Das Beste der letzten Woche
Freitag, 27. November 2009
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Jermain Defoes fünf Tore, Kurban Berdyevs Tanzkünste, eine fußballbegeisterte Katze und ein virtueller El Clásico waren die Hauptdarsteller in den letzten sieben Tagen.
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Jermain Defoes fünf Tore, Kurban Berdyevs Tanzkünste, eine fußballbegeisterte Katze und ein virtueller El Clásico waren die Hauptdarsteller in den letzten sieben Tagen..
Spieler: Jermain Defoe (Tottenhham Hotspur FC)
Der englische Nationalstürmer Jermain Defoe bescherte Wigan Athletic FC mit seinen Kollegen einen schwarzen Sonntag, als Tottenhham Hotspur FC den höchsten Sieg in der Premier League seit 1995 (damals siegte Manchester United FC mit 9:0 gegen Ipswich Town) einfuhr und 9:1 gewann. Defoe traf in der zweiten Halbzeit ganze fünfmal ins gegnerische Tor, was eventuell mit seinen Schuhen zu tun haben könnte: "adidas hatte mir vor dem Spiel grüne Schuhe gegeben, doch [Assistenztrainer] Clive Allen sagte: 'Die kannst du nicht tragen', also habe ich stattdessen diese rosa-silbernen angezogen."
Mannschaft: FC Unirea Urziceni
Das Schicksal war nun wirklich auf ihrer Seite, als Ivica Dragutinović einen langen Ball von Pablo Brandán ins eigene Tor köpfte. Doch der FC Unirea Urziceni hat sich sein Glück auch hart erarbeitet. Mit dem 1:0-Sieg gegen Sevilla FC verdienten sich die Hausherren das Endspiel beim VfB Stuttgart am letzten Spieltag. Mit einem Unentschieden wären die Rumänen im Achtelfinale der UEFA Champions League, was laut Kapitän George Galamaz auch mit den Motivationskünsten von Trainer Dan Petrescu zu tun hat. Er sagte: "Egal gegen wen wir spielen, er erklärt uns immer, dass wir nicht nur für uns spielen, sondern auch für Rumänien und unsere Familien."
Tor: Milos Krašić (PFC CSKA Moskva)
CSKA hält seine Chancen aufs Weiterkommen am Leben, nachdem man gegen den VfL Wolfsburg nach Rückstand noch 2:1 gewann. Milos Krašić erzielte den entscheidenden Treffer in der 66. Minute mit einem fulminanten Distanzschuss. "Ich habe den Ball von [Evgeni] Aldonin bekommen, gesehen, dass mich niemand angreift und ins lange Eck gezielt", so der 25-Jährige. "Ich hatte ein bisschen Glück, ihn so gut getroffen zu haben." Leonid Slutski und seine Mannschaft müssen am letzten Spieltag nun bei Beşiktaş JK besser abschneiden als der VfL Wolfsburg zu Hause gegen Manchester United FC, um den deutschen Meister noch zu überholen und ins Achtelfinale einzuziehen.
Zitat: Vladimir Mukhanov (FK Atkobe)
"Eine Niederlage meiner Mannschaft kommt für mich einer persönlichen Tragödie gleich. Es ist, als ob ich einen Verwandten verliere. Ich brauche da immer erst eine gewisse Zeit, um das zu verkraften."
Trainer Mukhanov dazu, warum sein Überreagieren Aktobe zum dritten kasachischen Meistertitel in Folge verhalf.
