Rendezvous mit Afrika
Freitag, 11. Juni 2010
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In seinem Vorwort zur offiziellen UEFA-Publikation uefadirect lobt UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino die Entscheidung, eine WM auf dem afrikanischen Kontinent auszutragen.
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Es werden 299 sein. Zweihundertneunundneunzig Spieler, die die 13 UEFA-Mitgliedsverbände bei der Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Sommer in Afrika - der ersten WM auf diesem Kontinent - vertreten werden.
Zu der bekannten sportlichen Dimension der Veranstaltung kommt eine weitere, historische, hinzu. In der Tat hat Afrika lange auf diesen Moment gewartet, und es musste sich bis zur 19. Ausgabe des Wettbewerbs gedulden, um für sein Engagement und seine Leidenschaft belohnt zu werden.
Für die UEFA hat der Ort dieser Weltmeisterschaft besonderen Symbolcharakter, denn er stellt gewissermaßen die Fußballrealitäten unseres Kontinents auf den Kopf. Dieses Mal werden es europäische Spieler sein, die nach Afrika reisen, und es werden europäische Fans sein, die an den Bildschirmen einen Wettbewerb verfolgen, der auf afrikanischem Boden stattfindet.
Ein gerechter Ausgleich, wie ich finde, für einen Erdteil, der Jahr für Jahr die besten seiner Fußballer nach Europa schickt, in die europäischen Klubs, deren Kader jedes Jahr mit mehreren Hundert Talenten von unserem südlichen Nachbarkontinent bereichert werden.
Diese Spieler sind ein wichtiges Element für die Spielqualität, die die europäischen Klubs ihren Fans bieten können. Wir freuen uns deshalb, in diesem Jahr einmal unsere besten Vertreter in die entgegengesetzte Richtung schicken zu können und so gewissermaßen etwas zurückzugeben an diesen Kontinent, der sich uns gegenüber als so großzügig erwiesen hat.
Von diesem kurzfristigen Effekt abgesehen, hoffe ich von ganzem Herzen, dass die Weltmeisterschaft dem afrikanischen Fußball dauerhaft positive Impulse geben kann und ihm vor allem neuen Schwung verleiht, um seine nationalen Wettbewerbe attraktiver zu machen. Es erscheint mir wichtig, dass Afrikas Fußballern eine Alternative zum Wechsel nach Europa geboten wird, dass sie ihren Sport auch zu Hause unter attraktiven Bedingungen ausüben können.
Für den Fußball als Ganzes kann ein stärkeres Gleichgewicht der Kräfte nur von Vorteil sein, da es ihm langfristig seine Vitalität sichert. Ich bin überzeugt, dass unsere Vertreter dazu ihren Beitrag leisten werden, und wünsche den Mannschaften Dänemarks, Deutschlands, Englands, Frankreichs, Griechenlands, Italiens, der Niederlande, Portugals, der Schweiz, Serbiens, der Slowakei, Sloweniens und Spaniens (wohlgemerkt in neutraler alphabetischer Reihenfolge) viel Erfolg in Südafrika!