Halbzeitansprache entscheidend

Trainerin Silvia Neid erklärte, dass eine ernste Halbzeitansprache dafür gesorgt hat, dass Deutschland gegen Norwegen einen Rückstand noch in einen 3:1-Sieg umwandeln konnte. Die eingewechselten Simone Laudehr, Célia Okoyino da Mbabi und Fatmire Bajramaj schossen Deutschland ins Finale der UEFA WOMEN'S EURO 2009™ am Donnerstag gegen England. Norwegens Trainer Bjarne Berntsen musste anerkennen, dass der Titelverteidiger nach der Pause "zu gut für uns" war, aber der nach vier Jahren scheidende Coach prophezeit seiner Mannschaft eine erfolgreiche Zukunft.

Silvia Neid, Deutschlands Trainerin
Ich bin sehr glücklich über die Leistung meiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit. Die Spielerinnen haben das umgesetzt, was wir in der Pause besprochen hatten, und mehr Druck über die Flügel erzeugt. Wir sind froh, dass wir einen so ausgeglichenen Kader haben. Ich kann neue Spielerinnen einsetzen, und wir sind weiterhin stark. Ich bin erfreut, dass Célia, Simone und Fatmire die Treffer erzielt haben und bin einfach stolz auf mein Team. Norwegen hat so gespielt, wie wir es erwartet hatten. Sie waren stark bei langen Bällen, und wir wussten, dass sie bei Ecken sehr gefährlich werden können. Wir wussten alles über sie, kamen aber nicht mit ihnen klar. Ich muss meinem Kollegen ein Lob aussprechen, wie er seine Mannschaft auf dieses Spiel vorbereitet hatte. Ich wusste, dass wir im zweiten Durchgang besser spielen können, deshalb war ich sehr optimistisch.

Ich habe meiner Mannschaft in der Pause gesagt, dass wir dringend etwas ändern müssen, ansonsten würden wir morgen nach Hause fliegen. Aus psychologischer Sicht ist es gut, zu wissen, dass wir einen Rückstand aufholen können. Wir müssen jetzt schauen, wer am Donnerstag verletzt fehlt und wer verfügbar ist. Dann werden wir unseren Gegner unter die Lupe nehmen und entscheiden, wer auflaufen wird. England hat eine sehr gute Mannschaft, sie sind schnell und defensiv sehr stark. Es wird ein interessantes Spiel.

Bjarne Berntsen, Norwegens Trainer
Wir haben eine sehr solide erste Halbzeit abgeliefert und waren defensiv bärenstark. Deutschland hatte kaum Chancen, wir haben noch einmal den Pfosten getroffen, ein 2:0 wäre ein fantastisches Ergebnis zur Pause gewesen. Aber ich denke auch, das sie im zweiten Durchgang zu gut für uns waren. Ich bin sehr stolz, wir haben mit einer jungen Mannschaft ein tolles Turnier gespielt. Die Erwartungshaltung in Norwegen war nicht allzu hoch, aber jetzt fahren wir mit einer Bronzemedaille nach Hause, und wenn die Enttäuschung abgeklungen ist, können wir sehr stolz darauf sein, was wir erreicht haben, vor allem nachdem wir Schweden geschlagen und Deutschland einen heißen Kampf geliefert haben.

Wenn wir noch zehn Minuten länger unsere Führung gehalten hätten, hätten wir mehr Kontergelegenheiten bekommen, aber der Doppelschlag hat uns das Genick gebrochen. Wir haben alles versucht und hatten eine gute Chance durch Cecilie Pedersen und noch eine Chance am Ende, aber dann haben sie einen Konter erfolgreich zu Ende gefahren. Ob 2:1 oder 3:1 ist völlig egal, es zählt nur, dass wir immer wieder alles versucht haben.