Oenning überzeugt vom Klassenerhalt
Freitag, 7. August 2009
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Er zählt zu den neuen Gesichtern in der Bundesliga: Michael Oenning stieg mit dem 1. FC Nürnberg auf, nun ist sein erklärtes Ziel natürlich, in der 1. Bundesliga zu bleiben.
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Neue Gesichter in der Bundesliga gibt es auch in der Saison 2009/10 reichlich. Viele interessante Spieler sind gekommen, und auch einige wenige Trainer, die noch nie in der obersten Spielklasse gewirkt haben. Zu denen zählt Michael Oenning, der gerade erst mit dem 1. FC Nürnberg aufgestiegen ist. uefa.com hat sich mit dem 43-Jährigen unterhalten.
uefa.com: Michael Oenning, die Bundesliga gehörte eigentlich nie zu Ihrer Lebensplanung, nun sind Sie trotzdem einer der 18 Auserwählten, die im Oberhaus als Trainer arbeiten. Ein Schicksal, das Sie gerne annehmen?
Michel Oenning: Den Begriff Schicksal würde ich erst einmal anders definieren, ganz eindeutig anders! Und es ist auch gar nicht wichtig, was ich bei so etwas denke oder fühle. Wir haben nach einem etwas verrückten Jahr den Aufstieg geschafft, jetzt haben wir mit dem Ziel Klassenerhalt die nächste Aufgabe vor der Brust. Und diese Aufgabe zu bewältigen, das sind eigentlich eher die Gedanken, die mich bewegen.
uefa.com: Was erwarten Sie von der kommenden Saison?
Oenning: Wir freuen uns, und natürlich steckt die Begeisterung hier rund um den Club auch an. Aber wir wissen, dass auf uns vor allem ein hartes Stück Arbeit wartet. Unser Ziel kann nur der Klassenerhalt sein. Aber dieses Ziel werden wir erreichen, ja, dafür sind wir bereit.
uefa.com: Sie haben den Kader praktisch kaum verändert, was macht Sie so sicher, dass diese fast unveränderte Truppe die Klasse halten kann?
Oenning: Wir haben eine funktionierende Mannschaft, das haben wir in der vergangenen Saison unter Beweis gestellt. Da gab es gar keinen Grund, dieses stimmige Gebilde jetzt groß neu zu formatieren. Und die Vorbereitung, in der wir bis dato zum Glück von Verletzungen weitest gehend verschont geblieben sind, hat diesen Eindruck bestätigt.
uefa.com: Wie haben Sie es in der vergangenen Saison geschafft, diese vielen jungen Leute in die Mannschaft zu integrieren, eine nahezu einzigartige Leistung?
Oenning: Das ist sicherlich ein Prozess aus mehreren Faktoren. Natürlich gehört vor allem die Leistung der Spieler dazu, denn nur darüber können sie sich letztlich definieren. Dazu kommt, dass die erfahreneren Spieler es den jungen Leuten natürlich leicht gemacht haben, sich zu integrieren.
uefa.com: Bitter ist natürlich, dass Stefan Reinartz wieder zurück nach Leverkusen muss – oder besteht doch noch Hoffnung, dass er bleibt bzw. zurückkommt?
Oenning: Nein, Stefan wird in Leverkusen bleiben. Wir haben jetzt, nachdem auch Dominik Reinhardt zum FC Augsburg gewechselt ist, mit dem jungen Norweger Havard Nordtveit aber wieder eine Alternative für die rechte defensive Seite geholt.
uefa.com: Zurück dafür ist der nach Leverkusen ausgeliehene Angelos Charisteas, der bei den Fans kurz vor der Winterpause nicht gerade wohlgelitten war. Wird er wieder annähernd der Alte werden und die Fans wieder glücklich machen?
Oenning: Man muss Angelos einfach als Teil dieser Mannschaft sehen. Er ist wichtig für uns, wie jeder Spieler für uns wichtig ist. Er ist ja absolut bereit, seinen Teil zum Erreichen unserer Ziele beizutragen, und er ist ein Spieler, der absolut in die Mannschaft passt, ein feiner Kerl.
uefa.com: Ein Blick Richtung Europa, wo der Club ja noch vor zwei Jahren spielte und irgendwann wieder spielen wird? Ist das eine realistische Vorstellung?
Oenning: Das war natürlich eine große Erfahrung, ein großes Erlebnis für den Club und alle seine Fans. Aber ich denke, wir sollten uns mit den realistischen Dingen dieses Fußballlebens befassen. Und das heißt aktuell, die Klasse zu halten und uns dauerhaft in der Bundesliga zu etablieren.
uefa.com: Vor zwei Jahren war's noch der UEFA-Pokal, jetzt heißt der Wettbewerb UEFA Europa League. Wie finden Sie die Umstrukturierung?
Oenning: Schön ist sicher, dass jeder Verein in Hin- und Rückspiel alle Stadien kennen lernt. Wenn die Gruppenphase dann bis zum letzten Spieltag auch immer spannend bleibt, ist das sicher eine gute Sache.
uefa.com: Noch ein Wort zum 1. Spieltag – am Samstag geht es daheim gegen Schalke, ausgerechnet gegen die Mannschaft also, die den Club am letzten Spieltag in die 2. Liga geschossen hat, welche Schlagzeilen werden am folgenden Montag in den Zeitungen stehen?
Oenning: Wir wollen gut starten und freuen uns auf dieses Spiel, auf diesen Gegner, auf die Atmosphäre. Wenn dann in den Tagen drauf positive Schlagzeilen über uns erscheinen, hätte ich sicherlich nichts dagegen!