Unerlaubtes Fernbleiben: Andwelé Slory (Feyenoord)
Für Feyenoords Angreifer Andwelé Slory hat seine Liebe zu den Fans negative Folgen. Sein Verein bestrafte ihn, weil Bilder auftauchten, auf denen er Schulkindern Autogramme schrieb, als er eigentlich zu Hause im Bett eine Grippe hätte auskurieren sollen. "Andy war auf dem Weg zur Apotheke, als ihn die Jugendlichen erkannten und ihm nachgerufen haben", so Trainer Mario Been. "Er ist aus seinem Auto ausgestiegen und hat ihnen Autogramme gegeben. Das war sehr nett von ihm." Nett würde der Verein aber nicht reagieren, sollte sich das wiederholen. "Wenn Andy das noch einmal macht, werden wir uns für die Winterpause irgendwo in einem warmen Land ein schönes Trainingslager buchen - auf seine Kosten", so der Trainer weiter.
Tierliebhaber: Ivan Banović (NK Medjimurje)
Eine gute Tat wurde in Kroatien bestraft, als ein Torhüter für sein Mitgefühl mit einer Katze mit einer Gelben Karte verwarnt wurde. Während der 0:1-Niederlage von NK Medimurje bei HNK Šibenik schlich sich der Stubentiger auf das Spielfeld und veranlasste Torwart Ivan Banović, ihn auf die Tribüne zu tragen, von wo das Tier floh. Die Fans belohnten die Geste mit viel Applaus, doch der Schiedsrichter Marko Matoč gab dem Schlussmann die Gelbe Karte, weil dieser den Platz ohne seine Zustimmung verlassen hatte.
Konsolenmeister: Karim Benzema (Real Madrid CF)
Drei Tage vor der Partie zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid CF, dem "El Clásico", duellierten sich Xavi Hernández und Karim Benzema via Webcam auf der Playstation. Jeder konnte die Reaktionen des anderen auf seinem Bildschirm sehen, als die beiden die Partie vorab bei FIFA 10 austrugen. Nach einer torlosen ersten Halbzeit sorgte Cristiano Ronaldo mit einem Dreierpack für die Entscheidung. Nach dem Spiel sagte Benzema: "Es war nur ein Videospiel, aber ich hoffe natürlich, dass sich das Ergebnis am Sonntag wiederholt."
Tanzbär: Kurban Berdyev (FC Rubin Kazan)
FC Rubin Kazans Trainer Kurban Berdyev gilt in Russland als wortkarger Zeitgenosse, spätestens seit er den ersten Titel seiner Mannschaft 2008 mit einer Pilgerreise nach Mekka zelebrierte. Umso mehr überraschen nun Videos, die den in Turkmenistan geborenen Coach aus sich herausgehen und in einem Restaurant wild tanzend zeigen, nachdem seine Mannen den zweiten Meistertitel in Serie geholt hatten. "Als ich noch jung war, haben wir uns nach Siegen immer in einem Restaurant getroffen. Nicht alle haben getrunken, doch jeder hat getanzt", so der 57-Jährige. "Als ich erfuhr, dass es im Fernsehen kam, wäre ich vor Scham fast gestorben."
Flutschfinger: Soslan Dzhanaev (FC Spartak Moskva)
Während Rubin den Titel feierte, griff Soslan Dzhanaev, seines Zeichens Torwart des zweitplatzierten FC Spartak Moskva, gehörig daneben. Der 22-Jährige ließ letzte Woche eine Flanke von Anton Bober aus seinen Händen ins eigene Tor kullern, als seine Mannschaft beim FC Krylya Sovetov Samara mit 1:2 verlor. Am Wochenende rutschte ihm bei der 2:3-Derbyniederlage gegen PFC CSKA Moskva dann auch noch Tomáš Necids Schuss durch die Finger, das ganze zwei Minuten vor dem Ende. "Er sollte mal in eine Kirche gehen", so Spartaks Präsident Leonid Fedun. "Irgendwie liegt ein Fluch auf ihm, einen anderen Grund kann ich mir nicht denken. Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Torwart jemals in zwei aufeinanderfolgenden Spielen den Ball mehr oder weniger ins eigene Tor geworfen hat. So etwas passiert eigentlich nicht. Es scheint, als gäbe es einen Geist auf der Tribüne, der 'Abrakadabra' sagt und Dzhanaev danach ein Eigentor fabriziert."