Fußball-Österreich im Winterschlaf
Donnerstag, 17. Dezember 2009
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Die Herbst-Bilanz der österreichischen Bundesliga fällt durchaus positiv aus. Noch nie wurden so viele Europapokalspiele von österreichischen Vereinen ausgetragen - durchaus mit Erfolg.
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Insgesamt 42 Europapokalspiele mit österreichischer Beteiligung gab es in dieser Fußball-Saison bislang zu bewundern. So viele wie bislang noch nie. Dieses kräftige Lebenszeichen des Alpen-Kicks wurde zudem auch noch mit einer spannenden nationalen Meisterschaft untermauert.
Die Top-Vier regieren
Die berüchtigte Doppel-Belastung sollte in der österreichischen Bundesliga in dieser Herbstsaison nicht als Ausrede gelten. Der Grund dafür ist simpel, denn die Top-Vier mussten allesamt mit den gleichen Bedingungen, sprich Anzahl von Spielen, kämpfen. Der SK Rapid Wien, FK Austria Wien, SK Sturm Graz und der FC Salzburg konnten in der UEFA Europa League zumindest Achtungserfolge erzielen, im Falle der Mozartstädter wurde sogar immenses Aufsehen erregt. Auch in der österreichischen Bundesliga sind es wieder diese "Top-Vier" die – wenig überraschend – den Ton angeben. Zwar zeichnete sich in den letzten Runden vor der Winterpause ein Zweikampf zwischen Rapid und Salzburg ab, die beiden anderen Teams wird man im Frühjahr aber genauso wenig unterschätzen dürfen.
Viel Arbeit für Prelogar
Im Tabellenkeller hingegen ist die Konzentration weit geringer. Der Rückstand von Schlusslicht SK Austria Kärnten auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt schon beängstigende elf Zähler. Auf Neo-Trainer Jože Prelogar wartet in der Winterpause wohl ein richtiger Kraftakt, sofern er den Fall in die zweite Liga noch verhindern will. Geld für Neuverpflichtungen ist zumindest rar gesät. In den letzten Runden ließ der slowenische Coach anhand seiner Aufstellungen jedoch durchblicken, dass er auf (noch) unbekannte Talente wie Michael Sollbauer setzen könnte. Viele Experten hatten vor der Saison den SV Mattersburg schon als Fixabsteiger gehandelt. Zur Überraschung vieler konnten sich die Burgenländer aber durch Tugenden wie Kampfgeist und Laufbereitschaft im Liga-Mittelfeld etablieren.
Torflut in Linz
In diesem Bereich überwintert auch LASK Linz. Wenn man im Herbst als Zuseher zu einem Spiel der Oberösterreicher ging, dann konnte alles passieren. Eines war gewiss: es wurde einem nie langweilig. Die geballte Offensiv-Power rund um Thomas Prager und Roman Wallner sorgte für den zweithäufigsten Torjubel in der Liga – hinter Spitzenreiter Rapid. Kurioserweise durften sich aber auch die Gegner regelmäßig freuen, um genau zu sein durchschnittlich satte 2,7 Mal pro Spiel. 52 Gegentore in nur 19 Spielen, das ist kein Ruhmesblatt für den LASK und Spitzenwert aller Teams. Die Trainingsschwerpunkte von Trainer Matthias Hamann in der Vorbereitung dürften demnach nicht sonderlich schwer zu erraten sein.
Youngster im Dauer-Einsatz
Etwas verspätet dürfen auch die Europa-League-Vereine ihren wohlverdienten Urlaub antreten. Gegen Ende merkte man bei einigen Akteuren letztlich doch schon einige Verschleißerscheinungen. Immerhin kratzten die jungen Nationalspieler wie Daniel Beichler oder Yasin Pehlivan schon an der 40-Spiele-Marke in der Saison 2009/2010. Das härteste Frühjahr von allen Bundesliga-Kickern wird aber wohl der Salzburger Somen Tchoyi zu überstehen haben. Zuerst tritt der Offensivkünstler mit Kamerun beim Afrika-Cup an, dann folgen UEFA Europa League, Meisterschaft und ÖFB-Pokal. Am Ende der Saison erwartet ihn dann noch als Krönung die FIFA-Weltmeisterschaft in Südafrika. Den jetzigen Urlaub wird Tchoyi wohl schon in weiser Voraussicht doppelt genießen.