UEFA weist Vorwürfe des FC Bayern entschieden zurück

In einem Brief an Karl-Heinz Rummenigge, den Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern München, hat die UEFA ihre Erschütterung über eine Stellungnahme des Vereins geäußert, wonach die Bayern Strafanzeige gegen einen UEFA-Mitarbeiter gestellt haben.

Der FC Bayern München, der sich regelmäßig für die UEFA Champions League qualifiziert, hat die UEFA heute darüber informiert, dass der Verein bei der Münchner Staatsanwaltschaft gegen UEFA-Disziplinarchef Peter Limacher Strafanzeige wegen Verleumdung gestellt hat.

Die UEFA will ihr volles Vertrauen gegenüber Peter Limacher aussprechen, der den FC Bayern München niemals wegen irgendeines Fehlverhaltens angeklagt hat, da es ein Leitgrundsatz der UEFA ist, von der Unschuldvermutung auszugehen, solange keine Beweise vorliegen. Die UEFA wird natürlich alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um ihre Integrität sowie die Integrität von Peter Limacher zu schützen

Die UEFA ermittelt jedes Jahr in Dutzenden von möglichen manipulierten Spielen und überprüft mehrfach Informationen, die aus vielen verschiedenen Quellen stammen. Die UEFA erhebt jedoch nur Anklagen, wenn starke Beweise vorliegen. Die Fälle von manipulierten Spielen sind von heikler Natur. Folgerichtig ist es extrem wichtig, dass Untersuchungen nicht als ein Zeichen von Schuld angesehen werden sollten.

Im Fall des Spiels zwischen dem FC Zenit St. Petersburg und dem FC Bayern München (ein UEFA-Pokal-Halbfinale aus dem Jahr 2008) bestätigt die UEFA, dass bis zum heutigen Tag keine Beweise für irgendwelche Spielmanipulationen vorliegen und dass deshalb von der UEFA oder von Peter Limacher weder gegen den FC Bayern München noch gegen den FC Zenit St. Petersburg oder gegen irgendwelche Vereinsvertreter Anschuldigungen erhoben wurden oder werden. Die UEFA schließt sich in dieser Sache keinen Erklärungen in der Presse oder von Einzelpersonen an. Hinsichtlich der früheren Beteiligung von Robin Bokšić bei gewissen Untersuchungen in Sachen Spielmanipulationen wird die UEFA angesichts der jüngsten öffentlichen Unterstellungen alle notwendigen Schritte unternehmen, um diese Angelegenheit zu klären.

"Ich bin von der Reaktion des FC Bayern extrem überrascht", sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino. "Wir haben niemals in Betracht gezogen, dass sie in irgendeiner Sache schuldig sein könnten, und ich bin überrascht, dass sie die UEFA in dieser Art und Weise attackieren. Es ist traurig und es scheint, als würden sie überreagieren. Die UEFA und die Vereine befinden sich in solch einem Kampf auf der gleichen Seite, und wir sollten geschlossen bleiben, um stärker gegen Korruption vorgehen zu können. Peter Limacher steht an der Spitze eines sehr schwierigen Kampfes, und er hat unser volles Vertrauen."

"Der Kampf gegen Korruption hat für UEFA-Präsident Michel Platini Priorität", fügte Gianni Infantino hinzu, "aber es ist ein schwieriger Kampf. Das ist der Grund, warum Herr Platini von Anfang an eine Europäische Polizei gefordert hat, die in der Lage sein würde, global gegen diese Krankheit vorgehen zu können."