Neid fordert Leistungssteigerung
Freitag, 4. September 2009
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Obwohl Deutschland das Halbfinale erreicht hat, glaubt Silvia Neid, dass es immer noch etwas zu verbessern gibt. Italiens Trainer Pietro Ghedin hingegen war trotz der Niederlage stolz.
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Obwohl Deutschland das Halbfinale erreicht hat, glaubt Trainerin Silvia Neid, dass es immer noch etwas zum verbessern gibt. Zunächst aber macht sie sich Sorgen um Abwehrchefin Ariane Hingst, die zur Halbzeit ausgewechselt werden musste. Italiens Trainer Pietro Ghedin war trotz des Ausscheidens gegen den sechsfachen Europameister stolz auf seine Mannschaft.
Silvia Neid, Deutschland-Trainerin
Es war das erwartete Spiel. Wie kennen die Italienerinnen recht gut, wir wissen, dass sie aus dem Nichts Tore erzielen können, und das haben sie getan. Dank [Torhüterin] Nadine Angerer haben wir das 2:1 gehalten; es war eine Weltklasserettungstat in der letzten Minute. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, aber wir müssen uns vorwerfen, den Druck auf das italienische Tor nicht aufrechterhalten zu haben. Aber es hat funktioniert, und das ist die Hauptsache.
Sie [Ariane Hingst] hat sich möglicherweise einen Meniskuseinriss in ihrem Knie zugezogen. Für diese Position haben wir zwei andere Spielerinnen - Sonja Fuss und Saskia Bartusiak -, wir warten die Diagnose ab. Aber natürlich wäre das eine bedeutender Verlust. Sie ist unsere Abwehrchefin, und sie hat hart gearbeitet, um in die Nationalmannschaft zurückzukommen. Da ist sicher keine schöne Sache. Wir müssen [im Halbfinale] in der Abwehr besser arbeiten. Wir hatten Probleme mit hohen Bällen, und natürlich hätten wir aus unseren Chancen mehr Tore machen müssen.
Inka Grings, deutsche Stürmerin und Carlsberg Spielerin des Spiels
Priorität hat das Finale - wie wollen den Titel holen. Wenn ich meinen Teil dazu beitragen kann, indem ich Tore schieße, finde ich das gut. Meine Einstellung ist, dass die Mannschaft gewinnt, es ist kein einzelner Spieler, der das Spiel gewinnt - für das zweite Tor habe ich den Pass von Simone [Laudehr] bekommen. Ich bin glücklich, wie sich die Dinge entwickelt haben, und ich hoffe, das geht so weiter.
Pietro Ghedin, Italien-Trainer
Immer, wenn wir gegen die größten Mannschaften spielen - wie Schweden oder Deutschland -, müssen wir am Anfang leiden. Im Laufe der Zeit hat die Zuversicht der italienischen Mannschaft zugenommen und sie hat besser als in den ersten fünf Minuten gespielt. Deutschland hat wirklich gut gespielt und verdient gewonnen. Aber wir hatten die letzte Chance, doch deren Torhüterin hat eine großartige Parade gezeigt. Am Ende hat es nicht gereicht.
In Italien ging es nur 12 000 Spielerinnen, und ich denke, dass Deutschland mehr oder weniger 1 200 000 hat. Wir haben nur eine Nationalmannschaft - Deutschland könnte hundert zusammenbekommen. Das ist der größte Unterschied zwischen uns. Wir sind glücklich, dass wir mir erhobenen Köpfen hier rausgehen können. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Ich denke, dass wir uns beim nächsten Mal verbessern können, aber über das ganze Turnier gesehen, haben wir in allen vier Begegnungen gut gespielt.