UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Verkehrtes Spitzenspiel

Mitglieder

Wenn der FC Bayern München zum Tanz bittet, handelt es sich eigentlich immer um ein Spitzenspiel. Diesmal aber ist es ein bisschen verkehrte Welt. Der Rekordmeister als Achter empfängt den Tabellenführer Mainz 05.

Noch läuft es nicht nach dem Geschmack der Bayern
Noch läuft es nicht nach dem Geschmack der Bayern ©Getty Images

Wenn der FC Bayern München zum Tanz bittet, handelt es sich in der Bundesliga eigentlich immer um ein Spitzenspiel. Diesmal aber ist es ein bisschen verkehrte Welt. Der Rekordmeister als Achter empfängt den Tabellenführer 1. FSV Mainz 05.

Bei den Gästen aus Rheinhessen freut man sich über den perfekten Saisonstart, verliert aber nicht den Sinn für die Realität. Nüchtern optimistisch meinte Trainer Thomas Tuchel: "Ich habe ein gutes Gefühl und hoffe, dass wir uns gegen die größte Hausnummer im deutschen Fußball trauen zu zeigen, wie weit wir sind." Die Bayern haben derweil eine Erklärung parat für die noch etwas ungewohnte Tabellensituation mit Mainz, dem BV Borussia Dortmund, der TSG 1899 Hoffenheim, Hannover 96 und dem SC Freiburg ganz vorne. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge fasst zusammen: "All diese Mannschaften haben keine oder kaum Nationalspieler für die WM abstellen müssen." Sechs Wochen noch, so Bayern-Coach Louis van Gaal, würde es dauern, bis seine Mannschaft richtig in Fahrt kommt. Besonders interessant wird wieder einmal sein, wie der Ausfall von Arjen Robben und Franck Ribéry kompensiert werden kann, auch wenn die Teamkollegen der beiden zu Recht darauf verweisen, dass dies in der Vorsaison auch schon gelang.

Ähnlich perfekt wie bei Mainz läuft es beim BV Borussia Dortmund, der seit der Niederlage am 1. Spieltag gegen Bayer 04 Leverkusen nur noch Sieg an Sieg gereiht hat. "Wir müssen unseren Weg konsequent weitergehen", so BVB-Trainer Jürgen Klopp vor dem Spiel beim FC St. Pauli. "Wir müssen unter Beweis stellen, dass wir das, was um uns herum passiert, richtig einordnen."

SV Werder Bremen gegen den Hamburger SV, das ist ein Nordderby, das alle Fans normal mit der Zunge schnalzen lässt. Allerdings gehen die Grün-Weißen mit großen Problemen in diese emotional immer aufgeladene Partie. Ein 1:4 bei Hannover setzte es unter der Woche, Rang 14 in der Tabelle ist nicht das, was man sich beim UEFA-Champions-League-Teilnehmer erhofft hat. "Egal, wer kommt - prinzipiell sind wir in erster Linie auf uns selbst ausgerichtet und wollen zu einem Spiel zurückfinden, was uns alle wieder begeistert", fordert Thomas Schaaf. Hamburg, das derzeit auf Platz 6 rangiert, könnte sich mit einem Derbyfolg oben in der Spitzengruppe festbeißen.

Im Schwabenland treffen mit dem VfB Stuttgart (16., 3 Punkte) und Bayer 04 Leverkusen (7., 8 Punkte) zwei Mannschaften aufeinander, die bisher nicht ganz zufrieden mit ihrem Saisonverlauf sein können. "Es braucht jetzt etwas, bis wir wieder Anschluss ans Mittelfeld finden, aber erst mal müssen wir hinten rauskommen. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft mutig und gut genug ist, um Leverkusen zu schlagen", sagte Stuttgarts Trainer Christian Gross. Beide Mannschaften sind in der UEFA Europa League aktiv, und für Leverkusens Jupp Heynckes ist das mit ein Grund dafür, warum sich seine Elf erst noch finden muss: "Wir befinden uns in einer Situation, die viele Spieler aus meiner jungen Mannschaft nicht kennen. Durch die Europa League haben wir viele Spiele in kurzen Abständen. Dazu kommt, dass der VfB sowie Leverkusen zu den Mannschaften gehören, die zahlreiche Spieler bei der WM hatten."

Die Erleichterung beim FC Schalke 04 war immens nach den ersten Saisonpunkten, die das 2:1 beim SC Freiburg eingebracht hatten. Nun gilt es, gegen den selber kriselnden VfL Borussia Mönchengladbach nachzulegen.  "Wenn wir den Schwung vom Sieg in Freiburg mitnehmen, werden wir auch Mönchengladbach schlagen", hofft Ivan Rakitić. Die Borussia hängt nach dem 0:7 gegen Stuttgart immer noch ein wenig in den Seilen und unterlag am Mittwoch zu Hause auch gegen den FC St. Pauli.

In den Seilen hängt auch Eintracht Frankfurt, das durch einen Strafstoß in der 90. Minute unter der Woche noch 1:2 in Leverkusen verlor. Ein Punkt dort, so grummelte man hernach bei den Hessen, wäre durchaus in Ordnung gewesen. Nun empfängt man den 1. FC Nürnberg, und dass mit den Franken keine einfache Aufgabe bevorsteht, umreißt deren Coach Dieter Hecking: "Wir sind auswärts ungeschlagen und haben sehr wenige gegnerische Chancen, vor allem aus dem Spiel heraus, zugelassen. Das hat die Mannschaft angenommen und ist, wenn sie das umsetzt, schwer zu bespielen. Das macht im Moment unsere Qualität aus."

Am Sonntag stehen dann noch die Begegnungen zwischen dem VfL Wolfsburg und dem SC Freiburg sowie dem 1. FC Kaiserslautern und Hannover 96 auf dem Plan.

Für dich ausgewählt