Neid genießt Siegesgefühle
Donnerstag, 10. September 2009
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Deutschlands Trainerin Silvia Neid sprach davon, dass es "Spaß macht, Turniere zu gewinnen", während Englands Hope Powell fand, dass das 2:6 "keine Packung" gewesen sei.
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Deutschlands Trainerin Silvia Neid blickte auf den fünften Sieg in Serie und den siebten Sieg insgesamt ihres Landes bei einer UEFA-Europameisterschaft für Frauen zurück. Als Spielerin oder Co-Trainerin ihrer Vorgängerin Tina Theune war sie an allen sieben Titeln beteiligt. Sie sagte: "Es macht Spaß, Turniere zu gewinnen." Sie gab allerdings zu, dass das Resultat von 6:2 gegen England in Helsinki die Spannung des Spiels nicht ganz wiedergeben würde. Die unterlegene Trainerin Hope Powell sagte: "Das Endergebnis hört sich wie eine Packung an, aber ich denke nicht, dass es eine war."
Silvia Neid, Trainerin Deutschland
Es macht Spaß, Turniere zu gewinnen und ich hoffe, dass wir noch mehrere gewinnen werden. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass es im Endspiel acht Tore geben wird. Darauf hätte ich nicht gewettet. Es gab in diesem Finale zwei gute Teams, das Spiel ging hin und her. Ich dachte, England hätte auch beim 4:2 noch zurückkommen können, erst beim 5:2 fühlte ich mich sicher. Da merkte ich, dass England müder wurde und wir noch voller Euphorie waren. Es freut mich sehr für [Birgit Prinz], besonders, dass ihr der Führungstreffer gelang. Sie hat das ganze Turnier lang hart gearbeitet. [Inka Grings] ist [nach drei Jahren Abwesenheit bei der Nationalmannschaft] zurückgekehrt und das hat sich als wunderbare Entscheidung erwiesen.
Wir haben uns gut auf das Turnier vorbereitet. Die Spielerinnen haben einen guten Charakter, sie sind intelligent, verstehen was ich ihnen sage und setzten es in die Praxis um. Soweit ich weiß, wird Kerstin Stegemann ihre Nationalmannschaftskarriere beenden, aber sonst niemand. Sie wird sofort zurücktreten. Es gab sehr gute Mannschaften in diesem Turnier. Es war sehr ausgeglichen. Es hätte zum Beispiel niemand erwartet, dass sich die Niederlande fürs Halbfinale qualifizieren würden. Das sagt einiges über die Qualität dieser Europameisterschaft aus.
Hope Powell, Trainerin England
Man muss Deutschland ein Kompliment machen. Sie sind sehr effektiv, halten den Ball sehr gut in ihren Reihen und wir hatten einige Fehler, ohne bedrängt zu werden, was uns in Rückstand gebracht hat. Wir haben sehr stark begonnen. Wir gingen mit 1:2 in die Halbzeitpause und haben noch an unsere Chance geglaubt. Dann haben sie ein weiteres Tor erzielt, was uns etwas schockiert hat. Wir haben immer noch versucht zu gewinnen, dann musst du natürlich etwas aufmachen. Dass sie so effektiv im Abschluss sind und so sauber den Ball halten, ist das Problem. Ich glaube wirklich, dass sie heute fanden, dass sie im Spiel sind.
Das Endergebnis hört sich wie eine Packung an, aber ich denke nicht, dass es eine war. Wir haben den Ball zeitweise gut laufen lassen und haben uns vorne gut bewegt. Wir haben sie angegriffen, was Teil unseres Plans war, und sie nach hinten reingedrängt. Die zwei Tore, die wir erzielt haben, sind uns fast spielerisch gelungen. Das ist kein mangelnder Respekt an Deutschland, sie sind sehr effektiv, halten den Ball sehr gut und waren am Ende einfach etwas besser als wir es waren. Es war eine kleine Achterbahnfahrt mit den ganzen Verletzungen, das soll aber keine Entschuldigung sein. Wir sind ins Finale gekommen und wenn uns das jemand vor dem Turnier gesagt hätte, wären wir damit sehr glücklich gewesen. So gesehen sind wir glücklich mit dem, was wir erreicht haben, aber wir sind mit dem Erreichten nicht zufrieden. Die Mädchen werden dadurch das nächste Mal noch hungriger sein und irgendwann wird es unser Tag sein.