Jahrzehnts - ehe zuletzt Linköpings FC Meister LdB FC Malmö vorbeizogen -, erreichte fünf der ersten sieben Endspiele, wobei die Finals 2003 und 2004 gewonnen wurden.
Mit der Europameisterschaft 2013 in Sicht, will der SvFF seine führende Rolle im Frauenfußball unterstreichen. "Unser Ziel ist es, das Turnier zu nutzen, um den europäischen Frauenfußball auf ein höheres Niveau zu hieven", sagte Projektleiter Göran Havik. "Wir wissen, dass es in Schweden dafür einen Markt gibt, und wir haben von TV4, Schwedens größter Fernsehstation, Unterstützung. Die haben sich bereits darum beworben, das Turnier zu übertragen. Und nicht unwichtig ist, dass die meisten der Spiele in neuen Stadien stattfinden. All diese Faktoren schaffen die bestmöglichen Bedingungen für ein erfolgreiches Turnier."