Medizinische Projekte versprechen spannende Zukunft
Montag, 15. März 2010
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Der Vorsitzende von UEFAs Medizinischer Kommission, Dr. Michel D'Hooghe, ist davon überzeugt, dass im Hinblick auf medizinische Fortschritte im Sport sehr interessante Zeiten bevorstehen. Auch für den Fußball hat dies eine enorme Bedeutung.
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Seit mehr als zwei Jahrzehnten leistet Dr. Michel D'Hooghe Pionierarbeit bei UEFA und FIFA. In beiden Organisationen fungiert er als Vorsitzender der Medizinischen Kommissionen und zeigt sich sehr erfreut über die gemachten Fortschritte.
"Es ist eine großartige Genugtuung, wenn man heutzutage sieht, dass auf der Tagesordnung bei den Treffen des UEFA-Exekutivkomitees regelmäßig auch medizinische Themen zu finden sind. Sie haben heutzutage viel mehr Gewicht, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen.
Michel D'Hooghe hat mit dem Fußball und der Fußball-Medizin zwei große Leidenschaften, die er miteinander verbinden kann. So ist er Ehrenpräsident beim Königlichen Belgischen Fußballverband (URBSFA-KBVB) und bei seinem geliebten Heimatverein Club Brugge KV, außerdem organisiert er in seiner Heimatstadt schon seit einem Vierteljahrzehnt jährlich den prestigereichen Brucosport-Medizinkongress.
Vor kurzem fand in Stockholm das UEFA-Medizinsymposium statt und D'Hooghe zog ein sehr positives Fazit: "Aus verschiedenen Gründen war dies sehr, sehr zufriedenstellend. Vor allem die fantastische, kollegiale Atmosphäre, die von der UEFA und dem Schwedischen Fußballverband geschaffen wurde, hat uns dazu ermuntert, zu diskutieren, zuzuhören, Meinungen auszutauschen und am Ende sind wir alle mit einem besonders guten Gefühl nach Hause gefahren."
In Stockholm kam es außerdem zum ersten Treffen der neuen Medizinischen Kommission der UEFA und dabei wurden fünf neue Mitglieder begrüßt. Insgesamt umfasst das Gremium nun 14 Mitglieder und alle kommen von verschiedenen Nationalverbänden: Avraham Luzon aus Israel ist der stellvertretende Vorsitzende und mit Prof. Jan Ekstrand (Schweden), Prof. W. Stewart Hillis (Schottland) und Dr. Mogens Kreutzfeldt (Dänemark) hat man ein Trio Vize-Vorsitzender, das zusammen bei mehr als 500 Länderspielen für die jeweiligen Nationalmannschaften unterwegs war.
"Es tut gut, sich einmal auszutauschen und neue Ideen von Kollegen zu hören. Es gibt in den verschiedensten Gebieten noch viel Arbeit, was dadurch belegt wird, dass die Tagesordnung in Stockholm 16 Punkte umfasste. Wir haben immer im Hinterkopf, dass wir in erster Linie eine speziell für den Fußball ins Leben gerufene Kommission sind. Es gibt viele großartige Tagungen, die sich mit Sportmedizin beschäftigen, aber unser Hauptaugenmerk liegt exklusiv auf dem Fußball."
"Eine Kommission leistet nur dann gute Arbeit, wenn alle Mitglieder dazu bereit sind, sich über medizinische Angelegenheiten im Fußball weitreichend auszutauschen. Zu unseren Zielen gehört es natürlich auch, Prozeduren bei der Bekämpfung von Doping im Auge zu behalten. Auch die Ergebnisse [von Doping-Tests] im Rahmen von UEFA-Wettbewerben auf Länder- und Vereinsebene erhalten unsere Aufmerksamkeit. Aber heutzutage gibt es noch vier mehr, mit dem man sich beschäftigen muss. Unter anderem initiieren und beobachten wir Studien und medizinische Projekte, die sich mit dem Fußball befassen. Wir erstellen Vorschläge, wie man Verletzungen vorbeugt und am besten behandelt. Außerdem wollen wir einen wichtigen Beitrag leisten, um die medizinische Ausbildung in der Welt des Fußballs noch zu verbessern."
Das Treffen in Stockholm war besonders motivierend, "weil wir viele Themen gesammelt haben, die wir in Zukunft ansprechen können", so Dr. D'Hooghe. "Wir wären beispielsweise gut beraten, die Rolle des Schiedsrichters noch mehr zu beleuchten. "Damit ist nicht nur sein eigenes Wohlergehen gemeint, aber auch seine Verantwortung, die Spieler vor Verletzungen zu schützen. Wir haben Themen wie den sogenannten "biologischen Pass" für Spieler besprochen. Aber es ging auch über Fußball bei extremen Konditionen und wir haben uns für die Erstellung und Implementierung klarer Richtlinien eingesetzt, was das medizinische Equipment anbetrifft, das in einem Stadion vorhanden sein muss. Zudem sollte die Kommunikation zwischen den Ärzten der Nationalmannschaft und der Vereine noch besser werden."
"Deshalb war es auch äußerst positiv, die Vereinsärzte in Stockholm mit uns vor Ort zu haben. Sie sind es, die jeden Tag mit den Spielern arbeiten. Zu unseren Zielen gehört es auch, Spezialgebiete zu fördern. Deshalb haben wir eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die einschätzen soll, ob man eine spezifische Qualifikation für Mannschaftsärzte im Fußball einführen kann. Dies ist nur eines unsere spannenden Projekte für die Zukunft."